Publiziert am: 03.05.2024

Löhne senken

Finanzen – Überall sucht die Politik nach Geld.In der Bundesverwaltung gibt es viel Speck.

Viele Arbeitnehmer streben heutzutage nach voller Entfaltung. Sie wollen eine Arbeitsstelle, bei der sie das Maximum an Flexibilität, Ansehen und Gehalt herausholen können. Und wo ginge das besser als beim Bund?

Die dortigen Jobs bieten in den meisten Fällen eine sehr grosse Flexibilität, zum Beispiel bei der Gestaltung des Tagesablaufs. Kommt hinzu, dass man sich dabei im hehren Gefühl wähnt, die Welt – oder zumindest die Schweiz – zu retten, indem zig Regulierungen auf den Weg gebracht werden. In einer Gesellschaft, die langsam, aber sicher süchtig nach staatlicher Bemutterung ist, scheint nichts befriedigender zu sein, als zu regulieren. Dass diese Regulierungskosten bereits zehn Prozent des BIP kosten, den KMU und der Privatwirtschaft schaden, welche die Wertschöpfung und den Wohlstand generieren – sei’s drum.

Willkommen in Walhalla

Im Gegenteil: In der Bundesverwaltung verdient man für diese Schädigung gar sehr gute Löhne – im Schnitt zwölf Prozent mehr als in der Privatwirtschaft. Dazu kommen viele Vergünstigungen. Und wenn ein Beamter zu weit weg wohnt, wird gar noch der Ortszuschlag zu seinen Gunsten erhöht, selbst wenn er Telearbeit machen kann. Willkommen in Walhalla, willkommen beim Bund!

Professor Christoph Schaltegger sprach an der gewerblichen Winterkonferenz in Klosters Klartext, wohin das führt: «Der Staat saugt mit seinen steuerfinanzierten Löhnen seltene Fachkräfte und gute Talente vom Arbeitsmarkt.» Und darunter leide letztlich die Wettbewerbsfähigkeit.

Was beim Bund übrigens auch gut funktioniert und System hat: Wenn gestempelt worden ist, lohnt es sich, langsam zu arbeiten. Auf diese Weise können die Beamten ihr Konto mit Überstunden auffüllen, und diese dann zur Verlängerung ihres Urlaubs verwenden. Das ist zwar alles andere als effizient. Aber für den einzelnen Angestellten nicht weiter schlimm. Denn seinen Lohn zahlt entweder der Steuerzahler, oder das Ganze wird über Staatsschulden finanziert.

Der Bundeshaushalt läuft auf eine grosse, finanzielle Schieflage zu: Grosses Einsparpotenzial gibt es bei den Löhnen der Beamten.

Mikael Huber,

Ressortleiter sgv

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