Publiziert am: 10.07.2015

Viel Flexibilität und ein langer Atem

FAIRDRUCK AG – Das innovative Familienunternehmen in Sirnach behauptet sich in der hart umkämpften Druckerbranche als fairer Partner in allen Bereichen – dies mit besonderen Dienstleistungen sowie einer Stammkundschaft in der KMU-Wirtschaft.

«Fair Play» ist mehr als ein Schlagwort, das sich wie ein roter Faden durch die Firmenphilosophie des Druckunternehmens im Thurgauischen Sirnach zieht. Es ist ein Erfolgsrezept, das in allen Bereichen – von den Mitarbeitenden und Kunden über Lieferanten und Partner bis hin zur Umwelt, Ressourcen und Preispolitik – gelebt wird. «Wir wollen ein fairer und ehrlicher Partner sein, dafür steht der Name unserer Druckerei», betont Geschäftsführer und Inhaber Hansjörg Brunner. Zusammen mit seiner Frau Monika trat er 1990 in die damalige Druckerei Sirnach AG ein. Sechs Jahre später erfolgte zusammen mit der Rota-Druck AG die Gründung der Fair-Druck-Gruppe. Der Neubau 2004 am jetzigen Standort für beide Firmen sowie die Namensänderungen 2011 sind weitere Meilensteine in der Firmengeschichte. Für Aussendienst und Vertrieb besteht noch eine Filiale in Zürich.

Agilität und Know-how

Fairdruck hat sich mit einem umfasssenden Produkteangebot, unkonventionellen Lösungen und einer gepflegten Kundennähe eine kleine, aber feine Nische im hart umkämpften Druckmarkt geschaffen. Zu den Kunden gehören Gewerbe und Industrie, Agenturen, viele KMU sowie die öffentliche Hand. Egal ob Geschäftsdrucksachen, Prospekte und Broschüren, Magazine, Zeitungen, Mailings, Flyer, Kunst- oder andere Karten, Etiketten und Kleber – die Produktepalette ist breit gefächert.

«Wir gehen auch gerne neue Wege und bieten individuelle Lösungen.»

Auch hier zeigt sich die aussergewöhnliche Flexibilität der Firma. «Auf Kundenwunsch gehen wir auch gerne neue Wege und zeigen ausgefallene Möglichkeiten und Lösungen, die nicht fixfertig, sondern nach Mass konzipiert sind», betont Brunner. Dies bedinge nebst grosser Agilität und Beweglichkeit ein entsprechendes Know-how, Erfahrung sowie eine Extraportion Einsatz ganz im Sinne des Kunden, erklärt der Patron.

«Gerade in der grafischen Branche bläst zurzeit ein harter Wind. Hier sind Zuverlässigkeit, Termintreue, Qualität und auch Kreativität unabdingbar, um erfolgreich bestehen zu können», stellt Brunner fest. Ein enormer Preisdruck, Überkapazitäten sowie viel günstiger produzierenden Konkurrenten aus dem Ausland sind Herausforderungen, welchen sich auch Fairdruck stellen muss. Manchmal schlägt die Konkurrenz auch unerwartet aus den «eigenen Reihen» zu. Dabei verweist der Patron auf die jüngste inländische «Starke-Franken- Werbung» in «Direct New» von Post Schweiz zur Nutzung des Preisvorteiles von Drucksachen im angrenzenden Ausland. «Obwohl sich der Staatsbetrieb offiziell entschuldigt hat, ist das Ganze für uns ärgerlich und nachteilig. Es zeigt, wie wenig Fingerspitzengefühl die Post hat», bedauert Brunner. «Da wir uns nicht mit dem Preis abheben können, müssen wir dies über besondere Dienstleistungen tun, so dass dank Sonderefforts und persönlichem Kontakt der Preis nicht mehr an erster Stelle steht», erklärt der Unternehmer seine Erfolgsstrategie. Das KMU ist vom starken Franken indirekt betroffen. «Wir werden das zu spüren bekommen, wenn die betroffenen Firmen Sparmassnahmen im Marketing einleiten», erklärt Brunner und ergänzt: «Eventuell findet dann auch eine Verschiebung zu grösseren Druckereien statt, die dann ein Segment bearbeiten, das eigentlich zu unseren Kernkompetenzen gehört.»

Kundenservice nach Mass

Zu den Kundenbindungselementen gehören beispielsweise ein Kundenlager inklusive Lagerlogistik sowie der Lieferservice. Ganz nach dem Motto «Mit dem Drucken allein ist es bei uns nicht getan» haben die Kunden die Möglichkeit, Druckprodukte oder teilweise vorgedruckte Ware bei Fairdruck einzulagern. «Wir liefern auf Abruf via Internet die gewünschten Mengen mit den entsprechenden Inhalten. Die Kunden können sich auf ihr Tagesgeschäft konzentrieren und sie sparen interne Lager- und Logistikkosten sowie Zeitaufwand», so Brunner. Ebenso kundenorientiert und -freundlich ist der Lieferservice. «Wir liefern 85 bis 90 Prozent der Waren selber aus. Das wird sehr geschätzt», sagt Brunner. Eine Erfolgsgeschichte ist auch die Produktion der Lokalzeitung «Regi Die Neue».

