Publiziert am: 01.10.2021

Zu viele Köche machen Kabelsalat

E-FAHRZEUGE UNTERWEGS – Über 95 Prozent der Halter eines Elektrofahrzeugs besitzen eine Lademöglichkeit bei sich zu Hause oder im Betrieb. Sind sie auf längeren Fahrten jedoch auf Ladestationen angewiesen, das benötigt Planung.

Eine Strecke von rund 800 Kilometern ist von keinem Elektroauto in einem Stück zurückzulegen. Alle 200 bis 400 Kilometer muss nämlich nachgeladen werden, vor allem, wenn man auf der Autobahn ans Ziel reist. Aber es muss auch auf der Autobahn mit einem längeren Halt gerechnet werden, obwohl hier meistens Schnelllader zur Verfügung stehen. Sind bereits alle Ladeplätze besetzt oder der passende Anschluss defekt, heisst es, zusätzlich Zeit zu investieren. Ausserdem kostet der Strom bei den Schnellladern «Ionity» bis zu 89 Rappen pro Kilowattstunde, ist also sehr teuer.

Zugang und Bezahlung unterwegs

Strom kann unterwegs nie in Bar oder mit Kreditkarte direkt bezahlt werden. Zuerst muss die Ladestation von einer entsprechenden App gesucht werden. Je nach Anbieter muss ein QR-Code gelesen, dann müssen persönliche Angaben geteilt werden. Ausser man beschafft sich vorher einen Badge, mit dem die Säule entriegelt werden kann, weil sie den Kunden erkennt. Die Abrechnung – etwa bei «Move» oder «evpass» – erfolgt monatlich. Jede Säule sieht leider anders aus, weil sich viele Anbieter in diesem Sektor tummeln.

Das Ladekabel für die Haushaltsteckdose kann daheim bleiben, weil im Ausland meist andere Stecker­typen vorherrschen. Je nach Fahrzeug ist der sogenannte Typ-2-Stecker für Wechselstrom unbedingt mitzuführen. Der passt auch dort, wo die Ladestation selbst keine Kabel anbietet. Auch bei Hotels und anderen Ladepunkten ist dieser Steckertyp häufig die beste Verbindung, denn er bringt eine Ladeleistung von 22 bis 42 Kilowatt (kW).

Combo- oder CCS-Stecker sind ein Typ-2-Stecker mit Zusatzkontakten. Mit ihm kann Wechsel- oder Gleichstrom geladen werden. Er leitet von 50 kW (500 Volt, 100 Ampère) bis 450 kW in die Traktionsbatteriemodule. Für (meist) fernöstliche Autos empfiehlt es sich, einen CHAdeMO-Stecker (Typ 2+) mitzuführen. Der lädt mit bis zu 100 kW.

RHo

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