Publiziert am: 07.04.2017

Sauberer Stadt-Dienstwagen

AKTUELLER TEST – Nissan hat seinem Elektroauto Leaf eine stärkere Batterie gespendet. 
Interessant für Gewerbler mit Bezug zur Umwelt, sei es persönlicher oder geschäftlicher Natur.

Er ist das weltweit meistverkaufte Elektroauto und erfuhr kürzlich eine sicht- sowie spürbare Aufwertung. Die Rede ist vom Nissan Leaf, der alltagstauglichen Elektrolimousine. Beim überarbeiteten Leaf überzeugte das gefällige Äussere genauso wie der geräumige Innenraum. Während von aussen anhand des fehlenden Kühlergrills sofort ersichtlich ist, dass es sich um ein spezielles Fahrzeug handelt, entspricht er innen den Ansprüchen an einen fünfplätzigen Sedan vollauf. Zeitgemässe Assistenten unterstützen nun den Fahrer bei der sicheren Fahrt und dem Kontakt mit der Aussenwelt. Das Navigationsgerät zeigt nicht bloss den Weg, sondern auch, wo die nächste Stromtankstelle zu finden ist. Der Druck auf den Startknopf bewirkt nichts – erst wenn das Fahrpedal gedrückt wird, setzt sich der Leaf vehement in Bewegung. Das zweistöckige Armaturenbrett liefert über dem Lenkrad die Fahrdaten. Im zentralen Display wird der Stromhaushalt dargestellt. Dazu gehört der Füllstand der Batterie, die Restreichweite oder wie der Fahrer mit dem Lastpedal umgeht. Wer sich normalerweise nur innerhalb eines Gebietes bewegt, das keine Langstrecken beinhaltet, dürfte am Nissan Leaf Freude haben. Denn der Sedan hat genau die richtige 
Grösse für Leute, die mit dem beschrifteten Firmenfahrzeug zeigen möchten, dass sie es mit dem Umweltschutz ernst nehmen. Der mit Tekna-Topausrüstung ausgestattete Testwagen erfüllte alle Wünsche nach Komfort und Sicherheit. Im Berufseinsatz dürfte sich auch die rund 7000 Franken günstigere Version 
Visia bewähren. Wichtig ist, dass 
die grössere Batterie mit 30 kWh 
gewählt wird. Denn die Reichweite von rund 250 Kilometern schafft der Leaf nur bei rund 20 Grad Celsius. Sind Minusgrade angesagt, verkürzt sich die Leistungsabgabe markant.

Praktisch und alltagstauglich

Wer sich für ein leises, emissions-freies Fahrzeug entscheidet, der schätzt die Laufruhe und profitiert von der Möglichkeit, auch in emis-sionsfreien Zonen unterwegs sein 
zu dürfen. Der 80 Kilowatt starke Elektromotor sorgt wenn nötig für eine Beschleunigung bis 50 km/h in 3,7 Sekunden. Den Strom bezieht er aus der laminierten 30-kWh-Lithium-Ionen-Batterie mit 48 Zellen. Der Leaf spricht auch mit dem Fahrer und lobt ihn, wenn er frühzeitig den Gasfuss vom Pedal nimmt, so dass Strom rekuperiert werden kann. Auch wenn sanft beschleunigt und vorausschauend gefahren wird. Dazu wachsen in der Anzeige entsprechende Bäumchen, welche signalisieren, dass sorgsam mit der Energie umgegangen wurde. Der Leaf kann bereits ab 24 740 Fr. gekauft werden. Dann ist die Batterie nicht eingeschlossen. Diese kostet pro Monat zwischen 
95 und 175 Franken, je nach Fahrleistung. Als Alternative mit wesentlich grösserem Ladevolumen sei 
der Transporter Nissan e-NV200 erwähnt, der die gleiche Technik nutzt, aber bis 695 Kilo Nutzlast bietet.

Roland Hofer

wissenswertes

Nissan Leaf

nMotor: Elektromotor an der Vorderachse

n Leistung (kW/PS): 80/109 ab 3008 bis 10 000/min

n Drehmoment (Nm): 254 ab 1 bis 3008/min

n KraftĂĽbertragung: Automatisch stufenlos/Vorderrad

n Fahrleistungen: Spitze 144 km/h, 0–100 km/h 11,5 Sek.

n Verbrauch (EU-Norm): 15 kWh (Benzinäquivalent 1,8 l/100 km), CO2 0 g/km

n Batterie: Lithium-Ionen laminiert, 30 kWh

n Reichweite: 170 bis 250 km je nach Aussentemperatur

n Masse (LxBxH): 4445 Ă— 1770 Ă— 1550 mm

n Gewicht leer/gesamt: 1550/1970 Kilo

n Laderaum: 370 bis 720 Kubikdezimeter

n Nutzlast: 420 Kilo

n Preis: ab 31 240 Fr.; Testwagen 38 455 Fr.

n Batterieleasing (mtl.): je nach Kilometerleistung 95 Fr. bis 175 Fr.; 
Fahrzeugpreis reduziert sich um 6500 Fr.

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