Publiziert am: 10.04.2015

Viel Geld für nichts !

NEUE BILLAG-MEDIENDSTEUER – Andreas Thiel im Interview zum teuersten Talk-Master der Schweiz und zum teuersten Staatssender Europas.

Bisher hat Andreas Thiel in den Medien über sein Verhältnis zu SRF nach «Schawinski» weitgehend geschwiegen. Obwohl der Ombudsmann das Verhalten von Talkmaster Roger Schawinski als teils «gravierende journalistische Fehlleistung» beurteilt hat, weist das Staatsfernsehen jede Kritik zurück und beharrt auf dem Standpunkt, unter dem Schlagwort «Service public» mit Steuergeldern für den Bürger unverzichtbare Sendungen zu produzieren. Hierzu einige Fragen an Andreas Thiel über seine einschlägigen Erfahrungen in der Höhle des Service public.

Schweizerische Gewerbezeitung: Andreas Thiel, Sie haben den «Service public» am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Wie beurteilen Sie den teuersten Talkmaster der Schweiz, Roger Schawinski?

n  Andreas Thiel: Ich hätte nie gedacht, dass unsere Akademiker so ungebildet sind.

Im Sendeportrait steht: «Roger Schawinski diskutiert jede Woche mit hochkarätigen und aktuell bedeutsamen Exponenten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auf das Fernsehpublikum warten engagierte, brisante und temporeiche Gespräche zum Zeitgeschehen.» Wird SRF diesem Anspruch gerecht?

n  «Tiefgang» heisst bei SRF «Unter der Gürtel­linie».

Vielleicht ist der Sender einfach unterfinanziert.

n  Ich habe gehört, dass Schawinski ein Jahressalär von 300 000 Franken dafür abzockt, dass er einmal wöchentlich schlecht vorbereitet 
30 Minuten lang mit jemandem redet. Ob das stimmt, weiss ich nicht – aber dass er schlecht vorbereitet ist, kann ich bestätigen.

«Ein zwangsfinanzierter Staatssender hat in der heutigen medialen Welt keine Daseinsberechtigung mehr.»

«Schawinski» wird mit Gebührengeldern finanziert. Darf ein öffentlich-rechtlicher Sender überhaupt solche Boulevard-Formate produzieren?

n  Wenn Dummheit strafbar wäre, sässen wir alle im Gefängnis.

Sie haben weder die Tiraden gegen Sie in der Sendung noch die späteren Verunglimpfungen, welche der SRF-Mann Schawinski gegen Sie verschossen hat, gross kommentiert. Weshalb reden Sie nun trotzdem über diesen Medienskandal?

n  Die Programmverantwortlichen bei SRF haben lange genug Zeit gehabt, die Verleumdungen und Ehrverletzungen richtigzustellen, die Schawinski mit ihrem Segen begangen hat. Ich glaube aber nicht, dass da noch etwas zu erwarten ist, wie denn von SRF ganz allgemein nicht mehr viel zu erwarten ist. Ein zwangsfinanzierter Staatssender hat in der heutigen medialen Welt keine Daseinsberechtigung mehr.

Aber was wird aus Roger Schawinski, wenn der Staatssender aufgelöst wird?

n  Roger und ich gehen dann als Clown-Duo mit dem Zirkus Knie auf Tournee. Wir haben eine lustige Nummer, wo wir zusammen in einem Pferdekostüm stecken. Wir können uns bloss nicht darauf einigen, wer das Hinterteil spielen muss...

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