Publiziert am: 20.11.2015

«Wir verbinden die ganze Schweiz»

SUISSEDIGITAL – Der Wirtschaftsverband der Schweizer Kommunikationsnetze richtet sich mit seiner Namensänderung neu aus. Damit öffnet sich der Verband für neue Mitglieder und positioniert sich noch stärker als Gegenkraft zu Swisscom.

Mit ihrer starken Infrastruktur leisten die Mitglieder von SUISSEDIGITAL einen wichtigen Beitrag zur digitalen Grundversorgung in der Schweiz – flächendeckend in städtischen ebenso wie in ländlichen Gebieten. Wer an eines der Kommunikations­netze angeschlossen ist, hat überall Zugang zu den vollen Leistungen und zu unlimitierter Unterhaltung. Die Digitalisierung als Megatrend, der fast alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereiche umfasst, rückt nun noch stärker in den Fokus des Verbandes. Dies signalisiert er mit dem Namenswechsel von Swisscable in SUISSEDIGITAL. «Damit weisen wir in die digitale Zukunft und öffnen uns für Mitglieder aus den Bereichen Telekommunikation und Digitalisierung», betont Geschäftsführer Simon Osterwalder. Ebenso will sich der Verband damit noch klarer als Antipode zu seinem Hauptkonkurrenten Swisscom positionieren. Dazu Osterwalder: «Bei uns sind alle Unternehmen und Organisationen willkommen, die nicht Swisscom im Namen tragen. Das können Elektrizitätswerke mit Glas­faser­netzen, Mobilfunkanbieter oder Betreiber von Streaming-Diensten sein.»

Gut positioniert

Immer mehr Daten werden auf digitalem Weg transportiert und verarbeitet, weshalb die Anforderungen an die Infrastruktur steigen. In den letzten Jahren werden so immer mehr Wohnungen mit leistungsfähigen Kommunikationsnetzen ausgerüstet. «Der TV- Markt ist viel kompetitiver geworden und die Konsumenten haben mehr Wahlmöglichkeiten», stellt Osterwalder fest. Ebenso würde immer mehr alles aus einer Hand verlangt und neuste Angebote wie beispielsweise Replay TV gehörten zum Standardprogramm, so Osterwalder. Doch die digitale Welt brauche zuverlässige Kommunikationsnetze, sonst gehe gar nichts. Mit 200 regionalen leistungsstarken und flächendeckenden Netzen haben hier die Mitglieder von SUISSEDIGITAL die Kernkompetenz und sind im gigantischen und hart umkämpften Wettbewerb gut positioniert. «Rund 80 Prozent der Schweizer Haushalte haben heute schon die Möglichkeit, alle digitalen Dienste wie Breitband-Internet, hochauflösendes Fernsehen und Festnetz- sowie teilweise Mobiltelefonie bei ihrem lokalen Kommunikationsnetz in bester Qualität zu beziehen», so Osterwalder. Diese hohe Abdeckung mit Breitband sei phänomenal und im internationalen Vergleich führend. «Im Breitbandinternet sind wir um neun Prozent gewachsen – ein klares Bekenntnis zu uns», freut sich Osterwalder.

«Wir können schnell auf lokale Bedürfnisse eingehen.»

Möglich ist das, weil das Netz von SUISSEDIGITAL bereits zu 95 Prozent aus Glasfasern besteht. «Nur die letzte Meile ist in vielen Regionen noch ein Koaxialkabel – mit ebenfalls hoher Leistungsfähigkeit», betont Osterwalder und ergänzt: «Wir sorgen laufend dafür, dass diese sogar noch gesteigert wird.» Die Mitglieder von SUISSEDIGITAL sind alle lokal verankert. «Dies ermöglicht uns einen schnellen, flexiblen und unkomplizierten Kundendienst. Zudem können wir schnell auf lokale Bedürfnisse und Gegebenheiten eingehen», sagt Osterwalder. Mit ihrem Angebot stellen die Mitglieder einerseits die Grundversorgung sicher, andererseits gewährleisten sie die Wahlfreiheit. Für Hauseigentümer und Mieter sei wichtig, dass sie im Bereich TV/ Radio und Telekommunikation aus diversen Angeboten auswählen könnten, sonst falle man zurück ins Monopolzeitalter. «So kann die Bevölkerung immer zwischen diversen Anbietern wählen, egal was die digitale Zukunft mit sich bringt», erklärt Osterwalder.

