Publiziert am: 17.10.2014

Gefährlicher Angriff auf die Freiheit

ECOPOP – Die Ecopop-Initiative fügt starre Regelungen in die Schweizer Verfassung ein. Damit bricht sie das Land. Der sgv wehrt sich vehement gegen diese schädliche Initiative.

Ecopop ist wohl wegen ihrer bizarrsten Forderung bekannt: Die Entwicklungshilfe wird an Familienplanung in den Schwellenländern gekoppelt. Mit Gummiaufsätzen und Aufklärung soll so dem Bevölkerungswachstum begegnet werden. Leider ist ihre wichtigste Forderung nicht bizarr, sondern gefährlich: Ecopop will nämlich eine ­starre Einwanderungsquote in der Verfassung festschreiben. Sie will auch das Bevölkerungs­wachstum begrenzen und so in der Schweiz Familienplanung betreiben.

«Ecopop löst keine Probleme.»

Das ist nichts anderes als ein Angriff auf die Freiheit. Es ist aber auch ein Angriff auf unsere wohlbedachte Wirtschaftspolitik. Damit wird nämlich der Schweiz – gerade in der Zeit des Fachkräftemangels – jede Möglichkeit genommen, auf aussergewöhnliche Situationen zu reagieren: Tatsache ist nämlich, dass die Wertschöpfung, ohne eine gemässigte Einwanderung viel geringer ausfallen würde. Die Sozialwerke wären seit dem Jahr 2002 ausgetrocknet und die Innovation würde schwinden. Ecopop löst Probleme nicht. Da die Volksinitiative dermassen unmöglich ist, fragt man sich, welches ihre Ziele sind. Die Initianten geben an, aus Sorge zur Umwelt zu handeln. Dabei machen sie allerdings einen ganz einfachen Fehler: Sie setzen die Anzahl Menschen gleich dem Ressourcenverbrauch und haben nichts aus der Geschichte gelernt.

Heute verbraucht die Schweiz pro Kopf viel weniger Ressourcen als noch vor 30 Jahren. Global gesehen, ist unser Ressourcenverbrauch nur leicht angestiegen, obwohl die Bevölkerung viel stärker gewachsen ist – dies allein wegen der Innovation. ­Eine offene Gesellschaft setzt eine innovative Wirtschaft voraus. Innovation hat zur Folge, dass Ressourcen umweltfreundlicher und optimal eingesetzt werden.

«Eine offene Gesellschaft setzt eine innovative Wirtschaft voraus.»

Innovation entsteht sowohl in der praxisnahen Ausbildung als auch aus dem Ideenaustausch mit den Einwanderern. Wo würden das Ausbaugewerbe oder die Umwelttechnik heute stehen, wenn es keine Einwanderung gäbe? Es sind genau diese Branchen, welche den wirtschaftlichen Umweltschutz weiterbringen.

Die Ecopop-Initiative will Wertschöpfung, Sozialwerke und Innovation austrocknen, bis die Schweiz wie ein alter, starrer Ast auf dem Waldboden liegt. Es ist unvermeidbar, dass trockene, starre Äste brechen. Deshalb wehrt sich der Schweizerische Gewerbeverband sgv vehement gegen die schädliche Ecopop-Initiative.

Henrique Schneider, Ressortleiter sgv

Meist Gelesen