Wer kennt sie nicht – die AVIA-Tankstellen mit dem bekannten rot-weissen Logo. AVIA ist im Gegensatz zu ihren bekannten Mitbewerbern kein multinationaler Konzern, sondern eine typisch schweizerische mittelständische Organisation, die in der Schweiz, aber auch in ganz Europa eine beachtliche Rolle im Energieversorgungsmarkt spielt. Unter dem Motto «Die Schweizer Tankstelle in Ihrer Nähe» vertritt die Organisation typische Schweizer Werte. «Wir betreiben mit 550 Tankstellen und Tankstellenshops das grösste Tankstellennetz der Schweiz. Als Genossenschaft sind wir föderalistisch organisiert, regional verankert, nahe beim Kunden, zuverlässig und kompetent», betont Patrick Staubli, Geschäftsführer der AVIA-Vereinigung. Im Tankstellengeschäft dominieren grosse nationale und internationale Marken – zum einen die Marken der grossen internationalen Erdölkonzerne und zum anderen die Marken der Grossverteiler.

«Zurzeit betreiben wir drei Wasserstofftankstellen. Weitere sind in Planung.»

Daneben gibt es noch diverse kleinere und grössere Marken wie AVIA. «Unsere Mitglieder verfügen über umfangreiche Lagerkapazitäten und spielen dadurch auch für die Landesversorgung und im Grosshandel eine bedeutende Rolle», so Staubli. Von einer AVIA-Tankstelle dürfe man immer etwas mehr erwarten: «Unsere Treibstoffe sind leistungsstark und hochwertig. Ihre gute Qualität wird durch eine hohe Reinheit der verwendeten Rohstoffe erzielt und strengen Tests unterzogen. Mit der AVIA-Tankkarte können sich Firmen- und Privatkunden bequem im grössten Tankstellennetz der Schweiz während 24 Stunden vollumfänglich versorgen.»

Im Markt ist der Absatz von Benzin und Diesel rückläufig – dies aufgrund der positiven Entwicklung von energieeffizienten Motoren. «Hinzu kommen Fahrzeuge mit anderen Antriebstechnologien, die Stand heute allerdings noch eine eher untergeordnete Rolle spielen», weiss Staubli.

AVIA ist zudem auch ein grosser Anbieter im Brennstoffhandel. Der Brennstoffmarkt ist allerdings in den letzten Jahren aufgrund der Entwicklung von anderen Heizsystemen stark unter Druck geraten. Dennoch ist Heizöl nach wie vor der bedeutendste Energieträger im Wärmebereich. Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille: Mineralölprodukte wie Benzin, Diesel oder Heizöl sind heute nach wie vor ein grundlegender und wichtiger Teil unserer Energieversorgung, ohne die auf der Welt nichts mehr geht.

Hinzu kommt, dass sowohl im Bereich Ölheizung, wie auch bei Motoren von Fahrzeugen schon viele Massnahmen bezüglich Sauberkeit und Energieeffizienz erreicht wurden. «Leider wird dies weder in der Politik, noch im Medienbereich erwähnt», stellt Staubli fest. Und weiter sagt er: «Die Klimaerwärmung und das Pariser Klimaabkommen zwingen uns, haushälterisch mit Energien umzugehen und entsprechende Massnahmen zu treffen, diese effizient einzusetzen. Deshalb setzen wir uns für eine zukunftsweisende Technologie ein und helfen mit, die Energiewende auf der Strasse zu realisieren.» Gemäss Staubli bedingt die Entwicklung von neuen Technologien eine gesunde Wirtschaftsleistung, um diese finanzieren zu können, und nicht zuletzt muss auch ein gesunder Dialog zwischen Politik und Wirtschaft geführt werden.

AVIA zeigt den anspruchsvollen Weg zum Ziel Netto-Null bis 2050 klar auf und ist Gründungsmitglied des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz: Klimaverträgliche Energieträger sind im Markt etabliert (Biotreibstoffe), werden derzeit eingeführt (Wasserstoff, Bioheizöl) oder befinden sich in der Pilotphase (Synfuels). «Daneben braucht es internationale Lösungen und keinen Alleingang der Schweiz», so Staubli. Seit 2020 zählt AVIA zudem zu den ersten Anbietern von CO2-neutralen Wasserstofftankstellen: «Zurzeit betreiben wir drei Wasserstofftankstellen in St. Gallen, Rümlang /ZH und Geuensee/LU. Weitere AVIA-Wasserstofftankstellen sind im Raum Basel, der Westschweiz und der Ostschweiz in Planung.» AVIA ist von dieser Antriebsform überzeugt: «Die Erfahrungen sind sehr positiv. Das Zusammenspiel des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz zwischen Produktion, Transporteuren und Tankstellenbetreibern funktioniert erfolgreich.» Und Staubli doppelt nach: «Besonders im Transportwesen und für Langstreckenfahrten wird man nicht an Wasserstoff vorbeikommen.» Corinne Remund

www.avia.ch