Publiziert am: 04.07.2014

Polit-Propaganda mit Steuergeldern

KONSUM – Die Stiftung für Konsumentenschutz ist auf Abwegen: Sie kassiert jährlich fast eine Million – und fördert damit linke Anliegen, statt zu informieren. Das muss aufhören, fordert der Gewerbeverband.

Nicht objektive Informations­arbeit, sondern für Konsumenten häufig fragwürdige linke Propaganda: Das ist das Business der Stiftung für Konsumenten­­schutz. Zusammen mit ihren Alliierten kassiert die SKS dafür vom Bund fast eine Million Steuergelder. Dies steht im krassen Widerspruch zum Konsumenten­informations­gesetz. Der Schweizerische Gewerbe­verband sgv fordert deshalb, dass den betroffenen Konsumenten­­organisationen die Steuergelder entzogen werden, solange sie politischen Aktivismus betreiben.

Von wegen unabhängig...

Eine «unabhängige und kritische Anwältin der Konsumentinnen und Konsumenten» will sie sein, die SKS. Und SKS-Stiftungsratspräsidentin Prisca Birrer-Heimo streicht gerne heraus, dass Sara Stalder, die Geschäftsführerin der SKS, kein politisches Mandat innehaben dürfe. Hebt man aber dieses Deckmäntelchen der «objektiven Konsumentenorganisation» etwas an, wird klar, dass vor allem Politik und weniger objektive Information im Fokus der SKS steht. Auf der Homepage bezeichnet sich die SKS denn auch selbst als «Lobby» und preist ihre «Politik für Konsumenten» an. Und spätestens wenn die SKS Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf eine von ihr verfasste politische Charta einschwören will, kommt der Charakter einer politischen Organisation deutlich zum Vorschein.

«Als Lobbyorganisation Einfluss auf den Politbetrieb zu nehmen», so sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler, «ist selbstverständlich legitim – solange man sich nicht gleichzeitig für eine Aufgabe bezahlen lässt, die mit dieser politischen Rolle in keiner Weise vereinbar ist.» Genau das aber sei bei der SKS der Fall. «Das ist auch der Grund, wieso sich die Verantwortlichen in diesem Punkt derart winden und um den Brei herumreden. Sie versuchen die, fast eine Million Franken an Subventionen für ‹objektive Konsumenteninformation› zu retten.»

Konsumentenanliegen bleiben auf der Strecke

Häufig würden die Interessen der Konsumentinnen und Konsumenten den politischen Interessen der SKS schamlos untergeordnet. Das dokumentieren nach Ansicht Biglers zahlreiche Beispiele von links geprägten Forderungen und Eingaben der SKS, die sich auch mit viel Goodwill nicht als Interesse der Konsumenten umdeuten liessen. «Wer wird von der SKS denn vertreten, wenn sie die Forderung stellt, Konsumentinnen und Konsumenten mit Abgaben auf Plastiksäcken zu belasten, wenn sie im Laden ihre Einkäufe zusammenpacken wollen?»

Viele Konsumenten fühlten sich eher belästigt und desinformiert, wenn ihnen – wie von der SKS gewünscht – ganze Beipackzettel mit den Rohstoffdeklarationen auf Lebensmitteln zugemutet würden. «Nach Meinung der SKS aber ist es offenbar im Interesse der Schweizer Konsumentinnen, seitenweise Kleingedrucktes zu lesen und dafür auch noch höhere Preise zu zahlen.»

Unnützer, teurer Preisbarometer

Geht es nach der SKS, sollen die Konsumentinnen und Konsumenten mit einer neuen Recyclinggebühr munter weiterzahlen. Als Grosserfolg feiert die SKS auf ihrer Homepage weiter die Revision des Kartellgesetzes, mit der tausende sinnvolle Kooperationen zwischen KMU, von denen insbesondere auch die Konsumentinnen und Konsumenten profitieren, massiv erschwert oder verunmöglicht würden. Lokal verankerte Detaillisten verschwinden, wenn ihnen im Franchise-System Steine in den Weg gelegt werden und sie gegenüber Grossverteilern wie der Migros benachteiligt werden.

Wie wenig die Konsumentinnen und Konsumenten in der Realität von den Projekten der SKS halten, zeigt ihr fundamentales Desinteresse am teuren und unnützen Preisbarometer, der im Internet mehr zum Einkauftourismus anspornt, als brauchbare Informationen zu liefern. Mit mickrigen 300 000 Klicks seit seiner Einführung im Jahr 2012 ist die Konsumentenstimmung für dieses Portal in den Keller abgesackt. Gleichzeitig sind die Kosten pro Klick auf 2.30 Franken gestiegen. «Wo private Vergleichsdienste im Internet Profiarbeit leisten», so der Gewerbedirektor, «verschwenden die SKS und ihre Alliierten 500 000 Franken Steuergelder.»

Gleichschaltung der Konsumenten

Dass ein solches Vorgehen der SKS überhaupt möglich ist, entblösst die eklatanten Missstände im Eidgenössischen Büro für Konsumentenfragen, dessen Führung personell und ideologisch mit der SKS verbandelt ist und eifrig Geld in dessen Kassen leitet. So hat das «Büro» kurzerhand den Verteilschlüssel für die Subventionen geändert, nachdem sich mit dem liberalen Konsumentenforum kf eine Konsumentenorganisation erdreistet hat, von der «offiziellen» Linie abzuweichen und andere Konsumentenmeinungen einzubringen. Während die Allianz rund um das SKS munter 80 Prozent der Mittel einsteckt, sollen offenbar andere Stimmen zum Schweigen gebracht werden.

Subventionen sofort einstellen

«Wir fordern, dass diese Politsubventionierung sofort unterbunden oder mindestens solange sistiert wird, als die Konsumentenorganisationen politischen Aktivismus betreiben», sagt sgv-Direktor Bigler. Denn die aktuelle Situation verstosse gegen das Gesetz, das eine «objektive, neutrale Konsumenteninformation» verlange. Gleichzeitig fordert der sgv eine generelle Überprüfung der Subventionierung im Rahmen des Konsumenteninformationsgesetzes. «Dank des Internets und privaten Anbietern sind die Konsumentinnen und Konsumenten heute besser informiert als je zuvor. Diesen veränderten Umständen muss Rechnung getragen werden. Wir müssen damit aufhören, Steuergelder für Leistungen aufzuwenden, die von unabhängigen privaten Organisationen besser und ohne Belastung der Steuerzahler erbracht werden.»

sgv

POSITIONSPAPIER

Gegen die Bevormundung

Mehr Eigenverantwortung, weniger Bevormundung: Zusammen mit Handel Schweiz und dem Verband des Schweizerischen Versandhandels hat der Schweizerische Gewerbeverband sgv ein Positionspapier zur Konsumentenpolitik verfasst.

Das Papier ist zu finden auf der sgv-Website unter «Top Files».

FACEBOOK-vOTING

Welcher SKS-Flop ist top?

Bei der Stiftung für Konsumentenschutz SKS reiht sich ein Fauxpas an den anderen. «Echte Vertretung von Konsumenteninteressen sieht anders aus», so sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. Der sgv organisiert darum eine Abstimmung auf Facebook: Bestimmen Sie den Top-Flop der SKS. Zur Auswahl stehen:

n Konsumenten zahlen Gebühren auf Plastik- und Papiertaschen.

n Forderung von ganzen Beipackzetteln mit den Rohstoffdeklarationen auf Lebensmitteln

n Abgabe auf alle rezyklierbaren Produkte

n Internet-Desaster mit Preisbarometer: 2.30 Franken pro Klick.

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