Publiziert am: 16.06.2017

«Er würde bestimmt dagegen ankämpfen!»

AHV-REFORM – Die Enkelin des «Vaters der AHV», Bundesrat Walther Stampfli, ist überzeugt, dass ihr Grossvater die vorliegende Reform der Altersvorsorge vehement ablehnen würde.

Der Solothurner FDP-Bundesrat Walther Stampfli (1884–1965) leitete von 1940 bis 1947 das Volkswirtschaftsdepartement. Unter seiner Federführung gelangte die AHV zur Abstimmung und wurde am 6. Juli 1947 
angenommen. Am 1. Januar 1948 konnte die AHV endlich eingeführt werden. Seither gilt Walther Stampfli als «Vater der AHV».

Für die Eigenverantwortung

«Als Vater einer behinderten Tochter setzte sich mein Grossvater zeitlebens dafür ein, dass Alte und Schwache nicht unter die Räder gerieten», erinnert sich die Solothurner Unternehmerin Marlies Saudan (62). «Doch als Liberaler setzte sich Walther Stampfli auch stets dafür ein, dass Menschen – wo immer möglich – Eigenverantwortung tragen.» Ihr Grosssvater würde, da ist sich Saudan absolut sicher, die heute zur Debatte stehende AHV-Reform ablehnen. Mehr noch: «Er würde gegen diese ungerechte Scheinreform ankämpfen, weil sie unfair gegenüber den Jungen, den Rentnern und den Frauen ist», so Saudan weiter.

Generationensolidarität in Gefahr

Neben Marlies Saudan und ihrem Gatten Roger Saudan sprechen sich auch zahlreiche von der «Gewerbezeitung» befragte Menschen – Junge, Ältere, Frauen, Politkerinnen und KMU-Chefs – gegen die ungerechte Rentenreform aus. Befürchtet wird unter anderem, dass die Solidarität unter den Generationen leiden würde und – aus Sicht der KMU besonders wichtig – viele Nachfolgeregelungen erschwert würden.En/CR

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