Publiziert am: 01.09.2023

Präzision und Effizienz

URMA AG – Das Rupperswiler Familienunternehmen entwickelt und fertigt Präzisionswerkzeugsysteme, die weltweit bei Bohrungsund Fräsarbeiten eingesetzt werden. Das KMU übernimmt auf vielen Arten Verantwortung – sei dies im sozialen, ökologischen als auch im ökonomischen Bereich. Dafür wurde es im Frühling mit dem Aargauer Unternehmenspreis ausgezeichnet.

Im April 2023 ist die URMA AG im Kanton Aargau als bestes mittelgrosses Unternehmen ausgezeichnet worden. Der Unternehmenspreis würdigt unter anderem den Fokus des in Rupperswil ansässigen Unternehmens auf die Langfristigkeit, vor allem auf das soziale und ökologische Engagement (vgl. Nebenartikel). «Wir sind stolz, dass unser tägliches Handeln sowie unsere innovative und moderne Unternehmenskultur ausgezeichnet wurden», freut sich Yannick Berner, der zusammen mit seinen Geschwistern Oliver und Jessica das Familienunternehmen in der dritten Generation führt. «Wir haben grossartige Mitarbeitende, die sich täglich mit viel Elan für unseren Betrieb einsetzen. Nebst der Fachkompetenz steht bei uns vor allem unser einmaliger URMA-Spirit im Zentrum.»

«Unsere modularen Reibwerkzeuge verfügen über das weltweit einzigartige Wechselkopf-System.»

Was 1975 mit dem ersten URMA- Zweischneider begann, entwickelte sich zu einem international tätigen Unternehmen in der MEM-Branche. Heute fertigt das Aargauer KMU Präzisionswerkzeuge. Diese Standard- und Sonderwerkzeuge werden weltweit bei Bohrungs- und Fräsarbeiten in der Maschinenbau-, Automobil-, Hydraulik- und Aviatikindustrie eingesetzt. «Unsere modularen Reibwerkzeuge verfügen über das weltweit einzigartige Wechselkopf-System. Dieses ermöglicht sekundenschnelles Schneidenwechseln im Mikrometer-Bereich ohne zusätzlichen Einstellaufwand», erklärt Berner. Mit dem Einstieg in den Schweizer Maschinenhandel 2003 hat sich URMA ein zweites Standbein aufgebaut, welches mit der Erweiterung von industriellen 3D-Druckern 2019 ein weiterer innovativer Geschäftsbereich wurde. «Wir vertreiben und unterhalten in der Schweiz CNC-Werkzeugmaschinen. Zudem beraten und vertreiben wir über die gesamte Prozesskette industrielle 3D-Drucksysteme und Software von führenden Partnern in der additiven Fertigung (3D-Druck).» Das Maschinen-/3D-Druck-Portfolio kommt in vielen Schweizer Branchen zum Einsatz, wie in der Medizinaltechnik, im Maschinenbau oder in der Uhrenindustrie.

International gefragt

Das Unternehmen ist auch international gut unterwegs – der Exportanteil bei den Präzisionswerkzeugen macht rund 95% aus. «In Deutschland gehört unter anderem die Automobilbranche zu unseren grössten Abnehmern und in den USA sowie in China ist die Maschinenbaubranche stark.» Von den 130 Mitarbeitenden weltweit arbeiten ca. 100 Personen in der Schweiz. «Aber wir wachsen und bauen unsere Vertriebskanäle im Ausland stetig aus», konkretisiert Berner. Die regionale Verankerung im zentral gelegenen und innovativen Wirtschaftskanton Aargau liegt der Geschäftsleitung am Herzen. Ein ausgeklügeltes Gesundheitsmanagement, die Sicherheit der Mitarbeitenden sowie soziale Verantwortung prägen die Firmenkultur des KMU. Sämtliche offenen Stellen – auch Kaderpositionen – werden konsequent in Teilzeit ausgeschrieben. «Dadurch konnten wir den Frauenanteil im Unternehmen merklich steigern, was sich auch positiv auf die Kultur auswirkt und den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht wird.» Und der Jungunternehmer konkretisiert: «Wir leben die Du-Kultur, was Hierarchien abbaut und die Zusammenarbeit erleichtert. Wir lassen unseren Mitarbeitenden Freiräume und fördern Eigeninitiative, denn so entstehen die besten Innovationen und Ideen.»

Einen grossen Stellenwert hat die Aus- und Weiterbildung im Unternehmen. «Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden, damit sie sich persönlich weiterbilden können und für die sich ständig ändernden Herausforderungen und Entwicklungen in der Berufswelt gewappnet sind», so Berner. Ebenso bietet das KMU die Ausbildung zum Polymechaniker/-in EFZ und Produktionsmechaniker/-in EFZ als auch die Ausbildung zum Konstrukteur/-in EFZ an.

Zweiter Standort in Mägenwil

Wie alle Schweizer Hersteller unterliegt auch die URMA AG einem hohen Kostendruck. «Die Schweiz ist ein hochpreisiges Produktionsland, profitiert aber von kompetenten Lieferanten und überdurchschnittlich qualifiziertem Personal. Letzteres wiederum stärkt den Fachkräftemangel, welcher auch in unserer Branche ein grosses Thema ist und bleibt», erklärt Berner, der seit 2020 im Aargauer Grossen Rat politisiert und auf der FDP-Kandidatenliste für den Nationalrat steht. Auf politischer Ebene fordert er als weitsichtiger Unternehmer der MEM-Branche freiheitliche Rahmenbedingungen für Firmen und technologischen Fortschritt. «Zusätzlich benötigen wir eine Infrastruktur, die genügend Energieressourcen gewährleistet und unsere Wettbewerbsfähigkeit sichert.» Als innovativer Unternehmer hat Yannick Berner künftig noch viel vor: So präsentiert die URMA AG noch dieses Jahr Neuheiten bezüglich Werkzeuge und Maschinen. Zudem will er sein Unternehmen baulich erweitern und noch in diesem Jahr mit dem Bau des neuen Experience Centers in Mägenwil starten. Dieser zweite Schweizer Standort umfasst Büroräumlichkeiten und viel Ausstellungsfläche für die CNC-Maschinen, 3D-Drucker, die Nachbearbeitungsmaschinen sowie alle weiteren Produkte im Bereich Machining. «Wir planen damit ein Technologie-Transfer-Center für unsere Kunden, Partner wie auch Verbände und Hochschulen», freuen sich Berner und seine Geschäftsleitungsmitglieder. Corinne Remund

www.urma.ch

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