Publiziert am: 06.12.2024

«Wir schaffen Wohn(t)räume»

CERUNIQ – Der Verband hat sich von einem reinen Plattenlegerverband zu einer Institution für Raumgestaltung gewandelt. Diesem Umstand trägt der neue Auftritt Rechnung. Ceruniq unterstützt seine Mitglieder, exzellente Handwerksarbeit zu leisten. Austausch von Wissen und die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder sowie des Nachwuchses der Branche gehören weiter zu den Kernkompetenzen.

Kein anderes Material ist so abwechslungsreich wie Keramik: Keramik-beläge gibt es in den unterschiedlichsten Formaten, Farben und Mustern. Zudem sind keramische Platten nicht nur widerstandsfähig gegenüber Nässe und Temperaturschwankungen, sondern auch hygienisch und ökologisch unbedenklich. «Früher war der Einsatz von Baukeramik im Innenbereich im Wesentlichen auf die Lebensmittelbranche sowie im Wohnbereich auf die Nasszellen und Küchen beschränkt», sagt Andreas Furgler, Geschäftsführer Ceruniq – der Verband der führenden Verlegerunternehmen und des Fachhandels. «Dank praktisch unbeschränkten Gestaltungs- und Herstellungsmöglichkeiten kann Keramik heute in allen Wohn-, Arbeits- sowie Lebensräumen sowohl im Innen- wie auch im Aussenbereich eingesetzt werden.» Die Vielfalt von Keramik ist unbegrenzt. Dies zeigt die Kampagne «Keramik-einzigartig». Dabei können im Online-Pop-up-Store die neusten Keramikplatten in verschiedenen Formaten und Farben entdeckt und Muster bestellt werden. Die Kampagne vermittelt hilfreiches Hintergrundwissen und bietet inspirierende Einblicke rund um das Material Keramik. Megatrends sind zurzeit Grossformate (von 100 mm × 100 mm bis 120 mm × 360mm), welche an die fugenlosen Beläge erinnern, aber auch der vermehrte Einsatz im Küchen- und Möbelbereich hat stark an Bedeutung gewonnen. «Hinzu kommt der ganze Aussenbereich», weiss der Geschäftsführer. «Keramik wird vermehrt als Imitation von Naturstein bei Gartenanlagen, Terrassen, Fassaden oder Schwimmbädern eingesetzt.»

Vom Plattenleger zum Raumgestalter

Die Plattenlegerbranche ist ein Berufsfeld mit guten Karrierechancen: Sie bietet verschiedene Grundausbildungen mit zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Der Verband engagiert sich stark in der Aus- und Weiterbildung. «Wir unterstützen die Lehrbetriebe mit diversen Angeboten. Beispielsweise haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal den Basiskurs für Lernende angeboten», sagt Furgler. Ziel des Kurses ist es, dass die Erstlehrjahr-Lernenden den Kurs zum Lehrstart besuchen, um erste Grundkenntnisse des Berufs zu lernen. «Für die Ausbildungsbetriebe ist dieser Kurs eine grosse Entlastung bei der Einführung neuer Lernender.»

Der Beruf Plattenleger/in hat sich gewandelt. «In diesem Beruf geht es um mehr als nur das Plattenverlegen. Wir schaffen Lebens- und Wohn(t)räume, in denen Menschen glücklicher und produktiver sein können», betont Furgler. Damit das gelingt, bringen Plattenleger/-innen ihre Expertise und kreativen Ideen ein, um den Kunden bestmöglich zu beraten. Die beiden Berufe Plattenleger/in EFZ oder Plattenlegerpraktiker/in EBA stehen allerdings – wie sämtliche Berufe im Bau- und Ausbaugewerbe – mit wenigen Ausnahmen, nicht zuoberst auf der Wunschliste junger Menschen. Dazu Furgler: «Wir können dieses Image der Bau- und Ausbauberufe nicht allein korrigieren. Wir müssen dies im Verbund gemeinsam angehen.» Ebenso mangelt es an qualifizierten Lehrbetrieben in der Branche. «Wir hätten genügend Betriebe mit einer Bildungsbewilligung, aber nicht alle verfügen über genügend Ressourcen, die es benötigt, um die jungen Nachwuchskräfte in die Branche einzuführen, sie zu begleiten, zu coachen, zu motivieren, zu fördern usw.», konkretisiert er.

