Publiziert am: 05.02.2021

Zusatzbelastung lohnt sich finanziell

KOSTEN HÖHERE BERUFSBILDUNG – Arbeitgeber sind die wichtigste externe Finanzierungsquelle, wenn es um die Ausbildungskosten in der höheren Berufsbildung geht.

13 200 Franken kosteten im Jahr 2018 die Vorbereitungskurse, Material und Abschlussprüfungen für ­einen Eidgenössischen Fachausweis. Das zeigen die Ergebnisse der zweiten Erhebung zur höheren Berufsbildung des Bundesamts für Statistik. Demnach war ein eidgenössisches Diplom mit durchschnittlich 18 500 Franken teurer, die Ausbildung an einer höheren Fachschule (HF) schlug mit durchschnittlich 15 000 Franken zu Buche.

Etwa die Hälfte der Kosten wird durch die Kandidatinnen und Kandidaten selbst getragen. Aber auch die Arbeitgeber beteiligten sich massgeblich und sind die wichtigste externe Finanzierungsquelle: Bei Ausbildungen an einer HF übernahm der Arbeitgeber durchschnittlich 23 Prozent der Ausbildungs­kosten. Beim eidgenössischen Fachausweis 35 Prozent und beim ­eidgenössischen Diplom gar 41 Prozent. Nebst finanzieller Unterstützung gewährten Arbeitgeber teilweise aber auch flexible Arbeitstage oder zeigten sich für zusätzliche Urlaubstage offen.

Bundesbeiträge beeinflussen Finanzierung

Seit Januar 2018 haben Personen mit einer abgelegten Berufsprüfung (eidgenössischer Fachausweis) oder mit einer höheren Fachprüfung (eidgenössisches Diplom) die Möglichkeit, für besuchte Kurse Bundesbeiträge zu beantragen. Voraussetzung dafür ist, dass die Kurse nach dem 1. Januar 2017 begonnen haben und nicht durch Kantone mitfinanziert wurden. Die Bundesbeiträge machen demnach 6 Prozent aus.

Wurden Bundesbeiträge bezogen, so wurde damit rund ein Drittel der Ausbildungskosten gedeckt. Auch wirkte sich der Erhalt von Bundesbeiträgen auf die Höhe der Arbeitgeberbeiträge aus: Wurden keine Bundesbeiträge bezogen, lag die finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber bei drei Viertel der Kosten. Erhielten die Kandidatinnen und Kandidaten zusätzlich Bundesbeiträge, wurde etwa die Hälfte der Kosten durch den Arbeitgeber getragen.

Die finanzielle Unterstützung durch die Familie stellt mit 15 Prozent bei den Kandidatinnen und Kandidaten der HF eine grosse Hilfe dar. Bei den eidgenössischen Prüfungen spielt die Familie mit 1 bis 2 Prozent der Finanzierung hingegen nur eine marginale Rolle.

Zeit ist Geld

Ausbildungen in der Höheren Berufsbildung gehen in der Regel mit einer Erwerbstätigkeit einher und stellen daher eine grössere Belastung für die Kandidatinnen und Kandidaten dar. Diese investierten durchschnittlich 14 bis 25 Stunden pro Woche in ihre Ausbildung. Da Erwerbstätige aber in den ­meisten Fällen von ihren Arbeitgebern unterstützt werden, lohnt sich diese Zusatzbelastung auch finanziell.

uhl

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