Publiziert am: 12.08.2016

Energiesparen: Wie es nicht geht

Klimaschutz vs denkmalschutz – Nicht immer können Massnahmen zur Energieoptimierung problemlos realisiert werden. Verschiedenste Interessen und Regulierungen prallen aufeinander.

Das Gasthaus zum Adler in Bassersdorf/ZH wurde 1789 erneuert und als Taverne betrieben. 1869 musste der Besitzer seinen Gasthof infolge Konkurses aufgeben. Seither ist der «Adler» ein Wohnhaus. Heute gehört es Malermeister Hans Isler. Wie schon sein Vater und Grossvater zuvor kümmert er sich um das Haus. Nun steht eine Optimierung der Energieeffizienz durch zeitgemässe Fenster an. Gleichzeitig könnte eine erhebliche Entschärfung der Lärmbelastung erreicht werden. Könnte – denn Isler darf seine Fenster nicht ersetzen, weil das Haus unter Denkmalschutz steht. Das Nachsehen haben nicht zuletzt die Mieter.

Förderbeiträge? Kaum für Isler

Modernisieren, Wertsteigern und Sparen stehen beim Kanton Zürich hoch im Kurs. Die Baudirektion schrieb im Frühjahr 2015 Betroffene an, dass «Sie dank Förder­bei­trägen bei richtiger Planung einer Gebäudemodernisierung die Mehrkosten für die energetisch wirksamen Massnahmen nahezu voll kompensieren können». Im Wissen um die schlechte Energieeffizienz seines Mehrfami­lienhauses plante Hans Isler, neue Fenster einzusetzen.

Denkmalschutz stellt sich quer

Doch die Denkmalschützerin fand an dieser Idee gar keinen Gefallen. Der Knatsch erstreckt sich nun schon über ein Jahr, und trotz Fristverlängerung wird Isler von den Förderbeiträgen wohl keinen Rappen mehr sehen. Zu verhärtet sind die Fronten. Malermeister Isler gibt nicht auf: «Ich will meine Mieter vor Lärm schützen.» Und auch bezüglich Energie­effizienz könne er nicht einfach taten-
los zusehen. «Es muss eine Lösung geben, wie ich Energie sparen kann.»

uhl

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