Publiziert am: 03.02.2023

Arbeitstier für Freizeitabenteurer

VW Amarok 3.0 TDI Aventura – Pick-ups sind in unseren Breitengraden nach wie vor Exoten, doch sie erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Deshalb hat VW auch seinen Pritschenwagen komplett neu aufgelegt – allerdings nur dank Schützenhilfe von Ford.

Sie wurden einst als Arbeitstiere entwickelt – doch Pick-ups haben sich inzwischen nicht nur zum Alltagsfahrzeug für die breite Bevölkerung, sondern auch zum Lifestyle-Artikel gewandelt. Während sie in einigen Ländern wie etwa in Thailand oder in den USA seit Jahrzehnten die Verkaufslisten dominieren, fristen sie hierzulande aber noch immer ein Exoten-Dasein. Doch die Beliebtheit der Pritschenwagen nimmt auch hierzulande zu.

Der VW Amarok ist ein solcher Lifestyle-Pick-up. Als er 2010 lanciert wurde, stiegen auch andere europäische Hersteller in dieses Segment ein: Renault, Fiat und Mercedes mussten aber schon bald ihre Modelle Alaskan, Fullback und X-Klasse wieder vom Markt nehmen, weil sie sich schlicht zu wenig verkauft hatten. Auch die Produktion des VW Amarok wurde im Mai 2020 grösstenteils eingestellt – nur in Südamerika wurde er weiterhin gebaut und verkauft.

Ăśberraschend komfortabel

Dass VW nun einen Nachfolger lanciert, kam nur dank Schützenhilfe zustande, denn unter dem Blech ist der neue Amarok ein Ford Ranger. Solche Kooperationen sind heute ganz normal, besonders im Nutzfahrzeugbereich. Ford hat dafür im Gegenzug den Hochdachkombi VW Caddy erhalten und daraus den Transit/Turneo Connect gemacht. Das Design, die Ausstattung und die Abstimmung des neuen Amarok stammen aber von VW – die Unterschiede sind nicht nur sicht-, sondern auch spürbar.

Die Deutschen setzen dabei voll auf Komfort: Der 5,35 Meter lange Pick-up fährt sich wie ein nobler SUV, lässt kaum Aussengeräusche ins nobel ausgestattete Innere dringen, rollt manierlich ab, federt gut und lässt sich sogar einigermassen flink durch Kurven dirigieren, auch wenn Grösse und Gewicht natürlich spürbar sind. Dass er abseits der Strasse ebenfalls viele Qualitäten hat, ist da weniger überraschend: Ausgestattet mit einem intelligenten Allradsystem mit vier Antriebsarten sowie sechs Fahrmodi für verschiedenes Terrain wühlt sich der Pick-up tadellos auch durch grobes Gelände.

Obwohl der Amarok zumindest hierzulande als Lifestyle-Pick-up positioniert ist und nur als Doppelkabine mit vier Türen angeboten wird, ist er ausschliesslich mit Dieselmotoren erhältlich. Ein 2-Liter-Vierzylinder mit 125 kW/170 PS oder 151 kW/205 PS machen den Einstieg – viele werden sich jedoch für den 3-Liter-V6 mit 177 kW/240 PS entscheiden, der auch in unserem Testwagen verbaut war. Er überzeugt in Verbindung mit einer 10-Gang-Automatik mit viel Drehmoment, einer hohen Laufruhe und Kraftreserven en masse. Erhältlich ist der neue VW Amarok ab April, die Schweizer Preise sind noch nicht bekannt.Dave Schneider

www.volkswagen-nutzfahrzeuge.ch

Auf einen Blick

VW Amarok 3.0 TDI Aventura

Karosserie: Midsize-Pickup mit Doppelkabine

Masse (L Ă— B Ă— H):

5350 Ă— 1910 Ă— 1884 mm

Ladefläche: Länge 1624 mm, Breite 1227 mm (zwischen den Radhäusern)

Antrieb: 3-Liter-Diesel, 10-Gang-Automatik

Leistung: 177 kW (240 PS)

Drehmoment: 600 Nm zwischen 1750 und 2250 U/min

Böschungswinkel:

30° vorne, 26° hinten

Rampenwinkel: 21°

Leergewicht: 1787 Kilogramm

Maximale Ladekapazität:

1190 Kilogramm

Maximale Zugkraft:

3500 Kilogramm (gebremst)

Verbrauch (WLTP):

10,1 Liter auf 100 km

CO2-Ausstoss (WLTP):

264 Gramm pro km

Preis: noch nicht bekannt

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