Publiziert am: 05.07.2019

Schwieriges Jahr gut gemeistert

FEUSUISSE – Letztmals hielt der Verband eine Delegiertenversammlung ab. Künftig gibt’s Mitgliederversammlungen. Grund ist eine Revision der Verbandsstatuten: Die Firmen sind neu Direktmitglieder – diese erhalten die Hoheit übers Budget zurück.

Die Delegierten des Verbands für Wohnraumfeuerungen, Plattenbeläge und Abgassysteme, kurz feusuisse, sagten in Basel Ja zu einer Revision der Verbandsstatuten. Neu sind die Mitglieder direkt dem Verband und nicht mehr den einzelnen Sektionen angeschlossen. Dadurch erhalten die Mitglieder resp. die neue Mitgliederversammlung die Kompetenz über das Budget zurück.

Positionierung über Qualität

feusuisse-Präsident Konrad Imbach hielt in seinem Präsidialreferat fest, dass die Bauherren durch die rasche Entwicklung der Technologie und die grosse Vielfalt der Angebote oft überfordert seien. «Hier können wir mit unserem Fachwissen punkten.» Durch die Digitalisierung kommen grosse Herausforderungen auf die Branche zu. «Wir müssen uns über die Qualität positionieren», ist Imbach überzeugt, «nicht über den Preis.» Zudem sei es wichtig, die richtigen Fachleute zu finden. «Der einfachste Weg dazu: Wir bilden selbst Fachleute aus.»

Trittbrettfahrer sollen zahlen

In einer dreijährigen Lehre werden Ofenbauer EFZ ausgebildet. Um genügend Fachkräfte rekrutieren zu können, benötigt die Branche rund 40 Lehrabgänger pro Jahr. «Unsere Ausbildung in Dagmarsellen ist auf Topniveau, und wir können auf äusserst motivierte Ausbildner und Fachlehrer zählen», sagt feusuisse-. Geschäftsführer Corsin Farrér. Dennoch macht die Entwicklung der Lehrverhältnisse dem Verband Sorgen. «Wir müssen mehr Lernende finden.» In der Berufsbildung jedoch sei «die Zitrone ausgepresst»: Einem Aufwand von 840 000 Franken stehen Einnahmen von bloss 710 000 Franken gegenüber. Um dies zu korrigieren, will der Verband einen allemeinverbindlichen Berufsbildungsfonds schaffen mit dem Ziel, dass auch Trittbrettfahrer – Firmen also, die von ausgebildeten Fachleuten profitieren, dafür aber bisher nichts leisten – zur Kasse gebeten werden. «Die gesamte Branche soll sich daran beteiligen», so Präsident Imbach, «für bestehende Mitglieder soll es aber zu keinen zusätzlichen Kosten kommen.» Das Projekt führte an der DV zu einer angeregten Diskussion.

Mehr Feuer für «Faktenfeuer»

Mit der Kampagne «Faktenfeuer» will feusuisse mehr Feuer in die Kommunikation bringen. Im zweiten Jahr der Kampagne wurde weniger faktenlastig, öfter aber mit positiv besetzten Begriffen wie «Ofen» oder «Cheminée» kommuniziert.

Der in der Architektenszene bekannte und aus dem Fernsehen beliebte Andrin Schweizer gibt der Kampagne in einem YouTube-Video ein Gesicht. Zudem soll ein Animationsvideo mithelfen, Planungsfehler zu vermeiden. Und schliesslich werden über Faktenblätter «Best Practice»-Beispiele an die Kundschaft gebracht. «Nutzen Sie diese Hilfsmittel», ermunterte Farrér die Mitglieder. Gewünscht seien weitere Objekte für gelungene Fallstudien, die dann auch auf Social Media geteilt werden und so dem Verband zu mehr Publizität verhelfen sollen.

Verwaltung neu auf Froburg

Vor rund einem Jahr musste der Verband feststellen, dass seine Liegenschaft Froburg oberhalb von Olten wegen eingeschränkter Nutzungsmöglichkeit nicht verkauft werden kann. Als Teil einer Lösung wurde die Geschäftsstelle von feusuisse von Olten auf die Froburg verlegt. Da das Gebäude aber seinerzeit teils mit öffentlichen Geldern finanziert worden war, muss es nun im Sinne des Subventionsgesetzes genutzt werden, ansonsten Rückzahlungen fällig werden. Eine Verlegung der üK-Kurse etwa der Kaminfeger auf die Froburg könnte helfen, das Problem zu lösen. Alles in allem hat feusuisse «ein schwieriges Jahr gut gemeistert» und ist «wieder auf Kurs», sind sich Imbach und Farrér einig. Die Delegierten erteilten der Verwaltung – so heisst der Vorstand von feusuisse – denn auch einstimmig Entlastung.

En

www.feusuisse.ch

www.faktenfeuer.ch

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