Publiziert am: 18.02.2022

Für sichere Renten

AHV-REFORM – Die AHV ist ein Sa­nie­rungsfall. Ein ausgewogenes Reform­paket sorgt zumindest bis ins nächste Jahrzehnt für Sicherheit.

65/65. Diese Zahlenkombination ist ein wesentlicher Schlüssel zur Sanierung der finanziell angeschlagenen AHV und damit zur Sicherung der Renten. Neben einer moderaten Erhöhung der Mehrwertsteuersätze soll das Rentenalter für Mann und Frau einheitlich bei 65 Jahren festgelegt werden.

Frauenrentenalter 65 gab es schon

65/65 ist nichts Neues für die AHV. Was viele nicht wissen, und was die Linke nur allzu gerne ausblendet: als die AHV 1948 in Kraft gesetzt wurde, fixierte man das Rentenalter für Mann und Frau einheitlich bei 65 Jahren. Da es der AHV in der Gründungsphase finanziell blendend ging, beschloss das Parlament, das Frauenrentenalter Ende der Fünfziger- und Anfang der Sechzigerjahre etappiert auf 62 Jahre zu senken.

Als sich die finanzielle Situation der AHV drehte und massive Defizite drohten, wurde das Frauenrentenalter zu Beginn dieses Jahrtausends wieder um zwei Jahre erhöht. Und nun soll noch der letzte Schritt zurück zu einem geschlechtsneutralen Rentenalter vollzogen werden.

Markant höhere Lebenserwartung

77/79. Das die Lebenserwartung der Männer und Frauen, die im Zeitpunkt der Einführung der AHV das 65. Altersjahr erreichten. Nach einer Erwerbsphase von rund 45 Jahren konnte man sich in den Anfängen der AHV somit auf eine Pensionierungszeit von durchschnittlich 13 Jahren freuen.

85/88. Auf dieses Niveau ist die Lebenserwartung der 65-jährigen mittlerweile angestiegen. Arbeiten tun wir noch etwa gleich lang wie Mitte des letzten Jahrhunderts. Die Pensionierungsphase hat sich demgegenüber um durchschnittlich neun Jahre erhöht. Schön für uns alle. Aber ausgesprochen schlecht für die AHV-Kasse. Korrekturen beim Rentenalter sind daher unumgänglich.

0,4 Prozent. Um so viel sollen die Mehrwertsteuersätze angehoben werden. Damit hat das Parlament eine Reform geschnürt, die sowohl bei den Leistungen als auch bei den Einnahmen ansetzt. Alle müssen einen angemessenen Beitrag zur Sanierung der AHV leisten. Sichere Renten müssen uns das wert sein.

Ja, eine rasche AHV-Revision ist unumgänglich. Das vom Parlament geschnürte Reformpaket ist ausgewogen. Bei der Abstimmung über die AHV 21, die Ende September stattfinden dürfte, gibt es daher nur eine Antwort: JA!

Kurt Gfeller, Vizedirektor sgv

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