Publiziert am: 02.07.2021

Willkommen im Aufschwung

KONJUNKTUR – Früher und stärker als erwartet: Es geht schwungvoll aufwärts mit der Schweizer Wirtschaft. Der Einbruch ist nahezu wettgemacht.

Mit den Lockerungen der Corona-Massnahmen hat in der Binnenwirtschaft erwartungsgemäss eine Aufholbewegung eingesetzt. Dass diese aber gleich derart schwungvoll ist, überraschte selbst Experten. Gemäss dem KOF (Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich) ist die Schweizer Wirtschaft kurz davor, noch in diesem Quartal den massiven Einbruch wettzumachen, den die Folgen der Covid-19-Pandemie verursacht haben. Die Expertengruppe des Bundes erhöht ihre BIP-Prognose für 2021 auf +3,6 Prozent. Auch im Jahr 2022 soll die Schweizer Wirtschaft demnach überdurchschnittlich wachsen.

Rückgang bei Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit in Aussicht

Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco mitteilt, dürfte die Konjunkturerholung weiter an Breite gewinnen, vorausgesetzt, die anstehenden Lockerungsschritte können wie geplant ausgeführt werden. Insbesondere in während der Pandemie über längere Zeit stark eingeschränkten Konsumbereichen dürften sich «erhebliche Aufholeffekte materialisieren». Damit würden auch stark betroffene Wirtschaftsbereiche wie das Gastgewerbe und die Veranstaltungsbranche aus der Krise finden.

Im zweiten Halbjahr 2021 wird das BIP gemäss aktueller Prognose der Expertengruppe des Bundes dann «klar über das Vorkrisenniveau» steigen. Das würde auch bedeuten, dass Unternehmen wieder mehr investieren und ihre Personalbestände erhöhen. Daher darf mit einem weiteren Rückgang der Kurzarbeit und der Arbeitslosigkeit gerechnet werden. Im Jahresdurchschnitt dürfte die Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent zu liegen kommen. Die Prognose vom März hatte 3,3 Prozent vorausgesagt.

Gute Aussichten

Auch für 2022 prognostiziert die Expertengruppe ein überdurchschnittliches BIP-Wachstum von 3,3 Prozent (Sportevent-bereinigt). Für substanzielle Wachstumsimpulse könnte der Aussenhandel sorgen, getragen durch die anhaltende Wirtschaftserholung in den grossen Volkswirtschaften. Insbesondere dürfte der internationale Handel mit Dienstleistungen, etwa im Tourismus, an Fahrt aufnehmen. Ein Risiko ist hingegen die zunehmende Unsicherheit in den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU.

uhl

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