Publiziert am: 09.04.2021

Gestärkt aus der Krise gehen

NACHHALTIGKEIT/DIGITALISIERUNG – Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und HotellerieSuisse haben gemeinsam ein Coachingprogramm für die Beherbergungsbranche lanciert.

Die Corona-Krise ist eine riesige Herausforderung für den Schweizer Tourismus. Um schnell und flexibel auf das dynamische Umfeld reagieren zu können, hat HotellerieSuisse ein Coachingprogramm auf die Beine gestellt. Dieses wird seit Anfang Monat gemeinsam mit dem SECO in einer strategischen Partnerschaft umgesetzt. Gestärkt werden sollen insbesondere KMU.

Für die Zeit nach der Krise

«Die Beherbergungsbranche ist von der Coronakrise besonders betroffen», sagt Vinzenz van den Berg, Fachspezialist Kommunikation bei HotellerieSuisse. «Dazu kommen weitere gesellschaftliche Trends wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, die sich mit der Krise verstärkt haben. Um gezielt Potenziale und Chancen zu erkennen und zu nutzen, unterstützt das Coachingprogramm die Betriebe. So werden die Weichen für die Zeit nach der Krise bereits jetzt gestellt.» Das Angebot komme gut an, Ende März sei bereits der prognostizierte Anmeldestand für Mitte Jahr erreicht worden. Mit einem externen Coach vor Ort werden die Potenziale der Betriebe analysiert. Die finanzielle Unterstützung kommt über die Neue Regionalpolitik (NRP) des SECO zustande. «Dadurch werden Betriebe befähigt, Optimierungen zu erkennen, strategische Entscheidungen zu treffen und wirksame Anpassungen vorzunehmen», sagt SECO-Mediensprecher Fabian Maienfisch. Als Zielgruppe stünden kleinere und mittlere Individualbetriebe im Fokus, «die das unternehmerische Risiko selbst tragen und deren Eigentümer stark im operativen Geschäft eingebunden sind», so Maienfisch weiter. Dadurch fehlten oftmals Zeit und Ressourcen für Planung, Krisenbewältigung oder Neupositionierungen und Anpassungen an Marktentwicklungen. Laut Maienfisch werde es für solche Betriebe aber gerade in der aktuellen Lage «überlebenswichtig» sein, Strukturen und Prozesse – auch digital – zu optimieren und dabei alle Finanzierungsmöglichkeiten zu kennen und auszuschöpfen. Bedarf sieht der SECO-Mediensprecher explizit «in ländlichen Regionen und Berggebieten der Schweiz, wo der Tourismus eine überdurchschnittliche Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung» habe.

Krise schlägt doppelt zu

Bleibt die Frage, weshalb die Betriebe nicht fit genug sind. Haben sie nicht oder zu spät auf Trends wie Nachhaltigkeit oder die Digitalisierung reagiert? Diese Aussage will Vinzenz van den Berg nicht gelten lassen: «Es geht nicht darum, dass die Betriebe per se nicht fit genug wären, sondern um den Umstand, dass sich durch die Krise auch die Bedürfnisse rapide verändert ha­ben.» Durch die Effekte der Corona-Krise in Kombination mit den geänderten Gästebedürfnissen würden Anpassungen auf strategischer Ebene in verschiedenen Bereichen schlicht notwendig. «Das Programm setzt hier an und will Unternehmen so helfen, die Chancen dieser Veränderung optimal zu nutzen.»

Adrian Uhlmann

www.hotelleriesuisse.ch/coaching

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