Publiziert am: 03.02.2023

Im Vergleich proaktiver

Arbeitsmarkt – Laut einer Studie verfügen mehr als die Hälfte der KMU im Wallis über eine Strategie im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ausserdem haben sie diesbezüglich konkrete Massnahmen entwickelt.

Sowohl im Wallis als auch in der Schweiz muss die grosse Mehrheit der Frauen und Männer Lösungen finden, um Berufstätigkeit und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Laut einer unlängst abgeschlossenen Studie verfügen mehr als die Hälfte der KMU im Wallis über eine Strategie im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie und bieten entsprechende konkrete Massnahmen an.

Die Studie auf Grundlage von Umfragen wurde von der Pro Familia Schweiz im Auftrag des Kantonalen Amts für Gleichstellung und Familie (KAGF) durchgeführt. Zwischen dem 2. November 2021 und dem 17. Januar 2022 wurden 1003 Walliser Unternehmen per Mail angeschrieben, um an der Umfrage teilzunehmen.

Flexible Arbeitszeiten

19 Prozent dieser Unternehmen haben den Fragebogen komplett ausgefüllt. 61 Prozent davon gehören dem tertiären und 37 Prozent dem sekundären Sektor an. 70 Prozent der teilnehmenden Unternehmen bestätigen, dass sie sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen. 55 Prozent geben an, eine Strategie zur Förderung der Vereinbarkeit ausgearbeitet und diesbezüglich konkrete Massnahmen entwickelt zu haben.

Drei Massnahmen

Als wichtigste Massnahmen gelten:

• eine Ferienplanung, bei der die Bedürfnisse der Familien berücksichtigt werden (91 % der Unternehmen);

• eine Reduzierung des Beschäftigungsgrads (85 %) mit möglicher späterer Erhöhung (97 %);

• flexible Arbeitszeiten (78 %).

Als weitere Massnahmen werden folgende Möglichkeiten genannt: Homeoffice und Telearbeit, in Teilzeit eine Kaderfunktion ausüben, Langzeiturlaub (über das gesetzliche Minimum hinausgehend) bei Krankheit oder Unfall der Kinder, Eltern oder Schwiegereltern.

80 bis 90 Prozent

Eine Reduktion des Beschäftigungsgrads ist bei der grossen Mehrheit der Unternehmen (85 %) möglich, auch in KMU (83 %). Teilzeitbeschäftigung ist kein Hindernis mehr für den Zugang zu einer Führungsposition, da 82 Prozent der Unternehmen, die geantwortet haben, dies ermöglichen. Am häufigsten sind diese Positionen mit einem Beschäftigungsgrad von 80 bis 90 Prozent erreichbar.

Darüber hinaus bieten zwei Drittel der Unternehmen die Möglichkeit von Homeoffice und Telearbeit an, was im Vergleich zu einer früheren Umfrage aus dem Jahr 2014, in der eine Quote von weniger als 20 Prozent genannt wurde, eine wichtige Entwicklung darstellt. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch Unterschiede je nach Personalzusammensetzung. So ist, im Vergleich zu Unternehmen mit einer vorwiegend männlichen Belegschaft (59 %), bei einem Grossteil der Unternehmen mit mehrheitlich weiblichem Personal das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Priorität(83 %).

Durch eine Verbesserung der Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Berufsleben und Familienpflichten könnten die Unternehmen von den beruflichen Fähigkeiten der Mütter profitieren und das männliche Personal stärker an sich binden. Dabei hilft es, ihren Mitarbeiterinnen flexible Arbeitszeiten und ihren Mitarbeitern eine Reduzierung des Beschäftigungsgrads zu ermöglichen. Das waren die zentralen Erwartungen, die von den Vätern und Müttern bereits im Rahmen einer Studie im Jahr 2014 geäussert wurden.

pd

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