Publiziert am: 10.07.2015

Jetzt erst recht!

Dass der Schweizerische Gewerbeverband sgv die neue Mediensteuer bekämpft hat, war aus gewerblicher Sicht wichtig und richtig. Richtig ist nun auch die Unterstützung der NoBillag-Volksinitiative. Die Initiative will, dass sich die SRG in Zukunft selber finanziert und die Zwangsgebühren abgeschafft werden.

NO BILLAG

Mehr Geld trotz sinkender Kosten...

Die Kosten für die Herstellung und Verbreitung von Radio- und TV-Inhalten sind in den letzten Jahren durch technologische Sprünge sowie neue Verbreitungsmöglichkeiten stark gesunken. In den Zwangsgebühren zeigt sich das nicht. Die Billag kassierte 2014 1,358 Milliarden Franken ein. Über 90 Prozent erhielt die SRG. Über 50 Millionen Franken erhielten die eigentlich privaten Sendestationen.

1920 bezahlten 155 Radiohörende je 12 Franken Gebühren. 1947 wurden die Gebühren auf 20 Franken angehoben – bei rund 900 000 Gebührenzahlenden. Bald kamen Fernsehsender hinzu und die Jahresgebühr für den privaten Radioempfang steigerte sich auf aktuell 165 Franken, die für den privaten Fernsehempfang auf 286.10 Franken. Total 451.10 Franken. Die Radiogebühr kostet heute also rund 14-mal mehr als 1920. 1910 kostete ein Kilo Schwarzbrot übrigens 40 Rappen. Ein Kilo Schwarzbrot kostet aktuell 5.10 Franken, also 13-mal mehr.

...und stets mehr Gebührenzahlern

Betrachtet man nun die Anzahl der Gebührenzahlenden – 2004 waren es über 2,8 Millionen –, fällt auf, dass die Preissteigerung durch nichts mehr zu rechtfertigen ist. Über 460 Millionen Franken bringen alleine die Radiozwangsgebühren ein. Damit könnten zum Beispiel weit über 2000 Akademiker beschäftigt werden! Statt sich einer Schlankheitskur zu unterwerfen und die Gebühr der steigenden Anzahl Gebührenzahlenden nach unten anzupassen, wurde der Moloch SRG immer fetter und begründete die Notwendigkeit der Gebühren stets mit dem schwammigen Begriff «Service public» (vgl. auch Titelseite).

Der Wirtschaft werden mit den Zwangsgebühren pro Jahr über 1,3 Milliarden Franken entzogen. Geld, das das Volk nicht nach eigenem Gutdünken ausgeben kann. Die Gebühren müssen zudem nach heutigem und nach dem neuen Gesetz mehrfach bezahlt werden. Denn die Kunden bezahlen die private Zwangsgebühr und via Konsum indirekt auch die kommerzielle Zwangsgebühr, obwohl sie nur einmal Radio oder TV nutzen können. Da es sich bei der Radio- und TV-Gebühr um eine unnötige Zwangsgebühr handelt, bezahlen wir auch noch die teuren Inkassomassnahmen mit. Die Billag verschickt nach eigenen Angaben pro Jahr eine Million Mahnungen und löst 60 000 Betreibungen aus. Darum jetzt erst recht die NoBillag-Initiative unterschreiben!

Christian Riesen, Vorstand
Gewerbeverein Wangen b. Olten

Ein Unterschriftenbogen für die NoBillag-Initiative liegt der heutigen Gewerbezeitung bei.

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