Mit einem Bestwert von 0,25 ist der Luftwiderstandsbeiwert des Audi Spitze. Aber nur die Spitze des «Eisbergs», der zu sehen ist. Die 20-Zollfelgen der S-Line, die Matrix- LED-Scheinwerfer, die orangen Bremssättel und zahlreiche weitere Details weisen auf den hohen technischen Stand hin. Der Sportback 55 ist damit gefüllt bis obenhin.

Das wohnlich eingerichtete Interieur bietet reichlich Platz und überzeugt mit technischen sowie digitalen Gags ohne Ende. Etwa dem Komfortschlüssel, zwei Monitoren oder den virtuellen Aussenspiegeln. Diese erfassen zwar je nach Situation wesentlich mehr als ein herkömmlicher Rückspiegel, die Ablesbarkeit des Bildes in der Türe ist jedoch leider alles andere als perfekt. Vieles macht Audi aber gut. Etwa die voll digitalen Anzeigen, die den Fahrerpräferenzen angepasst werden können, oder die Aufteilung der Navigation sowie der übrigen Nebenfunktionen auf zwei Monitoren. Die Bedienung des Elektro-Audi erfolgt intuitiv, was dessen Gebrauch vereinfacht. Der Testwagen war vollgestopft mit Optionen, die einen Wert von über 37 000 Franken darstellten. Kein Wunder, dass Fahrerinnen und Fahrer um ihn buhlten, wenn es darum ging, mit ihm einen Auftrag im Sinne der Firma auszuführen.

Leistung im Überfluss

Von der hohen technischen Reife unter dem Blech ist natürlich nicht viel zu sehen, und die Haube muss bloss zum Nachladen mit Strom geöffnet werden. Da liegen nämlich die Kabel, die beidseits im vorderen Kotflügel angeschlossen werden können. Die Fahrleistungen des 4×4-Stromers sind phantastisch, die Performance in Kurven ebenfalls. Natürlich sorgen die Luftfederung und der quattro-Allradantrieb dafür, dass der Sportback Kurven wie auf Schienen meistert und über wellige Abschnitte dahingleitet wie der König in der Sänfte. Die reale Reichweite ist für den Alltag völlig genügend – nur auf Reisen muss rund alle 250 bis 300 km ein Stopp eingelegt werden. Gut, dass Audi einen aufwendigen Kühlkreislauf entwickelt hat, um Triebsätze, Getriebe und Batterie immer auf optimaler Betriebstemperatur zu halten. Das schont die Aggregate, ergibt eine höhere Reichweite (sie kann durch Rekuperation zudem beträchtlich ausgeweitet werden) und macht den Audi zu einem sportlichen Begleiter der gehobenen Sorte.

Bleibt einzig die Frage, wie sinnvoll es sein mag, 2,6 Tonnen bewegen zu müssen, um ein bis zwei Menschen sowie eine Werkzeugkiste zu transportieren. Aber Spass macht es allemal.RHo

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