Trägerin der Ausbildung
BILDUNGSVERBAND – Zehn Prozent der Beschäftigten des nationalen Berufsverbandes sind Lernende. Damit leistet Swissmechanic den Hauptteil zur Nachwuchsförderung in der MEM-Branche.
SWISSMECHANIC – Aus dem Schweizerischen Mechanikermeister-Verband entwickelte sich in den letzten 75 Jahren der grösste Industrieverband der MEM-Branche. Künftig will der Verband mit klaren Positionen noch besser wahrgenommen werden.
Heute feiert Swissmechanic im KKL Luzern sein 75-Jahr-Jubiläum. «Wir sind auf einem guten Weg, schöpfen unsere Mittel optimal aus und bieten praktikable Dienstleistungen. Der Verband hat sich positiv entwickelt», zieht Direktor Oliver Müller eine erfreuliche Bilanz bezüglich des Werdegangs des «Geburtstagskindes» in den letzten Jahrzehnten. Auf seinem Weg zu einem nationalen Arbeitgeber-, Fach- und Berufsverband hat Swissmechanic zwei grosse Meilensteine erreicht. Für Oliver Müller sind dies zum einen die 12 regionalen Ausbildungszentren, in welchen der qualifizierte Nachwuchs für die Branche sichergestellt wird; zum anderen hat der Verband Branchenlösungen geschaffen, um die Rahmenbedingungen für seine Mitglieder zu verbessern.
«Unsere KMU sind gefordert und Müssen IHRE INTERESSEN selber vertreten.»
«Wir bewegen uns in einem Umfeld, in dem der Staat immer mehr Ansprüche stellt. Auch der Werkplatz Schweiz hat in den letzten 20 Jahren einen Wandel durchgemacht», so Müller. «Die ursprünglichen Schweizer Grossunternehmen, sehr oft in Händen von Familien, sind zu internationalen Konzernen mit fremdem Kapital geworden. Der Werkplatz Schweiz verliert für diese Unternehmen je länger je mehr an Bedeutung. Da sind unsere KMU gefordert. Sie müssen ihre Interessen selber vertreten.» Um sie zu unterstützen, müsse der Verband gerüstet sein. Er müsse auch neue Aufgaben übernehmen, denn die Interessen der Grossunternehmen und deren Branchenvertretung sei nicht mehr dieselbe wie jene von KMU-Betrieben. «Gesetzliche Rahmenbedingungen sind beispielsweise für Grossunternehmen, dank ihrer ausgezeichneten internationalen Verflechtungen, weniger problematisch als für KMU. Bei unseren Mitgliedern können staatliche Regulierungen und andere Einschränkungen schnell existenzrelevant werden. Daher müssen wir eigene Positionen entwickeln und unsere substanziellen Anliegen an den Werkplatz Schweiz formulieren», ist der Gemeindepräsident des zürcherischen Freienstein-Teufen überzeugt.
«Die staatliche Exportförderung ist noch zu stark auf Grossunternehmen ausgerichtet.»
Einen grossen Stellenwert hat für die Mitgliederfirmen der Maschinen-Export, so sind mehr als 50 Prozent international tätig. Obwohl Nordeuropa und die dreisprachigen Länder Hauptexportländer sind, beliefern 20 Prozent sogar Kunden über Europa hinaus. Diese Firmen hätten sich zum grössten Teil spezialisiert und seien klassische Zulieferer der Grossindustrie. Aber auch im Export sei es für Kleine und Mittlere Unternehmen viel anspruchsvoller, diese Beziehungen zu pflegen und aktiv zu betreiben als bei Grossunternehmen. «KMU sind auch hier besonders gefordert, muss die Leitung doch mit der Produktion in der Schweiz und dem Vertrieb im Ausland oft eine Doppelfunktion erfüllen», stellt Müller fest.
«Unsere KMU müssen KÜNFTIG neue Märkte erschliessen.»
Auch hier unterstützt der Verband seine Mitglieder mit internationalen Messeauftritten, Kontakten zu Spezialisten im In- und Ausland sowie einem internationalen Netzwerk. «Unsere Aufgabe ist es, unseren Mitgliedern im Ausland eine Plattform zu bieten», sagt Müller. Beistand können KMU gut gebrauchen, denn die staatliche Exportförderung «ist immer noch zu stark auf Grossunternehmen ausgerichtet», gibt Müller zu bedenken. Auch hier will Swissmechanic mit klaren Positionen Gegensteuer geben und die Exportförderung fürdie «Kleinen» vorantreiben.
Neue Vertriebskanäle
Der Margendruck und der starke Franken belasten die Unternehmen nach wie vor und sind auch für den innovativen Verband eine Herausforderung. Dazu Müller: «Die Währungsproblematik sorgt für kleinere Margen und somit zu Engpässen bei Investitionen in Technologie und Innovation. Beides sind wichtige Treiber für die MEM-KMU, um auf den teils labilen internationalen Märkten bestehen zu können.» Komme hinzu, dass jetzige Kunden von KMU vermehrt ihre Logistikketten ändern und sich aufgrund des Margendrucks für ausländische Zulieferer entscheiden. «Unsere KMU müssen deshalb neue Märkte erschliessen. Ich bin überzeugt, dass wir dank unserer Qualität und Kompetenz auf dem internationalen Märkten durchaus Chancen haben», so Müller. Um diese zu nutzen, brauche es neue Vertriebskanäle. «Wir müssen den Fokus auf Europa oder die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) legen. Unser Glück ist nicht mehr nur vor der Haustüre zu finden.» In diesem Prozess will der Verband seine Mitglieder mit Angeboten im Bereich Aus- und Weiterbildung sowie Exportförderung unterstützen. «Wir wollen vermehrt den Dialog mit staatlichen Organen und der Politik suchen. Gerade im Exportgeschäft müssen wir als Verband besser wahrgenommen werden», betont Müller, der sich wünscht, dass sich der Verband in den nächsten 75 Jahren «zugunsten der Mitglieder und vorausschauend und nachhaltig, den aktuellen Gegebenheiten angepasst, entwickeln wird.»Corinne Remund
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15 Milliarden Umsatz
38 Mechanikermeister gründeten am 17. Juni 1939 auf dem Gelände der Landesausstellung in Zürich den Schweizerischen Mechanikmeister-Verband. Noch in den Kriegsjahren kamen weitere regionale Sektionen wie Basel, Biel, Thurgau, Luzern und Zug hinzu. Seit 1976 heisst der Verband Swissmechanic und besteht mittlerweile aus 15 Sektionen und einer Branchenorganisation. Die Sektionen bilden hauptsächlich Lernende der Mitgliederfirmen in den MEM-Berufen aus und werden dabei von Dachorganisationen mit Hauptsitz in Weinfelden (TG) unterstützt. Die Dachorganisation besteht aus 17 Teammitgliedern und ist national in den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Politik und Administration tätig. Die rund 1400 Swissmechanic-Mitgliedfirmen beschäftigen mehr als 60 000 Mitarbeitende sowie 6000 Lernende und generieren ein jährliches Umsatzvolumen von rund 15 Milliarden Schweizer Franken. Swissmechanic ist Vertreterin der KMU, es befinden sich aber auch einzelne Grossunternehmen im Verband.
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