Auch die Spanier machen mit der Elektrifizierung vorwärts. Das erfuhren wir mit dem 5-plätzigen Tarraco FR PHEV. Aussen und innen ist der Tarraco geblieben, was er von Anbeginn her war; ein geräumiger Kombiwagen nach SUV-Manier.

Seine Sicherheitsarchitektur ist im FR überdurchschnittlich gut, denn es stehen praktisch keine Zusatz-Optionen zur Wahl. Ebenfalls aus dem VW-Baukasten stammt das Navigationssystem, das zu Beginn einer Fahrt immer ein paar Ziele, die bereits eingegeben wurden, anbietet. Aber welcher Gewerbler fährt schon zweimal an den gleichen Ort, ohne sich an den Weg zu erinnern?

Auch die übrige Multimedia- und Konnektivitäts-Ausstattung ist reichhaltig. Dazu gesellen sich der sportliche Touch der FR-Version sowie die perfekte Bedienung durch Tasten und Drehschalter, gut gekennzeichnete Schieber für die Klimatisierung sowie ein gestochen scharfes Display für die Fahrerinformationen. Die Platzverhältnisse sind für fünf Personen ausgelegt – keine von Ihnen muss sich über mangelnde Bewegungsfreiheit beklagen – bloss der Mittelsitz hinten ist etwas weniger bequem.

Der Laderaum stellt 700 bis 1920 Liter Volumen zur Verfügung. Bis zu 1,8 Tonnen schwere Anhänger können an den Haken genommen werden. Ein Assistent unterstützt den Fahrer beim Rückwärtsfahren (auch mit Anhänger) oder Parkieren.

Oft Nachladen ist wichtig

Der TSI-Motor allein leistet 110 kW (150 PS). Der Elektromotor liefert 86 Kilowatt (115 PS), was zur Systemleistung von 180 kW führt. Die Kraft wird über ein Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderachse abgegeben. Ist die Batterie geladen, ergeben sich tolle Fahrleistungen. Leider ist sie bereits nach rund 40 Kilometern leer, sodass der Benziner ordentlich arbeiten muss, um auf der Autobahn mitzuhalten. Abhilfe gibt es nur durch häufiges Nachladen des Akkus, sollen die Fahrwerte gut und der Verbrauch tief bleiben. Dies ist logischerweise umständlich und mit grossen Zeitverlusten belastet, weshalb sich der Hybrid-Tarraco besser für den Einsatz in der Agglomeration eignet.

Natürlich hat der Tarraco auf der anderen Seite den Vorteil, dass mit ihm auch eine Spanienreise durchaus möglich ist, denn Benzin ist immer verfügbar. So oder so dürften Gewerbebetriebe dazu neigen, den attraktiven Seat eher mit thermischer Motorisierung vorzuziehen, denn schliesslich ist das Auto da, um zu fahren und nicht, um an den Ladesäulen zu verweilen.

Roland Hofer

www.seat.ch