Publiziert am: 12.08.2016

Festnetz: Das IP-Zeitalter ist da

DIGITALISIERUNG – Ob mit oder ohne Telefonanlage: IP-Kombiangebote enthalten alles, was ein Unternehmen für eine moderne ­Geschäftskommunikation benötigt. Welche Möglichkeiten gibt es und was gilt es beim Wechsel auf die IP-Technologie zu beachten?

Telekommunikationsanbieter auf der ganzen Welt stellen derzeit auf die zukunftsorientierte IP-Technologie um. Diese bildet die Basis für eine moderne Informatik- und Kommunikationsinfrastruktur und treibt die Digitalisierung voran. Swisscom plant, bis Ende 2017 die veraltete Festnetztechnologie in der Schweiz auf IP umzustellen. Unternehmen sind gut beraten, diesen Wechsel rechtzeitig in Angriff zu nehmen und gleich die gesamte Infrastruktur in die Modernisierungsüberlegungen mit einzubeziehen.

Maximale Flexibilität

Vorhandene Geräte, beispielsweise das Festnetztelefon, Telefonanlagen oder Frankiermaschinen, können Unternehmen in der Regel auch mit IP weiterverwenden. Wer nicht mehr in eine eigene Telefonanlage investieren will, hat die Möglichkeit, ein IP-Angebot mit einer sogenannten Full Service Solution zu wählen. Im Rahmen dieses Services stellt der Fachmann (zum Beispiel ein IT-Partner von Swisscom) dem Unternehmen eine neue, moderne Anlage zur Verfügung und kümmert sich sogleich auch um den Betrieb und die Wartung. Damit trägt das Unternehmen selbst kein Investitions- respektive Technologierisiko für seine Kommunikationsinfrastruktur mehr und kann sich voll und ganz auf das Kerngeschäft konzentrieren. Das gilt auch für Unternehmen, die keine Telefon­anlage haben respektive keine eigene Anlage im Büro vor Ort benötigen. Diese setzen im Idealfall von Anfang an auf eine IP-Lösung mit maximaler Flexibilität. Dabei stellt der Anbieter die komplette Kommunikationsinfrastruktur inklusive Telefoniefunktionen und -services zur Verfügung. Entsprechend sorgt der Anbieter auch dafür, dass die Infrastruktur stets auf dem aktuellen Stand ist und die Services uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Swisscom beispielsweise betreibt dafür eigene, hochverfügbare und sichere Rechenzentren in der Schweiz. Rufnummern respektive Kommunikationspakete für neue Mitarbeitende oder für neue Standorte sind bei dieser Art von Angebot ganz einfach zu ergänzen. Folglich können Unternehmen ihre Kommunikationsinfrastruktur stets entsprechend den aktuellen Bedürfnissen erweitern oder reduzieren. Damit fallen nur Kosten für Services an, die das Unternehmen tatsächlich nutzt.

Alles in einem Paket

Die Telefonie funktioniert mit IP genauso zuverlässig wie bis anhin, bietet jedoch eine deutlich bessere Sprachqualität. Alle Dienste laufen zum Beispiel bei Swisscom über das eigene IP-Netz, welches für Sicherheit und Verfügbarkeit steht und speziell für die Übertragung von Sprache ausgelegt ist. Daher kann die IP-Telefonie auch nicht mit sogenannten VoIP-Diensten gleichgesetzt werden, die in der Regel über das WWW (World Wide Web) laufen.

Die Basis für die IP-Telefonie bildet eine zuverlässige Internetverbindung. Das haben einzelne Anbieter bereits bei der Produktentwicklung berücksichtigt und entsprechende Angebotspakete geschnürt. Diese enthalten nebst der Festnetztelefonie einen Zugang zum Internet und zusätzliche Serviceleistungen – etwa eine Internetausfallsicherung. Sollte die Verbindung kurzfristig nicht funktionieren, schaltet der Router automatisch auf das mobile Datennetz um. Damit steht das Internet weiterhin zur Verfügung, und Anrufe auf die Festnetznummer können mit IP jederzeit auf ein Handy umgeleitet werden. Je nachdem besteht sogar die Möglichkeit, ausgehende Anrufe vom Handy aus zu tätigen. Das Besondere daran: Die Person am anderen Ende der Leitung sieht die Festnetznummer des Büros, merkt jedoch keinen Unterschied. In der Regel fällt für das komplette Angebotspaket ein monatlicher Fixpreis an. Anrufe in das Schweizer Fest- und Mobilnetz (je nachdem sogar ins Ausland) sind im Preis bereits inbegriffen. Für Unternehmen sind die Kosten damit jederzeit transparent und planbar.

Sonderanwendungen prüfen

Nebst dem Festnetztelefon können auch Lifttelefone, Alarmanlagen und zum Beispiel Fernüberwachungen oder Haustechnikanlagen von der Umstellung auf IP betroffen sein. Es gilt, mit dem jeweiligen Hersteller zu prüfen, welche dieser Anwendungen an die herkömmliche Telefonleitung angeschlossen sind, und rasch möglichst umzustellen. Denn: das IP-Zeitalter ist da.

 

Thomas Bachofner,

Leiter Produktmanagement Kleine und Mittlere Unternehmen Swisscom

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