Publiziert am: 02.09.2016

Mehrwert für Wirtschaft und Kantone

EBA-Ausbildungen – Die Einführung der zweijährigen beruflichen Grundbildung mit eidg. Berufsattest ist gelungen. Drei Viertel schlossen ihre Ausbildung erfolgreich auf direktem Weg ab.

Im Auftrag des Bundesamtes für Statistik (BFS) hat das Schweizerische Observatorium für die Berufsbildung des Eidgenössischen Hochschulin­stitutes für Berufsbildung (OBS EHB) die Lehrvertragsauflösungen erstmals genauer untersucht. Das Ergebnis darf sich sehen lassen: Von den 5409 Personen, die im Sommer 2012 eine zweijährige EBA-Lehre begonnen haben, schlossen fast drei Viertel ihre Ausbildung bis Ende 2014 ab. Die meisten (70,4 Prozent) haben dies ohne Lehrvertragsauflösung (LVA) gemacht. Bei knapp der Hälfte der Jugendlichen, bei denen es zu einer LVA kam, gelang ein Wiedereinstieg in eine andere zertifizierende Ausbildung auf Sekundarstufe II. Die Untersuchung hat zudem gezeigt, dass moderate Unterschiede nach Nationalitäten und Geschlecht sowie deutliche Unterschiede nach Regionen und Kantonen sowie nach Ausbildungsfeldern bestehen. Wichtig ist zudem die Erkenntnis, dass eine LVA nicht gleichbedeutend mit einem Lehrabbruch ist. «Viele steigen wieder in eine Ausbildung ein und schliessen diese erfolgreich ab», betont Georges-Simon Ulrich, Direktor des Bundesamtes für Statistik.

Gute Modelle für die Wirtschaft

Gemäss Theo Ninck, Präsident der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK), haben die EBA- Ausbildungen einen hohen Stellenwert für die Kantone. Die Bedeutung des integrativen Wertes der EBA-Lehre im schweizerischen Berufsbildungssystem streicht Josef Widmer, stv. Direktor des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), hervor. Die EBA-Ausbildungen sind auch aus Sicht der Wirtschaft gute, gangbare Modelle. Nationalrat und sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler hält aber fest, dass die zweijährige EBA-Lehre kein Ersatz für ­eine ordentliche Berufslehre sei. «Sie ist vielmehr als ein Zwischenschritt auf dem Weg zu einem Abschluss ­einer drei- oder vierjährigen Lehre zu sehen.» Ebenso verweist er auf die Anforderungsprofile, die der sgv letztes Jahr mit dem EDK lanciert hat. Dieses Instrument soll auch helfen, Lehrabbrüche zu vermeiden. CR

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