Publiziert am: 11.12.2020

Ben Zaugg ist der neue Maurerkönig

MAURER-MEISTERSCHAFTEN – An den SwissSkills der Maurer in Effretikon (ZH), die vom 18. bis zum 21. November 2020 stattfanden, holte der 20-jährige Ben Zaugg aus Zollbrück (BE) den ersten Rang und damit die Meisterkrone. Platz 2 belegte Nicola Krause aus Schüpfheim (LU), Platz 3 sicherte sich Raoul Rempfler aus Appenzell (AI).

Bei den fünf Finalisten der Swiss­Skills-Schweizer-Meisterschaften der Maurer, Ben Zaugg, Jonah Rieder, Raoul Rempfler, Nicola Krause und Oliver Iametti, drehte sich während vier Tagen alles um die Universität Zürich. Sie war das Objekt, das in 29 Stunden gemauert werden musste. Das war eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, wie der Experte René Engetschwiler einräumte. «Die Knacknuss bestand darin, dass man über ein sehr gutes Vorstellungsvermögen verfügen muss. Es galt, einen komplexen zweidimensionalen Plan dreidimensional umzusetzen. Zudem war der Zeitrahmen sehr eng.»

Für den Berufsalltag gelernt

Die gestellte Aufgabe gelang dem 20-jährigen Ben Zaugg am besten. Der Berner hatte bereits den Halbfinal, der an der Swissbau ausgetragen wurde, für sich entschieden. Sein Weg zum Schweizer Meister der Maurer begann an den regionalen Ausscheidungen in der Maurerlehrhalle in Burgdorf. Zum Maurerberuf kam der sportliche junge Mann, weil es ihm beim Schnuppern am besten bei seinem jetzigen Arbeitgeber, der Hans Schmid AG, gefallen hatte. «Dort hat es mich vom ersten Moment an gepackt. Es hat alles ideal gepasst, das Team und auch der Standort. Ich war sehr froh und erleichtert, als ich die Zusage bekommen hatte», erzählt er.

Das Trainieren für die SwissSkills habe ihn gefordert, bekennt Zaugg, er habe aber auch viel gelernt, das er auf der Baustelle anwenden konnte. Aktuell absolviert der Berner die Vorarbeiterschule, später möchte er Polier werden und allenfalls die Bauführerausbildung anhängen. In seiner Freizeit spielt er gerne Eishockey, hat Freude an Autos und hilft auch gerne in der Landwirtschaft. Vor allem ist er – typisch für einen Maurer – gerne draussen, weshalb Wandern und Bergsteigen auch zu seinen Hobbys zählen.

Zaugg wird die Schweiz an den WorldSkills, den Berufsweltmeisterschaften, die im Jahr 2022 in Schanghai stattfinden, vertreten.

Tipps vom Schweizer Meister

Der Innerschweizer Nicola Krause erkämpfte die Silbermedaille im zweiten Anlauf. Bei seinem ersten Versuch musste der 21-Jährige bereits bei den Regionalmeisterschaften aufgeben, weil er sich privat beim Kochen verbrannt hatte. Zur zweiten Teilnahme motivierte ihn Patrick Birrer, Geschäftsführer der Maurerlehrhalle Sursee. Vor dem Halbfinal in Basel hatte Krause allerdings die RS zu absolvieren. Will heissen: Vor dem Wettkampf hatte er ein halbes Jahr nicht gemauert!

Dennoch gelang ihm ein Exploit, Krause qualifizierte sich für den Final. Vor diesem gab ihm der letzte Schweizer Meister der Maurer, Jérôme Hug, Tipps und trainierte mit ihm. Das half ganz offensichtlich. Krause, der bei der Arnet AG arbeitet, bekam im Militär einen Hund, mit dem er einen grossen Teil seiner Freizeit verbringt. Der Skisport und Klettern, draussen und in der Halle, gehören ebenfalls zu seinen Hobbys. Dass er auf den Bau wollte, wusste der Sohn eines Architekten schon mit fünf Jahren. Darum schrieb er als Berufswunsch «Bauarbeiter» ins Freundschaftsbuch seiner Schwester. Weiterbildung ist für ihn ein Thema, aber noch nicht jetzt. Dank der Silbermedaille ist Krause startberechtigt an den EuroSkills, die im Jahr 2023 in St. Petersburg stattfinden werden.

Dritter wurde Raoul Rempfler aus Appenzell, Vierter Jonah Rieder aus Crémins und Fünfter Oliver Iametti aus Ponto Valentino.

Susanna Vanek, SBV

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