Publiziert am: 20.09.2019

LESERBRIEF

Unternehmer in der Politik wichtig

Zu den eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober.

Der Wahlkampf legt erwartungsgemäss zu, die Polittemperatur steigt, und die Parteien erhöhen planmässig ihre Werte- und Programmkommunikation. Die Kandidatinnen und Kandidaten, ehemalige und neue, werben um unsere Stimmen.

Die aktuellen Herausforderungen unserer föderalen Schweiz sind gross. Die Zukunft unseres Landes braucht fähige, erfahrene und dienende Politikerinnen und Politiker. Solche, die sich mit Verantwortung und hoher sozialer und wirtschaftlicher Kompetenz und Führungserfahrung in unser einmaliges Milizsystem auf allen Ebenen unseres Staatswesens einzubringen ver-mögen.

Wir brauchen keine Berufspolitiker

Wir brauchen keine Berufspolitiker, die losgelöst vom wahren gesellschaftlichen, beruflichen und sozialen Leben digital und abgehoben politisieren. Gerade in links-grünen Parteien häufen sich junge Politikerinnen und Politiker am ideologischen Drücker, die noch nie beruflich erfolgreich tätig waren oder Verantwortung für Arbeitsplätze trugen oder solche schafften. Wir brauchen auch keine Ersatzkarrieristen, die beruflich nicht weiterkommen und über einen Parlamentssitz gut bezahlte Verwaltungsrats- und Verbandssitze anstreben. Es ist unerheblich, ob von linker, gemitteter oder wertkonservativer Herkunft und Überzeugungen.

Der Wille allein, den bewährten und zukunftstragenden politischen Konsens in allen sachpolitischen Fragen zu suchen, ist entscheidend – ohne Ansehen der Person. Wir brauchen insbesondere erfahrene, erfolgreiche Kräfte aus Wirtschaft und Gewerbe, die ihre unternehmerischen Führungserfahrungen und ihr Wissen einbringen.

Die besten Politikerinnen sind jene, die ein zeitliches Opfer bringen, um ihre Milizaufgabe in den Parlamenten zu stemmen. Jeder KMU-Chef oder Gewerbetreibende ist enorm gefordert, nebst seiner unternehmerischen Verantwortung für eine liberale Wirtschaftsordnung und Deregulierung einzustehen. Ehrgeiz, Durchsetzungsvermögen und Resultatorientiertheit sind gefragt.

Unternehmerische Führungspersonen

Es beeindruckt, wenn eine Bündner Nationalrätin und Unternehmerin, die im Berufsleben sehr erfolgreich einen Konzern führt, Arbeitsplätze schafft und erhält, an ihrem freien Wochenende als Familienfrau in Chur Flyer verteilt und sich der Bevölkerung zum Dialog stellt. Andere Topwirtschaftsführer spielen hierzulande im Ausland Golf oder pflegen ihre teuren Oldtimerhobbys.

Vergessen geht, dass eine Nummer 1 im Betrieb ein grosses Risiko eingeht, bei den Wahlen herabgestuft zu werden. In der Unter­nehmung sind klare Hierarchien vorhanden. Im Parlament muss auch eine Wirtschaftsführerin in der Politik mit Überzeugung und Knochenarbeit Mehrheiten schaffen – und auch Niederlagen einstecken.

Wir brauchen insbesondere unternehmerische Führungspersonen im Parlament, die auf politisch bunte und anders verortete engagierte Politkräfte stossen und sich im Dialog um die Zukunft unserer Schweiz im Interesse der sich wandelnden Gesellschaft einbringen.

Obwohl der Schweizerische Gewerbeverband – anders als andere grosse Wirtschaftsverbände – mit dem Präsidenten und dem Direktor im Nationalrat gleich doppelt vertreten ist, braucht es die Basis des Gewerbes. Am 20. Oktober bei den eidgenössischen Wahlen, in den kommenden Jahren auf Stufe Gemeinden und Kantone.

Wir erinnern uns an einen amerikanischen Wahlkampf und eine klare Aussage: «It’s the economy, stupid!» Sozial-, Umwelt-, Bildungs-, Gesundheits-, Infrastrukturpolitik, Wohlstand und Sicherheit der Schweiz können nur durch eine erfolgreiche, zukunftsfähige Wirtschaft – und insbesondere das Gewerbe – ermöglicht werden.

Roger E. Schärer, Trin Mulin (GR)

Wahlen 2019: vgl. auch Wahlbeilage in dieser Ausgabe

www.kmu-staerken.ch

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