Publiziert am: 08.05.2015

Grösste Wirtschaftskraft entlasten

BLASER SWISSLUBE AG –Seit rund 80 Jahren ist das KMU in Hasle-Rüegsau auf Erfolgskurs und vertreibt seine Kühlschmierstoffe in den 50 grössten Industrieländern der Welt. Gefordert ist das Unternehmen mit dem starken Franken sowie diversen Regulierungen.

Eingebettet im idyllischen Emmental, umgeben von prächtiger grüner Natur, liegt das Fabrikareal der Blaser Swisslube AG. Innerhalb von drei Generationen hat sich das KMU im Bereich der Kühlschmierstoffe für die metallverarbeitende Industrie zu einem weltweit tätigen Unternehmen entwickelt. Mit seinen umweltschonenden Produkten hat das Unternehmen vom bernischen Hasle-Rüegsau aus den Weltmarkt erobert. Dabei gehört ein intensiver Austausch, nachhaltige Investitionen, innovative Lösungen für eine Hightech-Gesellschaft sowie technologisches Know-how, Produkte und Dienstleistungen, die sich im Spannungsfeld Technologie, Ökologie, Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit bewähren und nicht zuletzt ein Stück Schweizer Geschichte zum Erfolgsrezept. «Wir repräsentieren die typischen Schweizer Werte wie Zuverlässigkeit und Bescheidenheit, kombiniert mit unserem Einsatz für höchste Qualität», betont Geschäftsführer Marc Blaser.Dafür sorgen, dass es beim Kunden läuft wie geschmiert und gemeinsam Horizonte öffnen – dies ist denn auch das Firmencredo.

«Wir brauchen ­Rahmenbedingungen, um ERfolgreich zu 
wirtschaften.»

Der Kühlschmierstoffmarkt ist ein hart umkämpfter Markt. «Wir haben es mit diversen Anbietern zu tun. Oftmals ist der Literpreis matchentscheidend, obschon der Kühlschmierstoff nur 0,5 Prozent der Fertigungskosten eines produzierten Werkstücks ausmacht. Viele Anwender wissen nicht, dass der Kühlschmierstoff bis zu 95 Prozent der Fertigungskosten beeinflusst», erklärt der CEO.

Wettbewerbsnachteil 
«starker Franken»

Was die wirtschaftlichen Bedingungen betrifft, so weht mit der abrupten Aufhebung des Euro-Mindestkurses Mitte Januar ein bissiger Wind. Für den Standort Schweiz sei dies ein klarer Wettbewerbsnachteil. Einmal mehr seien die Unternehmen gefordert, die sich verschlechternden Rahmenbedingungen durch enorme Produktivitätssteigerungen, Kostensenkungen und Innovation zu kompensieren. «Der Kommentar der SNB, dass die Wirtschaft genug Zeit hatte, sich auf den neuen Wechselkurs einzustellen, war wie ein Schlag ins Gesicht. Alle Unternehmer haben sich enorm eingesetzt, die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe wieder zu stärken, aber in einer so kurzen Zeitspanne, dass kein Stein auf dem anderen bleiben konnte», spricht Blaser Klartext. Doch nicht genug: KMU-feindliche regulatorische Rahmenbedingungen sowie neue Steuern verschärften die bereits schon schwierige Situation noch mehr. Hier herrsche Handlungsbedarf.

In der Schweiz 
haben wir sehr viele technologische 
Weltmarktführer in kleinen Nischen.»

Die Politik sei gefordert, sich für den Standort Schweiz einzusetzen und bei neuen Regulierungen die Position der Unternehmen im internationalen Wettbewerb zu berücksichtigen. «Wir brauchen Rahmenbedingungen, welche es den Unternehmen erlauben, erfolgreich zu wirtschaften», insistiert der erfahrene CEO. Kurzfristig wirksam seien Steuererleichterungen und Vereinfachungen, um qualifizierte Spitzenkräfte einstellen zu können. Die Abschaffung der Negativzinsen auf Reserven würde helfen, diese für kommende Investitionen zu nutzen. Langfristig sei ein Rückbau der überdimensionierten Verwaltung, eine unternehmensfreundlichere Politik sowie der Ausbau der Infrastruktur hilfreich, so seine möglichen Lösungsansätze. Dabei verweist er auch auf das Schweizer Privileg – die KMU als Rückgrat der Schweizer Wirtschaft: KMU seien insgesamt die grössten Arbeitgeber und Innovationstreiber der Schweiz. «In der Schweiz haben wir sehr viele technologische Weltmarktführer in kleinen Nischen – sogenannte Hidden Champions. Dabei handelt es sich fast ausschliesslich um KMU. Nirgends in der Welt finden sich so viele Hidden Champions pro Einwohner wie in der Schweiz. Dazu müssen wir Sorge tragen», gibt Blaser zu bedenken. Deshalb sei es unumgänglich, dass sich die Politik vermehrt für diese KMU und die Wirtschaft interessiere und ein offenes Ohr für deren Sorgen habe. «Nötig ist eine Politik, die gesunden Menschenverstand walten lässt und eine liberale Haltung vertritt und nicht eine, die durch bürokratische Hürden und Überregulierungen die Unternehmen vergrault», fordert er.

