Publiziert am: 05.11.2021

Steigender Bedarf an Nutzfahrzeugen

TRANSPORT-CH – 2021 haben die Immatrikulationen von leichten Transportern und schweren Nutzfahrzeugen zugenommen.Die Hersteller setzen zunehmend auf alternative Antriebe, wobei Wasserstoff das Dieselöl konkurrenziert – oder gar verdrängt?Und: Die Vereinheitlichung der Ladestationen sowie die Bezahlmöglichkeiten werden endlich international diskutiert.

Der 11. Nutzfahrzeugsalon steht vor der Tür. Die transport-CH öffnet am 10. November 2021 für vier Tage in der Bernexpo am Guisanplatz ihre Tore. Das Schaufenster der gesamten Nutzfahrzeug-, Aufbauer- sowie Ersatzteil- und Zubehörbranche hat sich zu einer sehenswerten Präsentation internationalen und schweizerischen Schaffens gemausert. Dass sich die Messe bei Ausstellern und Besuchern zu einem Magnet entwickelt, dazu hat wohl auch beigetragen, dass sich der Fahrzeugmarkt 2021 erfreulich entwickelt. Bis Ende September konnten 22 205 leichte Nutzfahrzeuge immatrikuliert werden, 150 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Trotz Steigerung: Der coronabedingte Rückgang – 2018 waren es total 34 555 Exemplare – ist noch nicht wettgemacht. Bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht betrug der Zuwachs 56 Einheiten, was in einem Total von 2776 Immatrikulationen gipfelt. Dass die Wohnmobile ebenfalls im Hoch sind, hat der Caravan-Salon gezeigt. So konnte Fiat 2264 Ducato-Camper absetzen. Es folgten Volkswagen (2015), Citroën (506), Mercedes-Benz (468) und Ford (443).

Aber nicht nur in Bern dreht sich alles um Fahrzeuge, sondern auch in den Herstellerwerken wird eifrig an neuen Lösungen für die Mobilität der Zukunft getüftelt. Dem allgemeinen Trend folgend werden auch die Nutzfahrzeuge zunehmend elektrifiziert. Vor allem die Verteilfahrzeuge in den Städten zirkulieren oft emissionslos. Diese Tendenz nutzen die Anbieter mit Plug-in Hybriden, Vollhybriden und reinen Elektroversionen. Auch wenn die schweren Batterien zulasten der Nutzlast gewichten, sehen sich viele Gewerbler gezwungen, die Kundenwünsche mit lokal sauberen Fahrzeugen zu erfüllen. Da kommt allerdings die Reichweite ins Spiel, die noch zu oft einen Zuschlag verhindert, weil noch nicht an jeder Ecke eine frei zugängliche Ladestation mit hoher Leistung vorhanden ist. Insbesondere haben die Transporter mit alternativer Antriebstechnik stark zugelegt. Elektrifizierte Fahrzeuge, das heisst Hybride und Vollelektrische mit Nutzlasten zwischen einer und zwei Tonnen sind bei Citroën, Ford, Maxus, Mercedes-Benz, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Toyota und VW zu finden. Das Angebot wird in rascher Folge ausgeweitet. Es lohnt sich demnach, sich bei der bevorzugten Garage nach Neuheiten zu erkundigen. Auffallend ist, dassRenault – der eigentliche Pionier der elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeuge – kürzlich sein Kangoo-Programm vollständig erneuert hat. Doch die Elektroversionen folgen erst etwas später.

Dem Wasserstoff gehört die Zukunft

Wasserstoff (H2) ist mit 70 Prozent das häufigste (und kleinste) Element des Universums. Anders als auf der Sonne kommt jedoch das farb- und geruchlose Gas auf der Erde fast ausschliesslich in gebundener Form – meistens in Wasser – vor. Wasserstoff kann mit Strom, Wind- oder Sonnenenergie im Elektrolyseverfahren erzeugt werden. Reiner Wasserstoff kann flüssig in Tanks gelagert werden: entweder unter hohem Druck (um 300 bar) oder durch Kühlung unter –252 Grad Celsius. In einer Brennstoffzelle wird Wasserstoff mit Sauerstoff in Wasser und Strom aufgespalten. Lastwagen (Hyundai, Mercedes-Benz), Transporter (Re-nault) und Personenwagen (Toyota, Hyundai) benutzen Elektromotoren zum Vortrieb.Roland Hofer

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