Publiziert am: 23.02.2018

Der Stachel aus Korea rockt die Schweiz

AKTUELLER TEST – Der Kia Stinger GT ist Extraklasse. Und als Expresslieferdienst oder als passender Anzug für den pressanten Chef macht er auch im Gewerbe durchaus eine gute Falle.

Mit dem Stinger (deutsch: Stachel) wagt sich der koreanische Hersteller Kia in ein neues Segment vor. Die viertürige Sportlimousine mit Heckklappe setzt voll auf Emotionen und Leistung, welche sich auch im Design niederschlägt. Kurze Überhänge, eine lange Motorhaube, breit ausgestellte Schultern und geschickt platzierte Kontrastelemente markieren Präsenz.

Der edle, in schwarz und grau gehaltene Innenraum bietet elektrisch verstellbare, kĂĽhl- und heizbare Ledersessel mit viel Seitenhalt. Auch unterschiedlich grosse Fahrer finden rasch eine optimale Position. Aber auch Pedale aus Aluminium und ein Lenkrad, das an den Fingern zu kleben scheint, gefallen.

Die technologische Ausrüstung überzeugt mit dem hochauflösenden, farbigen Head-up-Display, sämtlichen verfügbaren Sicherheitsassistenten und einem adaptiven Geschwindigkeitsregler, der auf der Autobahn wertvolle Dienste leistet. Smartphones lassen sich kabellos laden, und zwischen die 19-Zoll-Heckräder passen zwischen 406 und 1114 Liter Zuladung.

Die Fertigung ist hochklassig, sie kann problemlos mit den sogenannten Premium-Marken mithalten.

Echtes Sportgerät mit 370 PS

In der Schweiz wird der Stinger ausschliesslich als GT mit dem V6-Turboaggregat und dem damit verbundenen Allrad angeboten. Der Druck auf den Startknopf erweckt den Hochleistungsmotor zum Leben, das Aggregat positioniert sich dezent in der Lauerstellung. Ein leichter Druck aufs Gaspedal lässt den Stinger unter sonorem Sound davonpreschen. Das souveräne Triebwerk arbeitet erstklassig mit der präzisen Achtgangautomatik zusammen. Federung, Dämpfung und Lenkung sind auf zügige Kurvenfahrten abgestimmt, welche sich mit der erstklassigen Brembo-Verzögerungsanlage kontrollieren lassen.

Im regulären Modus greift das ESP recht früh ein, lässt sich aber in zwei Stufen zurück- oder sogar komplett ausschalten: Im Modus Sport+ wird der Stinger zur brachialen Fahrmaschine ohne Kompromisse, welche den Vergleich mit etablierten Konkurrenten nicht scheuen muss.

Der Kia Stinger glänzt im Gesamtpaket: emotionales Design, Luxus und Technologie ohne Ende sowie Fahrleistungen, die vom komfortablen Cruisen bis zur Rennstrecke alles abdecken. Auch auf rutschiger Fahrbahn lässt sich der Stinger dank permanent aktivem Allradsystem nicht aus der Ruhe bringen. Einzige Einschränkung: Den Stinger gibt’s nur in Metallic-Lack.

Der voll ausgestattete Stinger GT liegt mit einem Preis unter 60 000 Franken in einem Segment, das von ähnlich leistungsfähigen Modellen von BMW, Audi oder Mercedes-Benz bei Weitem nicht erreicht werden kann, was ihn als Geschäftswagen besonders attraktiv macht. rho

WISSENSWERTES

Kia Stinger GT

n Motor:

6-Zyl., 3342 cm3, Turbobenziner

n Leistung (kW/PS):

272 kW/370 PS bei 6000/min

n Drehmoment:

510 Newtonmeter ab 1300/min

n KraftĂĽbertragung:

8-Stufen aut./Allrad

n Fahrleistungen:

Spitze 270 km/h, 
0–100 km/h 4,9 Sek.

n Verbrauch (EU-Norm):

10,6 l/100 km, CO2 244 g/km

n Masse (LĂ—BĂ—L):

4830Ă—1870Ă—1400 mm

n Laderaum/Dachlast:

406 bis 1114 Kubikdezimeter/90 kg

n Nutz-/Anhängelast:

416 kg/1500 kg gebremst

n Preis:

ab 59 243 Fr.; Testwagen 60 193 Fr.

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