Dass Mercedes-Benz bei der Transformation zur Elektromobilität ordentlich Gas gibt, zeigt die Fülle an Modellen, die inzwischen angeboten werden: EQA, EQB, EQC, EQE, EQS und EQV stehen bereits beim Händler, bald folgen die SUV-Varianten von EQE und EQS. Damit haben die Schwaben in jedem Segment einen Stromer im Angebot.

Zur Probefahrt fährt der Kompakt-SUV EQB vor – und zwar in der stärkeren Variante 350 4Matic mit Allradantrieb und sieben Sitzen; die dritte, komplett versenkbare Sitzreihe kostet 1483 Franken Aufpreis. Technisch basiert der EQB auf dem GLB mit Verbrennungsmotor, nur dass die Plattform beim EQB eben auf den Elektroantrieb ausgelegt wurde. Zwischen den Achsen flach im Fahrzeugboden ist die Lithium-Ionen-Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 66,5 kWh verbaut, die gemäss WLTP für eine Reichweite von 423 Kilometern reichen soll. In der Realität sind es weniger, wie immer abhängig von vielen Faktoren wie Fahrstil, Streckenprofil oder Temperatur.

Den Antrieb kennt man bereits vom kleineren EQA: Ein permanenterregter Synchronmotor treibt die Hinterachse an, ein Asynchronmotor an der Vorderachse wird bei Bedarf zugeschaltet und erzeugt so elektrischen Allradantrieb. Die Variante EQB 350 4Matic ist mit einer Leistung von 215 kW/292 PS sehr spurtstark und zeigt dank einem Drehmoment von 520 Nm aus dem Stand auch bei Zwischensprints und Überholmanövern bergauf keinerlei Schwächen.

Flexibler Innenraum

Mit seinem eckigen Design sticht der EQB in der Elektrowelt hervor – wie sein Verbrenner-Pendant GLB kann er dadurch mit erstaunlich grosszügigen Platzverhältnissen auftrumpfen. Für den Zustieg zu den Plätzen sechs und sieben in der dritten Reihe muss man etwas sportlich-flexibel sein und sollte nicht sehr lange Beine haben, sonst wird es schnell unbequem. Auf allen anderen Plätzen sitzt man hingegen sehr kommod, geniesst den hohen Abrollkomfort und die Ruhe, die für Elektroautos inzwischen charakteristisch ist.

In den Sitzreihen zwei und drei können insgesamt vier Kindersitze befestigt werden, die zweite Reihe lässt sich in der Länge um 140 Millimeter verschieben, die Neigung der Lehnen kann in mehreren Stufen verstellt werden. Sind die Sitze der dritten Reihe bündig im Ladeboden versenkt, entsteht ein riesiger, gut zugänglicher Kofferraum mit maximal 1710 Liter Fassungsvermögen. Das alles ist erstaunlich für einen Kompaktwagen mit 4,68 Metern Länge. So bleibt nach der Probefahrt ein rundum positives Fazit: Der EQB zeigt, dass der Elektromobilität zumindest hierzulande nichts mehr im Wege steht. Auch nicht für Gross-familien.

Dave Schneider

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