Publiziert am: 19.02.2016

Riesiger Einsatz und beste Werbung

TAG DER BERUFSBILDUNG – 75 junge Berufsleute wurden in Bern vor rund 400 Gästen für ihre ausserordentlichen Leistungen ­geehrt. Die Schweizermeisterinnen und -meister sind damit die besten Botschafter für das duale Berufsbildungssystem.

«Knapp 80 000 Jugendliche entscheiden sich jährlich für den Einstieg in eine berufliche Grundbildung. Über alle Lehrjahre hinweg sind es etwas mehr als 230 000 Jugendliche, die sich in der Ausbildung befinden», begrüsste die Thurgauer Regierungsrätin Monika Knill die 400 Gäste anlässlich des Tages der Berufsbildung im Kongresszentrum BERNEXPO. «Damit absolvieren mehr als zwei Drittel aller Jugendlichen nach der obligatorischen Schule eine berufliche Grundbildung.» Es stehe eine breite Palette an Ausbildungsberufen zur Auswahl, und die höhere Berufsbildung biete vielfältige Möglichkeiten, sich nahe am Arbeitsmarkt und praxisorientiert weiterzuentwickeln. Kombiniert mit der Berufsmatura stehe nach der beruflichen Grundbildung auch der Weg zu den Hochschulen offen, erklärte die Vorsteherin des Departements für Erziehung und Kultur des Kantons Thurgau die Durchlässigkeit des dualen Systems. «Die Berufsbildung trägt auch wesentlich zur wirtschaftlichen Stabilität und Konkurrenzfähigkeit der Schweiz bei», schlug sie weiter den Bogen zur Wirtschaft.

«Mehr als zwei ­Drittel aller Jugendlichen absolvieren eine berufliche Grundbildung.»

Die Schweiz hätte zum Ziel, dass 
95 Prozent der Jugendlichen bis zum Alter von 25 Jahren über einen Ausbildungsabschluss auf der Sekundarstufe II verfügten. In den letzten Jahren sei dies beinahe erreicht worden. «Diesbezüglich belegt die Schweiz im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz», so Knill. Man dürfe aber nicht vergessen, die Errungenschaften der Berufsbildung zu erhalten und weiterzuentwickeln. Dazu gehöre auch die Integration von schulisch schwächeren, praktisch begabten Jugendlichen. Ebenso betonte sie, dass das Berufsbildungssystem von den Verbundpartnern, dem Bund, den Kantonen und den Organisationen der Arbeitswelt OdA sowie den Lehrbetrieben und den Jugendlichen getragen würde. «Sie haben sich einem anspruchsvollen Wettbewerb gestellt. Dazu gehören Mut und riesiges Engagement, aber auch Motivation, Durchhaltewille und die Bereitschaft zu verzichten», wand sie den Berufsmeisterinnen und -meistern ein Kränzchen.

Sprungbrett für die Karriere

Gérard Constatin, Vizepräsident der Stiftung SwissSkills, lobte die Flexibilität des dualen Berufsbildungssystems. Er überreichte zusammen mit Monika Knill, Josef Widmer, stellvertretendern Direktor des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, sowie Christine Davatz, Vizedirektorin des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv und Delegierte von SwissSkills, den insgesamt 75 Gold-, Silber- und Bronzemedaillengewinnern der Berufsschweizermeisterschaften 2015 Urkunde und Geschenk. Zwischen den Ehrungen diskutierten Josef Widmer und Christine Davatz sowie ehemalige Teilnehmende an den internationalen Berufsmeisterschaften zusammen. Es waren dies Fabio Helfenstein (Weltmeister bei den Automechatronikern in London 2011), Thomas Sutter (Schreiner-Weltmeister in St. Gallen 2003) sowie Julie Scussel (Lehrmeisterin des Jahres 2015). Sie waren sich einig, dass die Berufsweltmeisterschaften ein einmaliges Erlebnis und ein motivierendes Sprungbrett für die berufliche Karriere sind.

«Es gibt keine besseren Botschafter für Beruf und Berufsausbildung als die Teilnehmenden der Meisterschaften.»

Für Christine Davatz ist klar, dass es noch mehr Jugendliche braucht, die eine berufliche Grundbildung absolvieren. «Es gibt keine besseren Botschafter für Beruf und Berufsausbildung als die Teilnehmenden der Meisterschaften. Ihre herausragenden Leistungen machen deutlich, dass der Weg über die Berufsbildung zu einem erfolgreichen Berufsleben als Fachkraft mit einzigartigen Fähigkeiten führt.» Ebenso Josef Widmer bestätigte «dass das duale System von den Meisterschaften profitiert und diese somit förderlich für das Image sind».

Der Tag der Berufsbildung wurde durch die Stiftung SwissSkills in Zusammenarbeit mit dem SBFI durchgeführt. Untermalt wurde der Tag der Berufsbildung mit Show Acts des ­Trios Coloro, das Theater, Multimedia und Artistik zu einem einzigartigen Bühnenspektakel vereint. Durch die Veranstaltung führte Moderator Dominique Antenen.

Corinne Remund

Der BESTE DER BEsTEN

Absolutes Spitzenresultat

Maurice Häner, der Landmaschinen- und Baumaschinenmechaniker EFZ aus Nunningen, ist der Beste der Besten. Mit sensationellen 317 von möglichen 320 Punkten hat sich der junge Solothurner gegen seine Konkurrenten durchgesetzt. Seine motivierte und speditive Arbeitsweise habe ihn zum Erfolg getragen, hält Thomas Jäggi, Projektleiter Berufsbildung bei der Schweizerischen Metall-Union, fest. «Maurice Häner hat ein Ausnahmeresultat erzielt.» Im Rahmen der Debrunner Acifer Trophy 2015 überreichte ihm Patrik Forster, Mitglied der Firmenleitung der Debrunner König Management AG, dafür als Preis den Schlüssel zu einem Audi A 1. Der junge Berufsmann darf das mit SwissSkills-Logo und «Schweizermeister» beschriftete Fahrzeug nun ein Jahr lang gratis fahren und seinen Erfolg so in die Welt hinaustragen. Debrunner Acifer richtet als Generalsponsor von SwissSkills bereits zum elften Mal diesen Preis für die beste Leistung unter den Schweizermeistern eines Jahrgangs aus. CR

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