Publiziert am: 23.11.2018

Frauen auf Erfolgskurs

SYNERGY 2018 – Der Gewerbeanlass der Stiftung KMU Schweiz stellte aussergewöhnliche Unternehmerinnen

in den Mittelpunkt. Sie zeigten, dass weibliche Mitglieder im Kader in der KMU-Welt längst ihr Potenzial ausspielen.

Mit über 600 Gästen – darunter viele Frauen – konnte der letztjährige Besucherrekord sogar gesteigert werden.

Die 20. Synergy war für einmal fest in weiblicher Hand und hat bezüglich Frauenförderung und Gleichstellung einen weiteren Meilenstein erreicht. «In KMU-Kreisen ist es absolut selbstverständlich, dass rund die Hälfte der KMU-Frauen in Geschäftsleitungen sitzt», begrüsste sgv-Direktor und Nationalrat Hans-Ulrich Bigler die zahlreichen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gewerbe. Dabei verwies er auf eine Studie der Universität St. Gallen, die der Schweizerische Gewerbeverband sgv vor ein paar Jahren in Auftrag gegeben hatte. Diese besagt, dass 35 Prozent aller KMU-Frauen eine zentrale Führungsposition innehaben. «Frauen sind in der KMU-Wirtschaft im Vergleich mit der gesamten Wirtschaft und der Verwaltung überdurchschnittlich häufig in Führungspositionen tätig oder als selbstständige Unternehmerinnen für eine Firma verantwortlich», so Bigler. Damit zeigte er auf, dass die Situation der Frauen in der KMU-Wirtschaft sich stark von derjenigen in Grossunternehmen unterscheidet. Denn je grösser eine Unternehmung ist, desto kleiner der Frauenanteil in der Führungsetage.

Wie schaffen es Frauen, sich erfolgreich in einer Führungsposition zu behaupten? Wo können sie Synergien nutzen und wo gibt es Stolpersteine? Diese Fragen beantworteten die fünf unterschiedlichen Powerfrauen auf der Bühne. Francesca Kuonen und ihr Bruder Marco verkaufen erfolgreich die bekannten schwarzen AK-Ski. Sie behaupten sich in den Märkten Schweiz, Österreich und Frankreich und steigern ihren Umsatz jährlich ohne Werbung. Kuonen schilderte sehr emotional, wie sie das Unternehmen in Stansstad (NW) nach dem Tod ihres früh verstorbenen Vaters selbst in die Hand nahm. «Es war eine harte Zeit, aber irgendwie ging es immer», so die junge Unternehmerin. «Wir haben die Arbeit unseres Vaters in unserem Stil weitergeführt. Langjährige Kunden standen hinter uns, und wir konnten die Marke weiterhin etablieren, aber es brauchte viel Durchhaltewillen.»

Clever netzwerken

und Synergien nutzen

«Jeden Tag das Beste geben, um an der Spitze zu bleiben», ist auch das Motto von Karin Bertschi, Geschäftsführerin der Recycling-Paradies AG im aargauischen Reinach, Hunzenschwil, und bald auch in Spreitenbach. Die SVP-Grossrätin macht das Abfallentsorgen zum Erlebnis. In ihren Betrieben setzt die Powerfrau auf Teilzeitstellen und beschäftigt so mehrheitlich Frauen. Die beiden Schwestern Meta und Sarah Hiltebrand vereinen eine grosse Portion Frauenpower im Duopack. Meta führt im Kreis 4 das Restaurant Le Chef, ihre ältere Schwester Sarah ist Werberin und führt die Kommunikationsagentur DIE ANTWORT AG. Mit viel Energie und Einfallsreichtum unterstützen sich die beiden gegenseitig. Ihr Geheimnis – ein grosses familiäres Netzwerk, mit dem sie clever Synergien nutzen.

Ein grosses Netzwerk pflegt auch Nicole Conrad, Leiterin Raiffeisen Unternehmerzentrum RUZ Romandie. «Wir unterstützen über 1600 KMU-Chefs in ihrer Tätigkeit. Dabei greifen wir auf verschiedene Experten zurück», so Conrad. Ein grosses Fachwissen, aus Fehlern lernen und reger Austausch – das ist das Erfolgsrezept der engagierten Unternehmerin aus der Westschweiz. Diese Kompetenzen helfen ihr auch, erfolgreich das familieneigene Winzerunternehmen in Lavaux zu führen. CR

www.synergy-schweiz.ch

https://bit.ly/2qMFwys

GEsundheitsförderungsPREISE des Vereins ARtisana

Zum ersten Mal doppelt vergeben

Der Verein Artisana vergab den mit 10 000 Franken dotierten Gesundheitsförderungspreis an der 20. Synergy zum ersten Mal gleich doppelt. Ausgezeichnet für ihr vorbildliches Gesundheitsmanagement wurden die Spitex Biel-Bienne Regio sowie das Alters- und Pflegeheim Frenkenbündten in Liestal. Die Spitex Biel-Bienne Regio überzeugte mit einem Wohlfühlprogramm für das Spitex-Team, gratis Früchten und Getränken, Teamevents, Vergünstigungen im Fitnessstudio und sogar einer wöchentlichen Massage für die Mitarbeitenden. Auch im Alters- und Pflegeheim Frenkenbündten wurden auf verschiedenen Ebenen Massnahmen zur Gesundheitsförderung getroffen. Dazu gehören eine strukturelle Arbeitsplatzgestaltung, flexible Beschäftigungspensen, individuelle Arbeits-, Dienst- und Ferienplanung sowie Weiterbildungen und Fachunterstützungen. «Die Gesundheitsförderungsprogramme beider Unternehmen haben uns beeindruckt. Zudem müssen wir solche Bemühungen auch belohnen und sind auch auf möglichst verschiedene Beispiele aus der Praxis angewiesen», begründete Hans Ruppli, Präsident des Vereins Artisana, die diesjährige doppelte Auszeichnung.

Die Anmeldung für den Artisana-Gesundheitsförderungspreis ist bis Ende April 2019 möglich.

www.artisana.ch

www.spitex-biel-regio.ch

www.frenkenbuendten.ch

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