Publiziert am: 24.02.2017

Wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit

GEBÄUDEHÜLLE SCHWEIZ – Der Verband ist am Puls der Zeit, erkennt Veränderungen frühzeitig und bereitet seine Mitglieder darauf vor. Das Potenzial in der Branche ist mit neuen Märkten, einer grossen Bautätigkeit sowie energetischen Erneuerungen gross.

Die Gebäudehüllenbranche hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Nicht nur die Anwendungs­techniken werden umfangreicher und komplexer. Auch in anderen Bereichen wie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verändern die Herausforderungen laufend. «Wir sind branchenführend im Themenkreis Gebäudehülle und werden auch als Fachspezialisten auf diesem Gebiet wahrgenommen», sagt Isabel Morollon von der Redaktion & Kommunikation von Gebäudehülle Schweiz. «Unsere Kernaufgabe besteht darin, die Branchen- und Marktveränderungen frühzeitig zu erkennen und daraus neue, innovative Produkte zu entwickeln. Wir stellen unseren Mitgliedern topaktuelle Arbeitsinstrumente zur Verfügung, ganz nach der Devise agieren statt reagieren.» Immer mehr hält auch die Digitalisierung in der Branche Einzug. Während die neuen Technologien in der Kommunikation schon zum Alltag gehören, sind sie in der technischen Umsetzung noch nicht angekommen und momentan mehr ein Thema für Planer und Architekten. «Gerade im technischen Bereich bietet uns die Digitalisierung grosse Möglichkeiten. Doch es braucht noch etwas Zeit», so Morollon.

«Die Gebäudehülle entwickelt sich zum Hauskraftwerk.»

Die Gebäudehülle ist das Schlüsselelement für nachhaltiges Bauen und Renovieren. Zur Erreichung der Energiestrategie 2050, die eine markante Reduktion von CO2-Emissionen verlangt, kann sie einen spürbaren Beitrag leisten. Dazu Morollon: «Ohne energieeffiziente Sanierung des bestehenden Gebäudeparks können diese Ziele nie erreicht werden.» Dabei kommt der Gebäudehülle eine doppelte Funktion zu: Sie hilft nicht nur mit, durch solide Isolation und Wärmedämmung Energie zu sparen, sondern sie leistet über Solar- und Photovoltaikanlagen auf Dächern und Fassaden auch einen Beitrag zur Energiegewinnung. «Die Gebäudehülle entwickelt sich zum Hauskraftwerk», betont Morollon. Und ergänzt: «Mit innovativen gebäudetechnologischen Gesamtkonzepten geben unsere Spezialisten wirksame Antworten auf den Klimawandel, denn energieeffiziente Gebäudehüllen leisten einen wichtigen Beitrag an die Nachhaltigkeit.»

Genügend Fachleute finden

Ein Kerngebiet des Verbandes ist die Aus- und Weiterbildung. Hier engagiert sich Gebäudehülle Schweiz gemeinsam mit vier Partnerverbänden für das Berufsfeld Gebäudehülle. Diese Verbände tragen die ehemalige Dachdeckerschule in Uzwil, die heute «Verein Polybau» heisst. Dort werden die Berufe Abdichter, Dachdecker, Fassadenbauer, Gerüstbauer sowie Storenmonteur ausgebildet. «Wir bilden jährlich 300 Lernende aus, haben also insgesamt rund 900 Lernende gleichzeitig», sagt Morollon.

«die Berufe werden immer technischer und das MateraL 
vielseitiger.»

Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind breitgefächert und werden in Modulen angeboten vom Gruppenleiter, Objektleiter, Bauführer Gebäudehülle, bis zum Polybau Meister, Projektleiter Solarmontage sowie Energieberater. Die Berufe werden immer technischer und das Material immer vielseitiger. «Wir integrieren zunehmend das Themenfeld Energieeffizenz und Solarenergie», so Morollon. Wie in allen Bauberufen mangelt es auch hier an Nachwuchs. Dies führt Morollon darauf zurück, dass oft der akademische Weg oder das KV vorgezogen werden. «Ein Handwerksberuf ist leider in den Köpfen der Leute oft nicht so attraktiv und mit schmutzigen Händen und körperlich anspruchsvoller Arbeit verbunden», sagt Morollon. «Letztes Jahr konnten mehrere Lehrbetriebe keine neuen Lernenden finden. Das ist schlecht für unsere Branche, denn wir brauchen gut ausgebildeten Nachwuchs, um die Energiestrategie des Bundes umzusetzen. Wir denken auch an die Betriebsinhaber von morgen.» Dies ist denn auch eine Herausforderung für den Verband.

