Publiziert am: 06.07.2018

Stiftungsversammlung im Pantheon Muttenz

proparis auch 2017 finanziell stark

PROPARIS – Der weltweite Zinsverfall trifft auch die Sammelstiftung: Die Garantien der Rückversicherer haben sich mehr als halbiert und liegen unter einem Prozent. Künftig setzt proparis mehr auf Selbstanlagen.

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Die Sammelstiftung proparis setzt seit über sechzig Jahren konsequent auf Rückversicherer: Die Absicherung bei Swiss Life, Axa Leben und Basler Leben ist wesentlicher Bestandteil der heutigen, auf Stabilität und Sicherheit ausgelegten Strategie. Auch künftig sollen Stabilität und Sicherheit zentrale Werte der Strategie von proparis sein, wie Stiftungsratspräsident Aldo Ferrari an der 62. Ordentlichen Stiftungsversammlung in Muttenz erklärte. Dennoch stehen wichtige Entscheide an.

Vor einem Strategiewechsel

Denn die Garantien der Lebens­versicherer haben sich in den letzten Jahren als Folge des weltweiten Zinszerfalls markant nach unten verschoben. Allein seit 2015 wurden die proparis gewährten Verzinsungen mehr als halbiert: Bewegte sich 2015 der durchschnittliche Zinssatz noch über zwei Prozent, fiel er per Ende 2017 auf 0,95 Prozent. Damit aber liegt dieser Zinssatz für die meisten Vorsorgewerke deutlich unter der Verzinsung, die sie ihren Versicherten gewähren. «Das geht natürlich nicht», stellte Präsident Ferrari klar, «die Differenz muss über den Kapitalmarkt erwirtschaftet werden. Sonst wird die Substanz nachhaltig belastet.»

Deshalb zeichne sich ab, «dass den Selbstanlagen künftig ein deutlich grösseres Gewicht zukommen dürfte», sagte Ferrari. Für ihn ist klar: «Alle Vorsorgewerke werden in Zukunft erheblich mehr Risiko selber tragen müssen.»

Im Hinblick auf diese Entwicklung startete die Sammelstiftung bereits vor Längerem eine Überprüfung der Strategie. Im September wird der Stiftungsrat über die künftige Strategie beschliessen. Damit gibt er die Stossrichtung vor für die anstehenden Vertragsverhandlungen mit den Rückversicherern. Die heutigen Verträge laufen 2020 aus.

Finanziell starkes Jahr 2017

Trotz der tiefen Verzinsung durch die Rückversicherer verzeichnete proparis 2017 finanziell ein starkes Jahr. Die durchschnittliche Performance aller Anlagen lag mit 2,9 Prozent deutlich über den beiden Vorjahren. Insbesondere das auf eigene Rechnung verwaltete Poolvermögen legte kräftig zu: Innert zehn Jahren wuchs sein Wert von 150 Millionen auf heute 700 Millionen Franken.

Die proparis Sammelstiftung zeichne sich nach wie vor «durch grosse finanzielle Stärke und durch ein hohes Sicherheitsniveau» aus, stellte der Stiftungspräsident fest. Basis dieser hohen Stabilität sei einerseits «die ausgezeichnete Verankerung von proparis im Schweizer Gewerbe» und andererseits «die sehr gut gelebte Sozialpartnerschaft». Auch die «überaus schlanke und ­effiziente Organisation» trage ihren Teil dazu bei. Auch für 2017 gelte daher uneingeschränkt: proparis – sicher wie die Schweiz.

Panvica scheidet aus

Wie bekannt ist, haben die Ausgleichs- und Pensionskasse Panvica und die ihr angeschlossenen Verbände 2017 entschieden, den Anschlussvertrag mit proparis nicht mehr zu erneuern. Noch offen ist der genaue Zeitpunkt der Trennung. Während Panvica schon Anfang 2018 hätte austreten wollen, vertritt der Stiftungsrat die Haltung, dass dies wegen der offenen technischen und ­juristischen Fragen nicht vor Anfang 2019 möglich ist. Das Dossier liegt beim Bundesverwaltungsgericht.

Aldo Ferrari bedauert die mit dem Panvica-Entscheid verbundene Entwicklung: «Mir ist es wichtig, gemeinsam mit Panvica am Ende eine gute Lösung zu finden, die für alle stimmt.» Er sei, so der Präsident, «überzeugt, dass uns dies gelingen wird».

Ersatzwahl in den Stiftungsrat

An der Stiftungsversammlung in Muttenz gaben zwei bisherige Stiftungsräte ihren Rücktritt: Bei den Vertretern der Arbeitgeber trat der Direktor des Schweizer Fleisch-Fachverbandes SFF, Ruedi Hadorn, nach neun Jahren aus dem Stiftungsrat zurück. Auf Arbeitnehmerseite erklärte Alois Müller, der als Vertreter des Schweizer Bäckerei- und Konditorei-Personalverbandes seit 2011 im Stiftungsrat sass, seinen Rücktritt. Präsident Ferrari dankte beiden langjährigen Stiftungsratsmitgliedern für ihre «grosse Arbeit für proparis, für die angeschlossenen Vorsorgewerke und für alle Versicherten».

Die Wahl der Nachfolger gestaltete sich für die Delegierten einfach: Für die beiden vakanten Sitze stellten sich mit Gregor Deflorin und Rolf Büttiker zwei Kandidaten zur Wahl. Deflorin wurde als Arbeitnehmervertreter für den Stiftungsrat nominiert. Die delegierten Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitnehmer wählten den 52-jährigen Zentralsekretär und Branchenleiter der Gewerkschaft Syna einstimmig zu ihrem neuen Stiftungsrat. Auch die Arbeitgeberseite wählte ihr neues Stiftsratsmitglied Rolf Büttiker (s. Interview S. 15) ohne Gegenstimme.

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