Talentförderungskampagne für junge Berufsleute

Nach wie vor ist der Männeranteil in der Branche höher. Allerdings hat der Frauenpower bereits erfolgreich Einzug gehalten mit Laura Herrmann, der ersten Schweizermeisterin 2022, sowie mit Jana Goldener. Sie hat diesem Jahr die Schweizer Plattenlegerbranche an den WorldSkills in Lyon vertreten. «Das freut uns sehr und zeigt, dass auch in einem körperlich fordernden Beruf motivierte und kreative Frauen erfolgreich sind», sagt Furgler. Der Verband ist seit 1991 an den nationalen Berufsmeisterschaften, den SwissSkills dabei. Die Kampagne «Platten-Champions» ermöglicht den Nachwuchstalenten die Teilnahme an nationalen und internationalen Berufswettbewerben – wie beispielsweise den SwissSkills, den WorldSkills oder dem PCI-Alpencup. «Wir sind überzeugt, dass diese Wettbewerbe der nächsten Generation wertvolle Gelegenheiten bieten, um ihr Wissen und Können unter Beweis zu stellen und sich mit den Besten der Branche zu messen», so Furgler. Die Teilnahme bringt professionelles Training, wertvolle Kontakte und zusätzliche Bekanntheit in der Branche. «Diese Vorteile verhelfen den Nachwuchstalenten, ihr Potenzial weiter zu entfalten und die Karriere auf das nächste Level zu heben.» Nebst den Wettbewerben besteht die Möglichkeit als Platten-Champion und Mitglied des SwissTeams, die Plattenlegerbranche bei verschiedenen Events, Veranstaltungen und Messen zu repräsentieren.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Branche sind vielfältig – denn jeder Abschluss ermöglicht einen Anschluss im dualen Bildungssystem. Nach der Ausbildung kann beispielsweise die Weiterbildung Plattenlegerchef/in mit eidg. Fachausweis und danach Plattenlegermeister/in mit eidg. Diplom absolviert werden. Möglich ist auch die Weiterbildung Fachberater/-in Keramik. Ceruniq führt zudem regelmässig verbandsinterne Kurse durch.

«In diesem Beruf geht es um mehr als nur das Plattenverlegen.»

In einer sich ständig verändernden Welt bietet die Bauindustrie Stabilität. Platten sind ein wichtiger Bestandteil von Bau- und Renovierungsprojekten. Deshalb ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften konstant hoch. «Leider können wir den Bedarf an qualifizierten Fachkräften nicht decken und müssen oft auf angelerntes Personal oder Quereinsteiger ausweichen», spricht der Geschäftsführer den Fachkräftemangel an. Und er präzisiert: «Hier setzt unser Verband aber auch auf ein verändertes Aus- und Weiterbildungskonzept, denn wir können nicht mehr auf die traditionelle Weiterbildung (BP, HFP) setzen, sondern müssen vermehrt praxis- und bedarfsorientierte Schulungsmodule anbieten, welche dem Markt nützen.»

Staatliche UnterstĂĽtzungfĂĽr die Berufsbildung

Ceruniq engagiert sich auch auf politischer Ebene. Der Verband ist Mitglied der Stammgruppe Ausbau und Gebäudehülle GAG (das Ausbaugewerbe) und setzt sich gemeinsam mit anderen Branchenverbänden für die Interessen des Ausbaugewerbes ein. Zudem setzt sich der Verband in regelmässigen Verhandlungen mit den Gewerkschaften sowie mit der Erarbeitung eines allgemeingültigen Gesamtarbeitsvertrags für faire Arbeitsbedingungen innerhalb der Branche ein. Themen wie die Verdoppelung der Verjährungs- und Rügefristen, gegen die sich der Nationalrat wie auch der Ständerat zum Vorteil des Verbandes ausgesprochen haben, beschäftigen zurzeit die Branche. «Auch die Berufsbildung beschäftigt uns. Als Berufsverband der PlattenlegerInnen liegt es in unserem Interesse, dass die Berufsbildung staatliche Unterstützung erhält, um dem Fachkräftemangel entgegenzuhalten», hält Furgler fest.