«Wir können uns nicht über den 
Preis abheben.»

In der kostenintensiven Branche ist nachhaltiges und langfristiges Denken gefragt. «Wir müssen immer auf dem neusten Stand sein, um mithalten zu können. Deshalb haben wir in den letzten zehn Jahren 6,5 Millionen Franken in den Gebäude- und Maschinenpark investiert. Es ist wichtig, dass wir alle flexibel bleiben und sofort auf unser Umfeld reagieren können», so der 48-Jährige. Im Druckbereich sind insgesamt drei Maschinen in Betrieb, wobei zwei immer voll ausgelastet sind. Das KMU beschäftigt 25 Mitarbeitende.

Berufsbildung als Pflicht

Eine Herzensangelegenheit des zweifachen Familienvaters ist die Berufsbildung. Hier geht er mit zwei bis drei Lernenden im polygrafischen sowie neu im kaufmännischen Bereich mit gutem Beispiel voran. «Ein gut ausgebildeter Nachwuchs ist unsere Zukunft. Deshalb will ich den jungen Leuten einen optimalen Start in die Berufswelt ermöglichen», sagt Brunner. Im Unterschied zu anderen Ländern eigne sich das duale System mit seinen vielen Möglichkeiten und Optionen bestens, um erfolgreich ins Berufsleben einzusteigen.

«Wir haben in den letzten Jahren 6,5 Millionen Franken investiert.»

Auch in seiner Funktion als Präsident des Thurgauer Gewerbeverbandes ist sich Brunner bewusst, dass man den Berufsweg der Lehre pflegen und hegen muss, und zwar an der Basis auf kommunaler und regionaler Ebene. «Wir müssen die jungen Leute auf Augenhöhe mit Berufsmessen, Tagen der offenen Türe in Betrieben und weiteren Aktivitäten abholen. Dabei ist es ganz wichtig, auch die Eltern dafür zu begeistern und früh in diesen Berufsfindungsprozess einzubinden, denn sie haben den entscheidenden Einfluss auf ihre Kinder», konkretisiert Brunner. Für die Zukunft wünscht sich der gelernte Offsetdrucker, dass sein Betrieb weiterhin nachhaltig wachsen kann. Er hätte dazu die eine oder andere Idee und auch Pläne, aber alles zu seiner Zeit, schmunzelt der weitsichtige Unternehmer. Corinne Remund

NATIONALRATSWAHLEN 2015

«Mehr KMU-Politiker nach Bundesbern»

Hansjörg Brunner ist «startklar für Bern». Leider fehlen im Parlament immer mehr Unternehmer. Nun wolle er mit gutem Beispiel vorangehen und sich im Nationalrat für die Anliegen der KMU stark machen: «Gerade Unternehmer stehen tagtäglich an der Front der KMU-Wirtschaft. Sie sind selber an der Wertschöpfung beteiligt und wissen daher, was die grössten Probleme und Sorgen im Unternehmertum sind. Wir brauchen in einem mehrheitlich akademischen und juristischen Umfeld bodenständige Praktiker, die eine volksnahe Meinung vertreten», ist Brunner überzeugt. Als KMU-Chef, Thurgauer FDP-Kantonsrat und Präsident des Thurgauer Gewerbeverbands sowie Mitglied der Schweizerischen Gewerbekammer verfügt er sowohl über grosse unternehmerische als auch politische Erfahrung und weiss, wo der Schuh drückt. Mit guter Organisation und Zeitmanagement will der Druckunternehmer den Spagat zwischen unternehmerischer Tätigkeit und dem zusätzlichen politischen Engagement überbrücken. «Ich habe einen zuverlässigen Stellvertreter und zudem arbeitet meine Frau Monika voll in unserem Betrieb mit.»

Gebührenwahnsinn anpacken

Es brauche eine gesunde Wirtschaft mit verbesserten Rahmenbedingungen. «Nur so können wir unseren Wohlstand weiterführen», ist Brunner überzeugt. Dafür brauche es dringend weniger bürokratische Schikanen für alle sowie weniger Schuldenwirtschaft. «Wir müssen dieser Regulierungsflut und dem Gebührenwahnsinn endlich Einhalt gebieten», betont Brunner.

Berufsbildungssystem stärken

Zu den Hauptanliegen Brunners gehört auch die Berufsbildung. Die Finanzierung der Höheren Berufsbildung, aber auch die Titelfrage sind Massnahmen, wofür er kämpfen will. «Ein starkes duales Bildungssystem sichert uns eine hohe Beschäftigung und Wohlstand. Unsere Schulabgänger und Berufsleute sollen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt auch in Zukunft gute Chancen haben.»CR

Fairdruck in Zahlen

n 350 Tonnen Papier

n 17 Million Kuverts

n 4 Tonnen Farben

n 3 Tonnen Lack

n 180 000 km Lieferservice

n 35 000 Stück Druckplatten

n 30 000 000 Mio Drucke/Jahr

n 3000 Aufträge pro Jahr

n 520 Paletten Restpapier

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