Bühne frei für High-Tech-KMU
SYNERGY – Beim Anlass der Schweizer KMU-Wirtschaft am 5. November im Kursaal Bern stehen High-Tech-KMU wie die Waterjet AG im Mittelpunkt.
WATERJET AG – Der Pionier im Wasserstrahlschneiden hat dieses Trennverfahren in den letzten 20 Jahren weiterentwickelt. Das ÂUnternehmen in Aarwangen generiert damit jährlich einen Umsatz bis zu 20 Mio. Franken und schreibt damit Industriegeschichte.
Walter Maurer ist ein Pionier, Macher, Unternehmer und hat das Gespür für innovative Produkte und zukunftsweisende Entwicklungen in der Hochtechnologie. Zusammen mit René Affentranger nahm der Inhaber der Waterjet AG in Aarwangen 1989 die erste Wasserschneideanlage in Betrieb, und unter seiner Ägide ist das einst simple Verfahren von Schneiden von vorwiegend Metallen zum High-Tech-Verfahren gereift. «Das Prinzip, ob im Makro- oder im Mikro, im 2D- oder 3D-Verfahren, es ist immer dasselbe. In einer Düse wird ein Wasserstrahl mit 4000 bis 6000 bar beschleunigt, trifft mit rund 700  m/s auf den Werkstoff und trennt ihn», erklärt Maurer und ergänzt: «So können wir fast sämtliche Materialien ohne Belastungskräfte schneiden.»
«Heute geht es immer mehr um langfrisÂtige und tragfähige ÂLösungen.»
Im Verlaufe der letzten Jahre hat das KMU in der Wasserstrahltechnologie nicht nur grosse Pionierarbeit geleistet, sondern das Verfahren optimiert, verkleinert und als weiterer Meilenstein die Mikrowasserstrahltechnologie entwickelt. Heute schneiden die Aarwanger Spezialisten mit dem weltweit feinsten, seriellen Wasser-strahl. Das KMU, das 40 Mitarbeitende beschäftigt und 30 Wasserstrahlanlagen betreibt, hebt sich so mit den hochspezifizierten Unikaten von Mitbewerbern ab. Produziert werden Teilchen und WerkstĂĽcke fĂĽr die Maschinen- und Elektroindustrie, die Medizintechnik sowie die Uhrenindustrie und Feinmechanik. «Unsere Kunden und Zulieferer sind Private, KMU und Grossunternehmen», sagt Maurer. Manchmal ist die Produktion von grösseren Werkteilen mit erheblichem logistischem Aufwand verbunden. Diese Problematik hat die Waterjet AG als Chance genutzt und agiert heute in der Art einer Generalunternehmerin. «Wir evaluieren Materialien, fĂĽhren Versuchsreihen im Labor durch, schneiden die WerkstĂĽcke, sorgen fĂĽr den Transport, und je nach Auftrag begleiten wir auch die Installation», betont der ideenÂreiche Unternehmer.
International vernetzt
Wichtig für das innovative Unternehmen ist, seine Kompetenzen in der Wasserstrahltechnologie fortlaufend zu stärken und zu fördern. Dazu gehören zahlreiche Tochtergesellschaften im In- und Ausland, in welchen Maschinen weiterentwickelt oder wie beispielsweise in North Carolina Präzisionsteile hergestellt werden. Entscheidend für die immer komplexeren Anwendungslösungen ist auch eine leistungsfähige Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Deshalb hat die Waterjet AG ein europaweit einzigartiges Kompetenzzentrum für Wasserstrahltechnologie aufgebaut, verfügt über ein hausinternes Labor mit Konzentration auf fünf Forschungsbereiche und ist mit Universitäten und Fachhoch-schulen national und international vernetzt. «Heute geht es zunehmend um langfristige und tragfähige Lösungen vom Prototyp bis zur Serienproduktion. Know-how und Entwicklungskompetenz waren und sind auch in Zukunft zentrale Faktoren für neue Lösungen», erklärt Maurer.
Bewährte Mitarbeiterphilosophie
Innovativ, dynamisch, solid, marktÂfähig, nachhaltig und zuverlässig, gepaart mit höchster Qualität und Präzision – so lässt sich das Erfolgsrezept des Familienbetriebs zusammenfassen. Ebenso sind dem Patron Langfristigkeit und Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht ein Anliegen. «Dazu gehören fĂĽr mich ein solider Eigenfinanzierungsgrad, der uns besonders krisenresistent macht, aber auch Umweltthemen, an denen wir ebenso kontinuierlich arbeiten wie an der stetigen Verbesserung unserer Dienstleistungen.» Auch das hervorragende Betriebsklima mit langjährigen Mitarbeitenden trägt massgeblich zum Erfolg bei. «Meine Mitarbeitenden sollen alle als Team autonom arbeiten. Jeder soll sich intern als kleiner Unternehmer fĂĽhlen, denn nur gemeinsam sind wir stark. Dieser Teamgedanke, verbunden mit Freiheit und Eigenverantwortung, motiviert meine Leute», so die Mitarbeiterphilosophie des Chefs.
«In dieser Branche dürfen wir nicht stillstehen.»
Seine Mitarbeitenden bildet Maurer alle selber aus. Sie stammen aus den verschiedensten Berufen. Wichtig sei, dass sie über ein technisches Verständnis verfügen und bereit seien, etwas Neues zu lernen. Mit einem neuen Berufsbild «Produktionsmechaniker Fachrichtung Wasserstrahlspezialist» sichert er seinen Nachwuchs. Auch seine eigene Nachfolge hat er mit Blick in die Zukunft schon länger aufgegleist: «Mein Schwiegersohn arbeitet im Unternehmen mit, sammelt wichtige Erfahrungen und wird dann die Führung übernehmen.» Dies sei wichtig, denn in dieser kurzlebigen Branche könne man es sich nicht erlauben, stillzustehen. «Wir müssen Gas geben, neue Projekte angehen und neue Produkte entwickeln.» Corinne Remund
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Ohne Belastungskräfte schneiden
Wasserschneiden ist ein kaltes Schleif- oder Trennverfahren. Es vereinigt die Vorteile des Lasers – Präzision – mit denjenigen des Wassers: Wasserstrahlschneiden ist temperaturneutral. Diese Trennmethode gewinnt in der Schweiz und in Deutschland neben dem Laserschneiden stark an Bedeutung.
Beim Wasserstrahlschneiden entstehen im Material keine thermischen Spannungen. Die Gefügestruktur des Werkstoffes und die Materialfestigkeit bleiben erhalten. Es entstehen keine Aushärtungen, Verzüge, tropfende Schlacken, giftige Gase und kein Schmelzen.
Das Wasserstahlschneiden kennt drei Prinzipien: das Reinwasserstrahlprinzip WJ, das Abrasivwasserstrahlprinzip AW und das Suspensionsstrahlprinzip, das sich noch in einer Entwicklungsphase befindet. CR
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