Der sgv spricht sich vehement gegen die Erhöhung der Lohnprozente aus
«Eine Chance, die wir nutzen müssen»
CHAMPéRY – Die 49. Gewerbetage der Romandie standen im Zeichen der Digitalisierung. Gerade dank ihr können KMU mit Innovationen und Effizienzsteigerungen auf Herausforderungen wie den starken Franken oder den internationalen Wettbewerb reagieren.
Westschweizer Unternehmer und Wissenschaft haben an den 49es Journées romandes des arts et métiers in Champéry das Potenzial der Digitalisierung betont. Professor Martin Vetterli, designierter Präsident der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), sagte in seinem Referat: «Man muss in die Bildung und Forschung investieren. Die Digitalisierung kann sich aus wissenschaftlicher Sicht zu einem wichtigen Treiber für die Wirtschaft entwickeln.» Dies unterstrich auch Julien Grosclaude, Direktor von Suissedigital. Er erläuterte eine bei 150 Unternehmen zum Thema Digitalisierung durchgeführte Studie. Gemäss dieser haben allerdings 17 Prozent der befragten KMU keine entsprechende Strategie.
«Die Wirtschaft braucht den grösstmöglichen Handlungsspielraum bei der Digitalisierung.»
Verschiedene Unternehmen präsentierten funktionierende Geschäftsmodelle, deren Erfolge massgeblich auf Chancen durch die Digitalisierung basieren: Marjorie Virdis von Morphean SA zeigte auf, wie sie ihre Kundschaft mit innovativen Videoüberwachungs-Lösungen überzeugt. Laut Cédric Morel von Sensile Technologies helfen die von seiner Firma produzierten Geräte zur Fernmessung von Füllstandbehältern der Öl- und Gasindustrie bis zu 30 Prozent Lieferkosten zu sparen. Romain Thalmann von immobilier.ch erläuterte, wie man sich im digitalen Markt repositionieren kann, während François Pugliese von Elite SA mit seinen «vernetzten» Matratzen faszinierte. «Die Wirtschaft braucht den grösstmöglichen Handlungsspielraum, um die Möglichkeiten der Digitalisierung auch effektiv nutzen zu können», betonte Jean-François Rime, Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv. «Die Digitalisierung ist eine Chance, die wir nutzen müssen und die wir nicht vorauseilend durch unnötige Regulierungen beispielsweise im Arbeitsmarkt kaputtmachen dürfen», so Rime.
Spannende Podiumsdikussion mit welschen Nationalräten
Spannend gestaltete sich die Podiumsdiskussion über Hyper-Regulierung mit den Nationalräten Mathias Reynard (SP/VS), Philippe Nantermod (FDP/VS), Jean-Pierre Grin (SVP/VD) sowie dem Vizepräsidenten der Unia Aldo Ferrari. Das Fazit: Die Politik ist in Verzug und muss sich des Themas annehmen, ohne jedoch einen Staat zu schaffen, der die Innovation behindert.
Nächstes Jahr feiern die Gewerbetage der Romandie ihr 50. Jubiläum; sie finden am 26./27. Juni 2017 statt.
ogi
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