Gewerbekongress: sgv-Gremien gewählt und Weichen gestellt
Moderne Beratung via Touchscreen
HOME BARISTA SHOP – Der neue Kaffeeladen in Aarau verfügt über ein digitales Konzept, das man selten in der Gastronomie 
findet. Zudem nutzt das revolutionäre Geschäft Synergien mit der Vermieterin der Räume, der Aargauischen Kantonalbank AKB.
Der «Home Barista Shop» ist ein Ort des Austausches, des Innehaltens und des RĂĽckzugs. Ob man sich dort mit Leuten trifft, um sich zu unterhalten, die Zeitung oder ein Buch liest oder einfach nur eine Pause einlegt und sich mit einer Tasse Kaffee stärkt – das CafĂ© ist in gewisser Weise eine Verschmelzung von Kulinarik und Business. Das Konzept ist nicht nur auf die Gastronomie, sondern auch auf den Detailhandel ausgerichtet. Eine zentrale Rolle spielen dabei die neuen TechnoÂlogien, welche das Konsumieren und Kaufen vereinfachen und zum Erlebnis machen. «Ein digitales Konzept, wie wir es haben, findet man selten in der GastroÂnomie», erklärt Philippe Gacond, Inhaber und GeschäftsfĂĽhrer des «Home Barista Shops». So wird beispielsweise die Speisekarte auf digitalen Blackboards präsentiert. «Somit haben wir die Möglichkeit, sie zu jeder Tageszeit entsprechend anzupassen. Konkret wechseln wir die Karten am Morgen, Mittag und Abend», sagt Gacond.
«Eine kompetente (Kaffee-)beratung ist das A und O unserer Strategie – davon 
leben wir.»
Das HerzstĂĽck der Hightech-AusrĂĽstung im Laden ist der Flatscreen vor der Bar. Hier kann sich der Kunde virtuell die Zeit vertreiben. Die Möglichkeiten der verschieÂdenen Apps sind vielfältig und reichen vom Kinoguide mit Trailer der neusten Filme ĂĽber den Fahrplan der SBB bis hin zur Wetterprognose. Der Kunde kann Infos zur Aargauer Kantonalbank AKB abrufen oder in die Welt des Kaffees eintauchen und sich ĂĽber die Geschichte, Herstellung, verschiedenen Sorten sowie ĂĽber Anbauarten und ĂĽber die Röstereien informieren. «Wenn der Kunde warten muss, so kann er sich hier ĂĽber unsere Produkte orientieren. Dabei werden Zubereitungsformen oder die Anwendung von Zubehör Schritt fĂĽr Schritt erklärt. Praktisch alles Wissenswerte rund um unser Geschäft ist hier abrufbar», konkretisiert Gacond. Daneben flimmern die neusten News von watson ĂĽber den Bildschirm.
Zur hochmodernisierten Infrastruktur gehört ferner eine V388-Black-Eagle-Kaffeemaschine hinter der Theke. Dazu werden zehn Kaffeemühlen und eine Brew Bar betrieben, somit kann der Kunde mindestens zehn verschiedene, frische Kaffeesorten degustieren. Dies macht laut Gacond das Lokal zum «geilsten Kaffeeladen der Schweiz».
Die Beratung – nicht nur virtuell – hat fĂĽr den Jungunternehmer einen grossen Stellenwert: «Eine kompetente (Kaffee-)Beratung ist das A und O unserer Strategie, davon leben wir. Dabei ist Authentizität und Ehrlichkeit absolut zentral», betont Gacond. Der Kunde stehe immer an vorderster Stelle. «Geht er zufrieden aus dem Laden, dann haben wir unseren Job gut gemacht», doppelt Gacond nach, dem es bei seinen Geschäftstätigkeiten nie prioritär ums Geld geht. «Wenn ich ĂĽberzeugt bin von dem, was ich dem Kunden biete, und dabei alles gebe, dann kommt das Geld automatisch», verrät er lachend sein Erfolgsrezept. Er betreibt in Aarau noch zwei weitere Geschäfte – seit zehn Jahren eine CrĂŞpĂ©rie in der Altstadt sowie das im «Home Shop» integrierte CafĂ© Cchino. Zudem gehören ein Online-Kaffeeshop und Baristakurse zu seinen Geschäftsbereichen. Der engagierte Barista ist auch Schweizer Handelspartner der sĂĽddeutschen Kaffeerösterei Supremo. Rund 80 Prozent seines Umsatzes macht er mit der Gastronomie, die restlichen Prozent mit dem KaffeeÂdetailhandel.
Grosse Unterstützung 
durch die AKB
Qualität ist ein weiteres Schlagwort, das zu seinem Erfolgskonzept gehört – sei es beim Kaffee selber, beim urbanen Essen, das sich dadurch auszeichnet, dass es täglich frisch gekocht wird, oder dem Kaffeezubehör. «Kaffee ist ein extremes Frischeprodukt. Ich bestelle jede Woche frischen Kaffee, das ist zwar aufwändig, aber es lohnt sich», sagt Gacond. So steht bei ihm in den Verkaufsregalen Kaffee, der nie älter als zwei Monate ist. Es werden aber auch qualitativ hochstehende Kaffee-Raritäten angeboten, die aus dem «Direct Trade» mit Bauern aus der ganzen Welt stammen. Gacond hat 120 verschiedene Kaffeesorten und eine grosse Zubehörpalette im Angebot.