Keine neuen Steuern

Ebenso abträglich und schädlich für die Schweizer Wirtschaft sind aus seiner Sicht die neue Billag-Mediensteuer sowie die Erbschaftssteuer. «Die Mediensteuer ist eine zusätzliche Steuer und damit eine weitere Abgabe für unser Unternehmen. Ich bin gegen diese Doppelbesteuerung, denn wie bereits erwähnt benötigen Unternehmen Steuererleichterungen, um langfristig erfolgreich zu sein.» Die Erbschaftssteuer zwinge Unternehmen, mit minimalen Reserven und wenig Eigenkapital zu wirtschaften, um diese Steuern überhaupt finanzieren zu können. Dies führe langfristig zu einem Ausverkauf der privaten Schweizer Unternehmen und zu einer Bedrohung des Wohlstandes in der Schweiz, ist er überzeugt. Der Haken der Initiative sei, «je mehr sich ein Unternehmen absichern will, um auch in schlechten Zeiten für die Mitarbeitenden da zu sein, umso unmöglicher wird die Weiterführung eines privaten Unternehmens.»

«Die Erbschaftssteuer führt langfristig zu einem Ausverkauf der privaten Schweizer Unternehmen.»

Vielmehr müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche den Unternehmen erlauben, erfolgreich zu sein, Arbeitsplätze zu schaffen und Gewinne zu erzielen, welche wieder ins Unternehmen investiert werden können. Dies generiere langfristig, aufgrund der bereits bestehenden Gewinn-, Einkommens- und Vermögenssteuer, viel mehr Steuereinnahmen, sinniert Marc Blaser.

Wettbewerbsfähigkeit sichern

Doch was bedeuten diese prekären wirtschaftlichen Situationen für sein exportorientiertes Unternehmen? Er sei gezwungen, sich der neuen Realität anzupassen. «Wir werden darüber nachdenken, globale Funktionen vermehrt in unseren internationalen Strukturen in Asien und Amerika einzubinden und dadurch mehr Schlüsselpersonen im Ausland einzustellen.» In der Schweiz müsse die Produktivität weiter erhöht werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu sichern. «Mir liegt sehr viel an den Qualitäten und Eigenheiten der Schweiz.»

«Sich auf die eigenen STärken besinnen.»

Der Fokus gehört auf die grösste Wirtschaftskraft der Schweiz gerichtet – die KMU. Klar ist jedoch für Marc Blaser, Vize-Schweizermeister der Heissluftballonpiloten im Jahr 2010, die Hoffnung nicht allein auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen zu setzen, sondern sich auf die eigenen Stärken besinnen. «Ich bin überzeugt, dass alle Mitarbeitenden ihr Bestes geben, um in guter Zusammenarbeit untereinander, aber auch mit unseren Partnerfirmen und Kunden die Herausforderungen zu meistern.» Corinne Remund

BLASER SWISSLUBE AG KURZ ERklÄRT

Mehr als nur Schmiermittel

Blaser Swisslube ist ein weltweit tätiges Unternehmen in der Schmierstoffbranche. Das 1936 gegründete unabhängige Schweizer Familienunternehmen wuchs von einem regionalen Kleinbetrieb zu einem technologisch führenden Global Player mit weltweit über 550 Mitarbeitenden. Blaser Swisslube ist in rund 60 Ländern nahe beim Kunden. Blaser Swisslube entwickelt, produziert und verkauft qualitativ hochwertige Kühlschmierstoffe. Mit den Blaser Kühlschmierstoffen fertigen die Kunden weltweit erfolgreich kleinste Teile in der Uhrenindustrie oder Medizintechnik bis hin zu riesigen Strukturelementen im Flugzeugbau sowie kritische seriengefertigte Automobilteile. Das KMU beliefert Weltkonzerne wie Airbus, Mercedes oder Sony. Ebenfalls gehören Maschinen- und Werkzeugmaschinenhersteller zu den Kunden des Emmentaler KMU. Die Schmiermittelproduktepalette mit den Motorenölen, Schmierfetten usw. finden in der Industrie, im Gewerbe und in der Landwirtschaft ihren Einsatz.

Flüssiges Hightech-Werkzeug

Das Ziel von Blaser Swisslube ist es, die Zerspanungsprozesse ihrer Kunden mit dem flüssigen Werkzeug zu verbessern und die Produktivität, Wirtschaftlichkeit sowie die Bearbeitungsqualität zu optimieren. Im hauseigenen Technologie Center werden die neu entwickelten Kühlschmierstoffe gesetzt und die vielfältigen Bearbeitungsoperationen der Kunden und Partner praxisnah umgesetzt.

CR

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