Publiziert am: 19.05.2017

Schweiz verteidigt Spitzenplatz

EUROPAMEISTERSCHAFT 2017 – Tanja Knechtle und Manuela Riedweg holen sich den Team-Europameistertitel der Jung-Fleischfachleute.

Das Schweizer Team ergatterte sich an den jährlich durchgeführten Europameisterschaften der Jung-Fleischfachleute IWF den ersten Platz – dies zum dritten Mal in Folge. Die Appenzellerin Tanja Knechtle und die Luzernerin Manuela Riedweg überzeugten mit einer herausragenden Leistung und holten sich in Imst den Team-Europameistertitel. «Damit kommt einmal mehr auch der hohe Ausbildungsstandard der Schweizer Fleischfachleute zum Ausdruck», betont Markus Roten, Nachwuchsrekrutierer beim Schweizer Fleisch-Fachverband SFF.

Knechtle und Riedweg hatten ihr grosses Können bereits an den Schweizer Meisterschaften 2015 unter Beweis gestellt. Riedweg holte sich damals den Schweizermeistertitel und Knechtle den Titel der Vizemeisterin. Diese Spitzenleistung wiederholten die beiden auf dem internationalen Parkett in Imst. Dabei gewannen sie nicht nur Gold in der Teamwertung, die 21-jährige Tanja Knechtle sicherte sich auch den Vize-Europameistertitel in der Einzelwertung. Am diesjährigen 45. Internationalen Wettbewerb der Fleischerjugend IWF nahmen neben der Schweiz auch Österreich, Deutschland, England, Frankreich und die Niederlande teil. Insgesamt errang das Schweizer Team in den einzelnen Kategorien fünf Medaillen.

Viel Einsatz und hartes Training

Die beiden Wettkämpferinnen trainierten während eines Jahres intensiv und opferten dafür auch einen Teil ihrer Freizeit. Dabei wurden sie grosszügig von ihren Lehrmeistern und Arbeitgebern – Philippe und Rosmarie Fässler der Metzgerei Fässler, Appenzeller Fleisch und Feinkost AG, und Hugo Willimann der Metzgerei Willimann in Dagmersellen – unterstützt. Hugo Willimann freut sich riesig über diesen Erfolg von Manuela Riedweg: «Wir sind in unserer Branche auf gute Fachleute angewiesen. Leider sind sie zum Teil etwas rar 
gesät. Umso mehr freue ich mich, dass ein Mitglied unseres jungen Teams so erfolgreich abschneidet, das ist auch beste Werbung für unseren Betrieb.»

Fleischveredelung als

weibliche Domäne

Die diesjährigen Team-Europameisterinnen haben beide ihre Berufslehre im Bereich «Veredelung» abgeschlossen. Bei der Ausbildung von Fleischfachleuten kann aus den Fachrichtungen «Fleischgewinnung», «Fleisch-
verarbeitung» und «Feinkost und Veredelung» gewählt werden. «Die Praxis hat gezeigt, dass diejenigen Personen und Betriebe am erfolgreichsten sind, welche sich mit innovativen Ideen und Produkten von hoher Qualität klar am Markt positionieren», sagt 
Roten. Demensprechend ist der Faktor Kreativität zu einem der treibenden Zukunftsfaktoren geworden. Dies unterstreicht auch die zunehmende Beliebtheit der Fachrichtung Fein-
kost und Fleischveredelung bei den Fleischfachleuten. «Lernende in diesem Bereich haben nichts mehr mit der Schlachtung von Tieren zu tun. Dieser Zweig hat sich denn auch zu einer eigentlichen Frauendomäne entwickelt, weil die Lernenden sich hier mit ihrer ganzen Fantasie und Kreativität bei der Veredelung eines einzigartigen Lebensmittels einbringen können», stellt Roten weiter fest. CR

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