Eine immer bedeutendere Rolle in der Branche spielt die Digitalisierung. «Anhand von Visualisierungen können wir dem Kunden bereits sehr genau zeigen, wie das Endresultat aussieht», erklärt Furgler. Allerdings noch in den Kinderschuhen stecken die Nachhaltigkeit und die Kreislaufwirtschaft. «Die Industrie macht grosse Anstrengungen, doch sobald die Produkte verkauft sind, endet zu einem Grossteil das Verständnis und auch die Bereitschaft seitens der Bauherren, sich dies auf die Fahne zu schreiben», bedauert der engagierte Geschäftsführer.

Die Raumgestaltung ist gefragt, entsprechend ist das Potenzial der Branche gross – denn Langlebigkeit, Robustheit, Vielfältigkeit sind nur drei von unzähligen Argumenten für den Einsatz von keramischen Platten am und im Bau. Keramik ist eben einzigartig.

Corinne Remund

www.ceruniq.ch

www.keramik-einzigartig.ch

NEUER NAME

Der Schweizerische Plattenverband präsentiert sich neu unter dem Namen Ceruniq. Der neue Auftritt soll den Wandel widerspiegeln, den der Verband durchlaufen hat: von einem reinen Plattenlegerverband zu einer Institution für Raumgestaltung. Seit der Verbandsgründung im Jahr 1913 sind kontinuierlich neue Akteure und Tätigkeitsbereiche hinzugekommen. Besonders der Zusammenschluss mit dem Plattenhandelsgewerbe brachte signifikante Veränderungen. Mit dem neuen Namen wird nun eine zeitgemässe Markenidentität geschaffen: Ceruniq – Der Verband der führenden Verlegeunternehmen und des Fachhandels. Zentralpräsident Konrad Imbach erklärt: «Der neue Auftritt Ceruniq reflektiert die Essenz des Verbandes: Wir gestalten schöne Räume, damit sich Menschen ihre Lebensträume erfüllen können.»

Neues Logo

Die neue visuelle Identität von Ceruniq zeichnet sich durch warme Farbtöne aus, welche die Herkunft von Keramik als Erdmaterial widerspiegeln. Besonders prägnant ist das Origami-Logo, welches als Metapher für die Gestaltungsmöglichkeiten von Keramik dient: Eine neutrale Fläche, die durch Falten in jede erdenkliche Form gebracht werden kann. Dieses Symbol steht für die unendliche Vielseitigkeit und kreative Freiheit, die Keramik in der Raum- und Oberflächengestaltung bietet. CR

DAS MACHT CERUNIQ

Starkes Netzwerk

Das Markenportfolio des Verbandes ist historisch gewachsen und dementsprechend gab es verschiedene Bezeichnungen: Schweizerischer Plattenlegerverband; Schweizerischer Plattenhandelsverband; ab 2006 Schweizerischer Plattenverband. Weiter hinzu kamen die Marken Keramik-Einzigartig, Platten-Champions, das PLATINIUM-Label und die Produktgütesiegel, oder auch der Bildungspark Dagmersellen sowie das Fachmagazin «Keramikweg». Die Beziehungen zwischen den einzelnen Marken waren allerdings nicht immer erkennbar, mit dem neuen Verbandsauftritt wurde das nun geändert. «Neu treten wir als Ceruniq auf – der Verband der führenden Verlegeunternehmen und des Fachhandels für Raumgestaltung», erklärt Geschäftsführer Andreas Furgler.

In dieser Funktion unterstützt Ceruniq die Mitglieder mit verschiedenen Massnahmen und Aktivitäten – namentlich in der Berufsbildung und der Technik. Er fördert überdies stark die Verbundenheit zwischen Handel und Verleger sowie das Netzwerk seiner Mitglieder. Sie profitieren von einem vielseitigen Dienstleistungspaket: Es umfasst die Unterstützung bei der Werbung für Keramik, bei der Zertifizierung von Betrieben oder bei massgeschneiderten Versicherungslösungen. Der Branchenverband vergibt auch ein Qualitätslabel und ein Produktgütesiegel. Dazu kommen vergünstigte Aus- und Weiterbildungsangebote bis hin zur Höheren Fachprüfung. Aktuell zählt Ceruniq 364 Legerbetriebe und 57 Handelsbetriebe in der Deutschschweiz und im Tessin. Sie beschäftigen ca. 85 Prozent aller in der Plattenlegerbranche tätigen Mitarbeitenden. CR

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