Spielender Wettbewerb

Die Kabelnetzunternehmen bringen seit Jahrzehnten innovative Lösungen in den Markt. Für den Verband ist das nicht nur ein Grund stolz zu sein, sondern immer wieder auch Anlass, auf das Funktionieren des Infrastrukturwettbewerbes zu pochen. Leider sind Fairness und liberale Wettbewerbe im hart umkämpften Infrastruktur- und Telekommunikationswettbewerb nicht immer gegeben. «Staatseigene Betriebe wie die Swisscom dürfen nicht mit massgeschneiderten Regulierungsmassnahmen wie etwa der geplanten Revision des Fernmelde­gesetzes begünstigt werden», fordert Osterwalder. Weitere Hürden sind der Kampf um die Sportrechte sowie die «Netzneutralität», die eine gesetzlich zu verankernde Informationspflicht der Telekom-Anbieter verlangt. «Wichtig für uns ist ein spielender Wettbewerb für erstklassige Angebote und umfassende Versorgung mit Breitbandinternet bis in die hintersten Täler», betont Osterwalder. «Wir müssen im Internet wachsen und 50 bis 60 Prozent der Anschlüsse für Internet gewinnen.»

«Wir müssen im 
Internet wachsen.»

Gemäss Osterwalder hat die Branche eine vielversprechende Zukunft: «Wir wollen künftig noch klarer und selbstbewusster kommunizieren.» Die Mitglieder, die bezüglich Grösse und Geschäftsmodell sehr unterschiedlich sind, könnten viel voneinander lernen. «Als Verband haben wir eine Koordinations- und Vermittlungsfunktion inne. Wir wollen den Austausch unter den Mitgliedern und Partnern verstärkt mit Veranstaltungen, Netzwerken und relevanten Informationen fördern», erklärt Osterwalder die neue Kommunikationsstrategie. Corinne Remund

SUISSEDIGITAL

Treiber des Fortschrittes

SUISSEDIGITAL ist 1992 aus dem Zusammenschluss der Vereinigung Schweizer Kabelnetze (VSK) und der Vereinigung Schweizerischer Gemeinschaftsantennenbetriebe (VSGB) entstanden. Charakteristisch ist, dass der Verband sich aus den Regionen heraus entwickelt hat. Der Wirtschafts­verband der Schweizer Kommunikationsnetze positioniert sich klar als Antipode zu Swisscom.

Gegen aussen vertritt der Verband die Interessen und Angebote der Branche. Dazu gehören Lobbying, Interessensvertretung der Kommunikations­unter­nehmen gegenüber Bund, Kantonen und Gemeinden sowie anderen Marktpartnern und der Öffentlichkeit. ­SUISSEDIGITAL pflegt zudem Beziehungen und Allianzen zu andern in- und ausländischen Verbänden und Organisationen. Gegen innen dient der Verband den Mitgliedern und Partnern als Informations- und Aktionsplattform. Eine Beratungs – und Dokumenta­tions­stelle sowie eine Rechtsabteilung sind weitere Dienstleistungen für die Mitglieder. Dem Verband gehören rund 200 privatwirtschaftlich und öffentlich-rechtlich organisierte Unternehmen aus der ganzen Schweiz und aus dem Fürstentum Liechtenstein an. Dabei handelt es sich mehrheitlich um KMU. Insgesamt versorgen die Mitglieder zahlreiche Geschäftskunden und rund 2,6 Millionen Haushalte mit ihren Dienstleistungen. Die gesamte Branche generiert jährlich 2,6 Milliarden Franken.

Wachstum bei Internet 
und Telefonie

Die bei SUISSEDIGITAL zusammengeschlossenen Kommunikationsnetze konnten in den vergangenen zwölf Monaten beim Breitbandinternet 68 700 und in der Telefonie 88 000 Abonnenten gewinnen. Trotz einem Rückgang beim Fernsehen verzeichnete die Branche damit ein gesamthaftes Wachstum von 38 900 Abonnenten. CR

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