Publiziert am: 09.12.2016

Schweizer wechseln öfter ihren Job

ARBEITSMARKT – Die stabile Konjunktur und die hohe Nachfrage nach Fachkräften machen Jobwechsel attraktiver. Noch unterschätzt wird dagegen die Wichtigkeit von Exit-Gesprächen.

«Früher blieben Arbeitnehmer während ihrer beruflichen Laufbahn oft einem oder zwei Arbeitgebern treu. Heute wechseln Arbeitnehmer häufig bereits nach drei bis fünf Jahren. Diese Entwicklung erhöht den Druck auf die Unternehmen, die ohnehin schon Schwierigkeiten haben, geeignete Fach- und Führungskräfte zu rekrutieren», stellt Yeng Chow, Senior Manager bei Robert Half in Zürich, fest.

Neue Erfahrungen und Chancen locken

Laut der Arbeitsmarktstudie von Robert Half wechseln Arbeitnehmer in erster Linie, um neue Erfahrungen in anderen Unternehmen und Branchen zu sammeln (47 Prozent) oder um bei einem attraktiveren Unternehmen zu arbeiten (43 Prozent). Ein höheres Gehalt und bessere Entwicklungsmöglichkeiten (je 40 Prozent) sind laut den befragten Personalmanagern weitere wichtige Wechselmotive. 
Ausserdem entscheiden Mitarbeiter zu gehen, wenn der neue Arbeitgeber bessere nichtfinanzielle Zusatzleistungen bietet, wie 35 Prozent der befragten Personaler glauben.

«Exit-Gespräche sind für die gesamte Personalarbeit – vom Recruiting über die Mitarbeiterbindung bis zum Employer Branding – ein wertvolles, aber noch unterschätztes Instrument», sagt Personalexperte Yeng Chow. «Ein Vergleich der Wechselgründe hilft massgeblich, die eigene Arbeitgeberattraktivität einzuordnen. Das kommt nicht nur der Mitarbeiterbindung, sondern auch den 
Rekrutierungsbemühungen zugute. Spezialisierte Personaldienstleister können hier behilflich sein. Aufgrund der Vielzahl ihrer Gespräche mit Bewerbern und Arbeitgebern können sie eine fundierte Einschätzung aussprechen und bei der Personalsuche effizient unterstützen.»

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