Publiziert am: 20.09.2019

«Der Mittelstand wird unterbewertet»

BUCHVORSTELLUNG – Das Forum Industrieller Mittelstand (FIM) publiziert zusammen mit dem Orell Füssli Verlag «25 Ideen für den industriellen Mittelstand». Co-Autorin ist unter anderen auch ­sgv-Vizedirektorin Christine Davatz zum Thema Berufsbildung.

Herausgeber Matthias Baumberger lässt in seinem neuen Buch neben einem Vorwort von Bundesrat Ignazio Cassis 25 Entscheidungsträger und Meinungsführer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein ihre Gedanken zur Zukunft des Wirtschafts- und Unternehmensstandorts im Herzen Europas unterbreiten. In knapper Form berichten sie aus erster Hand über ihre Erfahrungen, ihre Forderungen, ihre Wünsche und Sorgen. Dabei liefern sie Vorschläge, wie die gegenwärtigen Herausforderungen gemeistert werden können. Herausgekommen ist ein Werk mit vielen unterschiedlichen Ideen und Perspektiven, welche jedoch ein gemeinsames Ziel vor Augen haben: Eine ebenso prosperierende wie sozial- und umweltverträgliche Wirtschaft und eine Gesellschaft, die in den grundlegenden Fragen am gleichen Strick zieht. Die im Buch vereinten Ideen, Vorschläge, Gedankenblitze und Erkenntnisse sollen die Leserin und den Leser zum Nach- und Weiterdenken anregen.

Berufsbildung als Erfolgsfaktor

Co-Autor Gerhard Pfister, Nationalrat und Präsident der CVP Schweiz, schildert in seinem Kapitel, «Warum der Mittelstand zu Wohlstand und Zusammenhalt führt». Dabei hält er fest, dass der grosse Wert des industriellen Mittelstandes erst wirklich realisiert werde, wenn er nicht mehr da sei. «Eine wesentliche Rolle spielt für den industriellen Mittelstand, dass wir unser erfolgreiches duales Bildungssystem hegen, pflegen und weiterentwickeln und lebenslanges Lernen in der Berufsbildung integrieren», so Pfister. Auch Christine Davatz, Vizedirektorin und Bildungsverantwortliche beim Schweizerischen Gewerbeverband sgv, schreibt über die Berufsbildung. Im Kapitel «Starke Berufsbildung – starker Mittelstand – starke Schweiz» hebt sie die Anerkennung der Gleichwertigkeiten von beruflicher und akademischer Bildung hervor. Als Erfolgsfaktor des industriellen Mittelstandes bezeichnet auch der ­Zürcher FDP-Nationalrat und sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler unser Berufsbildungssystem, weil es die Arbeitsmarktfähigkeit im Fokus habe. «Unternehmer und Lehrbetriebe definieren die Skills der Ausbildung; so können sie dem laufenden Wandel Rechnung tragen», betont er an der Buchvernissage im Hotel Schweizerhof, Bern.

Co-Autor Lionel Schlessinger handelt unter dem Kapitel «Was unser Kleiderschrank mit den Rahmenbedingungen gemeinsam hat» die Scheinheiligkeit unserer Politik ab. «Alle reden vom KMU-Rückgrat der Schweizer Wirtschaft, aber es wurden noch keine konkreten Massnahmen zur Deindustrialisierung unternommen», so der Präsident Verband Schweizerischer Lack- und Farbindustrie (VSLF) und Inhaber und Geschäftsführer der Monopol AG. Gemäss Co-Autor Marc Blaser werde der Mittelstand dramatisch unterbewertet. «Die Schweiz darf nicht bewahren und verwalten, das bedeutet für uns Unternehmer Stillstand. Wir müssen innovativ sein, entsprechende Rahmenbedingungen und somit neue Arbeitsplätze schaffen», erklärt der Inhaber & Geschäftsführer Blaser Swisslube AG. Das Buch ist in Zusammenarbeit mit dem Orell Füssli Verlag erschienen und in den führenden Buchhandlungen der Schweiz erhältlich. CR

Infos: Herausgeber:Matthias Baumberger/ISBN: 978-3-280-05711-7

FORUM INDUSTrIELLER ­MITTELSTAND

Das von Matthias Baumberger gegründete und präsidierte Forum industrieller Mittelstand (FIM) ist die Plattform für mittelständische Industrie-Unternehmen im deutschsprachigen Raum. Damit der industrielle Mittelstand die Anerkennung bekommt, welche er verdient, wird die Erfolgsgeschichte nach dem Titel «Manifest für den industriellen Mittelstand» (2012) mit dieser zweiten Publikation fortgesetzt. In der Zwischenzeit fand 2015 und 2018 das Forum für den industriellen Mittelstand mit namhaften Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft aus dem gesamten deutschsprachigen Raum statt. Im politischen Beirat des Forums sitzen je ein Vertreter aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein.CR

Meist Gelesen