«Wir haben mehr Arbeit als entsprechend gut 
aus­gebildete Leute.»

Das Zukunftspotenzial der Branche ist hervorragend. Die Bautätigkeit in der Schweiz bezüglich Neu- und Umbauten sowie Sanierungen sei gross und halte in den nächsten Jahren an. «Auch in Bezug auf die Energie­strategie 2050 kommt eine Menge Arbeit auf uns zu. Wir haben mehr Arbeit als entsprechend gut ausgebildete Leute», sagt Morollon. Der Verband hat sich für die nächsten vier Jahre zudem einige strategische Ziele auf die Fahne geschrieben. «Wir wollen unser politisches Gewicht verstärken, die Berufsbildung ausweiten und einen operativen Mehrwert für unsere Mitglieder schaffen. Wir hoffen, den Verband gezielt weiterentwickeln zu können», sagt Morollon.Corinne Remund

GebÄudehülle Schweiz kurz erklärt

Vielfältige Leistungen in allen Bereichen

Gebäudehülle Schweiz, der Verband der Schweizer Gebäudehülle-Unternehmungen, findet seinen Ursprung 1907 in Uzwil. Im Vorfeld formierten sich einzelne Betriebe zu Sektionen und schlossen sich unter dem Namen Schweizerischer Dachdeckermeister-Verband SDV zusammen. Dies, um gemeinsam mehr Gewicht zu haben. Ein weiterer wichtiger Meilenstein erfolgte 1949 mit der Gründung der Nationalen Gewerbeschule in Uzwil, heute unter dem Namen «Verein Polybau» bekannt. 1995 erhielt der SDV einen neuen Namen: Schweizerischer Verband Dach und Wand SVDW. 2010 erfolgte nochmals eine Namensänderung zu Gebäudehülle Schweiz. Heute ist der Verband das führende Kompetenzzentrum und der professionelle Dienstleistungsanbieter für seine Mitglieder. Eine der Hauptaufgaben ist das Erarbeiten von neuen Dienstleistungen und Tools, die den Mitgliedern die tägliche Arbeit erleichtern. Im Bereich Technik sind dies Merkblätter der technischen Kommission zu bestimmten Fachgebieten sowie die Definition der korrekten Umsetzung der Normen und die Erarbeitung von neuen Produkten mit der Industrie. Der Verband engagiert sich zudem in der Sozialpolitik mit dem GAV, dem Vorruhestands-Modell VRM oder mit einem Versicherungspaket für die Mitglieder. Betriebswirtschaft und Arbeitssicherheit sind weitere Bereiche, in denen der Verband mit diversen Tools die Arbeit der Mitglieder vereinfacht. Gebäudehülle Schweiz betreibt gemeinsam mit vier Partnerverbänden das Berufsfeld Gebäudehülle. In den Bildungszentren Polybau Uzwil und Polybat in Les Paccots werden jährlich gegen 900 junge Berufsleute in den Berufen Abdichter, Dachdecker, Fassadenbauer, Gerüstbauer und Storenmonteur ausgebildet.

International vernetzt

Für den Verband ist die gezielte 
Vernetzung mit Politik, Wirtschaft, Technologie und Umwelt zentral. 
Er pflegt den regelmässigen Dialog 
mit Behörden, politischen Instanzen, 
der Wirtschaft und der Wissenschaft. Ebenso arbeitet er mit Fachver­bänden, In­dustrie, Organisationen im Energiebereich und weiteren Partnern zu­sammen. Der Verband vertritt die Interessen von über 560 Mitgliedern, hinzu kommen über 110 Partnermitglieder der Industrie ­(Zulieferer) – also insgesamt über 670 Mitglieder. Der grösste Teil der Mitglieder sind KMU. In der Ge­bäudehüllebranche sind rund 4500 Personen beschäftigt.

CR

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