«Wenn der Kunde warten muss, kann er sich via Flatscreen über unser Geschäft informieren.»
Zuvor betrieb Gacond ein Dreivierteljahr lang seine Kaffeebar mit Shop vis-Ă -vis des heutigen Standortes an der Bahnhofstrasse in der alten Bahnhofapotheke. Leider fiel das alte Gebäude dem Bagger zum Opfer und Gacond musste sich nach neuen Räumlichkeiten umsehen. Diese fand er per Zufall im Hauptgebäude der Aargauischen Kantonalbank AKB. «Der Bank gefiel mein Konzept auf Anhieb. Sie unterstĂĽtzte das Projekt, das von den Architekten Brehm + 
Zehnder AG geplant und umgesetzt wurde. Dabei hatte ich als Mieter sehr viel Mitspracherecht», freut sich der 35-Jährige. Das Resultat darf sich sehen lassen: Die Gestaltung im Industrial-Chic-Stil erinnert an das ChefbĂĽro einer alten Fabrik: Viele authentische Materialien, Beleuchtungskörper, Möblierung und Zubehör unterstĂĽtzen die Wirkung dieses echten Home Barista Shops. Stolz ist Gacond auf den zweiten Stock seines KaffeeÂtempels. Hier soll man sich fĂĽr Meetings treffen und dazu gesund Schlemmen können (siehe Kasten).
Geradlinig sein Ziel verfolgen
Das neue Geschäft ist seit rund drei Monaten im Betrieb und läuft gut. Der gelernte Produktedesigner ist zufrieden: Die viele Arbeit und Eigeninitiative hätten sich gelohnt. «Man muss sich immer auf eine Sparte konzentrieren, Prioritäten setzen, konsequent die eigene Vision verfolgen und nicht auf Trends aufspringen», so Gacond. Zudem hätte er beim neuen Geschäft seine ganze zehnjährige Erfahrung einfliessen lassen und so das Konzept optimiert und professionalisiert. «Mein Kaffeeladen funktioniert wie eine Weinhandlung, nur für Kaffee. So etwas gab es bis jetzt in der Schweiz noch nicht», schmunzelt Gacond.
Corinne Remund
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Begegnungszone der AKB
Mit der Kantonalbank Synergien nutzen
Mit dem Home Barista Shop ist im Hauptgebäude der Aargauer Kantonalbank AKB am Bahnhofplatz in Aarau ein neuer Treffpunkt fĂĽr Kaffeeliebhaber entstanden. Dabei hat sich mit dem aussergewöhnlichen Projekt eine spannende Zusammenarbeit zwischen dem revolutionären Kaffeeladen und der Bank entwickelt. Dies habe sich durch Zufall so ergeben, sagt Ursula Diebold, Leiterin Unternehmenskommunikation der AKB. «Philippe Gacond suchte neue Räumlichkeiten fĂĽr seinen KaffeeÂladen und wir brauchten einen neuen Mieter. Dies war eine glĂĽckliche FĂĽgung», so Diebold. Und die engagierte Bankfrau ergänzt: «Wir passen super zusammen. Er kann sich verÂgrössern und die Bank kann sich gut in seinem Geschäft einbringen.»
Spezielles Sitzungszimmer 
für jedermann
Die Bank ist hauptsächlich präsent in dem aussergewöhnlichen Geschäft im Galeriegeschoss. Dort entstand eine öffentliche Begegnungszone der AKB. «Die Idee ist es, dass hier unsere Leute intern wie auch mit externen Partnern Sitzungen abhalten können. Wir fĂĽhren hier aber auch Anlässe, PressefrĂĽhstĂĽck etc. durch. Auf Wunsch kann man sich von PhiÂlippe Gacond und seiner Crew kulinarisch verwöhnen lassen», erklärt Diebold. Das spezielle Sitzungszimmer ist fĂĽr jedermann zugänglich: «Wer mal ausserhalb seines BĂĽros bei einem guten Kaffee arbeiten oder in der Nähe des Bahnhofs an zentraler Lage ein Meeting abhalten möchte, ist hier bestens bedient», so Diebold. Und Philipp Gacond ergänzt: «Wir haben hier einen gratis Internetzugang und die Bank hat zwei iPads zum Surfen und sich Informieren zur VerfĂĽgung gestellt.»
Vorbote für Digitalisierungspläne der AKB
Auch mit dem grossen Flatscreen im Geschäft nutzt die Bank Synergien mit dem Kaffeeladen. Wer sich über Börsenkurse, die Geschichte der AKB, ihre Unternehmensphilosophie oder ihr Angebot informieren möchte, kann dies mit modernsten Technologien tun. «Dieses aussergewöhnliche Projekt ist so quasi ein Vorbote für unsere Digitalisierungspläne», so Diebold. Und sie doppelt nach: «Wir gehen damit neue Wege. Das ist nötig, um immer innovativ zu bleiben. Wir sprechen mit dieser Zusammenarbeit unsere Kunden in einer anderen, lockeren Umgebung an. So entstehen emotionale Bindungen mit ihnen, die vor dem Bankschalter nicht möglich wären.»
Wie die vergangenen zwei Monate zeigten, wird dieses Angebot von der Kundschaft sehr geschätzt und der Home Barista Shop ist zu einem beliebten Treffpunkt für Geschäftsleute, Bankkunden und auch private Kaffeeliebhaber geworden. CR
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www.akb.ch
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