Publiziert am: 20.11.2020

LAP 2021 ohne grosse Einschränkung

QUALIFIKATIONSVERFAHREN 2021 – Die Lehrabschlussprüfungen haben dieses Jahr aufgrund der aussergewöhnlichen

Situation zu Differenzen zwischen den Verbundpartnern geführt. Eine spezielle Arbeitsgruppe soll im nächsten Jahr gewährleisten, dass schriftliche und praktische Prüfungen so normal wie möglich stattfinden können.

Die Qualifikationsverfahren (QV) der beruflichen Grundbildung wurden trotz Corona-Krise im Sommer 2020 in angepasster Weise durchgeführt. Damit erlangten die Absolventinnen und Absolventen trotz erschwerter Bedingungen einen vollwertigen, auf dem Arbeitsmarkt anerkannten Berufsabschluss. «Dieser bescheinigt die Arbeitsmarktfähigkeit, rundet eine erfolgreiche Berufslehre ab und ist insbesondere für die Stellensuche im Anschluss an die Lehre in Krisenzeiten von zentraler Bedeutung», betont Christine Davatz, sgv-Vizedirektorin und Verantwortliche für die Berufsbildung. Die Dachverbände der Arbeitgeberseite setzen sich zusammen mit den Organisationen der Arbeitswelt OdA dafür ein, dass dies auch für 2021 wieder möglich ist. «Die diesjährigen Lehrabschlussprüfungen haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich die Organisationen der Arbeitswelt OdA als gleichwertige und gleichberechtigte Partner einbringen und ihre Interessen deutlich machen», so Davatz.

Grössere Differenzenkünftig vermeiden

Die Berufsbildung in der Schweiz ist national organisiert, die beruflichen Grundbildungen werden national konzipiert, aber die Umsetzung erfolgt in der föderalistischen Struktur der Schweiz. Dazu Davatz: «Es liegt auf der Hand, dass hier die Ansichten manchmal auseinandergehen. Die Verbundpartnerschaft verlangt aber, dass man sich immer wieder zusammenrauft.» Gerade bei den Lehrabschlussprüfungen zeigt es sich, dass eingespielte Mechanismen in normalen Zeiten zwar gut funktionieren, in Krisenzeiten, wie sie im letzten Frühjahr bestanden, aber zu grösseren Differenzen führen können. So kam es gelegentlich in der Kommunikation oder bei einzelnen Prozessabläufen zu Friktionen. «Gerade dort, wo einzelne Kantone aus epidemiologischen Gründen auf praktische Prüfungen verzichteten und die Berufsbildungsverantwortlichen die Bewertung vornehmen mussten, war dies für einige OdA, aber auch für die jungen Berufsleute nur schwer nachvollziehbar», gibt Davatz zu bedenken.

Alle praktischen Arbeitendurchführen

Voraussichtlich wird auch im nächsten Jahr die Prüfungssituation nicht viel besser sein. Deshalb hat die Taskforce Berufsbildung des Bundes die Durchführung der Qualifikationsverfahren 2021 als prioritäres Handlungsfeld bestimmt. Eine speziell dafür eingesetzte Arbeitsgruppe wird frühzeitig dafür sorgen, dass im kommenden Jahr die Qualifikationsverfahren so «normal» wie nur möglich und nach den Bildungsverordnungen der einzelnen Berufe durchgeführt werden können. «Konkret setzen sich die OdA dafür ein, dass die praktischen Arbeiten in allen Berufen durchgeführt werden können und auch die Prüfungen an den Berufsfachschulen stattfinden werden», konkretisiert Davatz. In der Taskforce stehen alle Verbundpartner hinter diesem Vorhaben. In der Arbeitsgruppe wird sich dann zeigen, ob dies auch auf der operativen Ebene von allen Verbundpartnern so umgesetzt wird. Die OdA-Vertreter werden sich in einer OdA-Begleitgruppe jeweils auf die Sitzungen vorbereiten. So können sie sich in der Arbeitsgruppe QV möglichst breit abgestützt einbringen. «Dies natürlich wiederum mit dem Ziel, dass die jungen Berufsleute ihre beruflichen Grundbildungen mit einem vollwertigen Qualifikationsverfahren abschliessen und damit ihre Arbeitsmarktfähigkeit unter Beweis stellen können», ergänzt Davatz.

CR

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