Publiziert am: 11.12.2015

Stahlhart geplant und solide gebaut

ERNST FISCHER AG – Der industrielle Handwerksbetrieb in Romanshorn hat sich mit Gewerbebauten und grossem Know-how rund um die Auto- und Mineralölbranche gut im Metallbau positioniert. Ein Plus ist auch das soziale Engagement des innovativen KMU.

Kompetenz und Leidenschaft – das sind die Erfolgsfaktoren, die sich wie ein roter Faden durch die 1911 in Romanshorn gegründete Ernst Fischer AG ziehen. Während der vergangenen Jahre hat sich das Unternehmen zu einem der renommiertesten Stahl- und Metallbauunternehmen entwickelt. Wer quer durch die Schweiz fährt, begegnet laufend den Stahl- und Metallbauarbeiten des SMU-Betriebes: Tankstellen, Shopgebäude, Industrie- und Gewerbebauten, Autowaschanlagen, Bootsstege, Fussballstadien oder Spezialkonstruktionen. Auffällig dabei ist das kreative Design. «Es ist uns wichtig, dass unsere Bauten das Auge ansprechen und im Alltag einen Akzent setzen», erklärt Verwaltungsratspräsident Roland Gutjahr. Seine Tochter Diana teilt sich zusammen mit Severin Preisig die Geschäftsleitung.

«Nur mit der Ausbildung von Lernenden kann der Wissens­transfer erhalten bleiben.»

Das innovative KMU hat sich in 
den letzten 100 Jahren vom kleinen Schlossereibetrieb zu einem erfolgreichen und soliden Stahl- und Metallbauunternehmen entwickelt. Vor rund 40 Jahren ist Roland Gutjahr in den Betrieb eingetreten, und seit fünf Jahren ist es in vollständigem Besitz der Familie Gutjahr.

Alles aus einer Hand

Eine Bedingung für höchste Qualitätsarbeit sind nebst grossem Know-how und Erfahrung modernste Technik für individuelle und massgeschneiderte Stahlbauarbeiten. «Dies bedingt, dass unser Maschinenpark immer auf dem neusten Stand ist und wir kontinuierlich neue Technologien entwickeln», so Roland Gutjahr. Und Tochter Diana ergänzt: «Eine effiziente Planung, ein professionelles Projektmanagement und eine exakte Ausführung der Stahlbauarbeiten gehören zu unserem hohen Qualitätsanspruch dazu.» Eine besondere Dienstleistung dabei ist, dass der gesamte Projektverlauf von der Planung über die Produktion und Montage bis zur Instandhaltung mit einem Partner unter einem Dach erfolgt. Besonderes Augenmerk wird zudem ganz nach dem Motto «Für den Kunden kann man nur mit dem Kunden sein» auf die Kundenzufriedenheit gelegt. «Der Kunde steht bei uns selbstverständlich im Mittelpunkt. Dazu gehören auch Zuverlässigkeit, Termintreue und Flexibilität. Um dies zu gewährleisten, brauchen wir eine schlanke Produktion, kurze Arbeitswege, schnelles Agieren am Markt sowie kompetente Serviceleistungen», sagt Diana Gutjahr, die als Vizepräsidentin des Thurgauer Gewerbeverbandes stark im lokalen Gewerbe verankert ist.

Ein Grundstein der Unternehmensphilosophie ist unter anderem auch die soziale Verantwortung. Dies zeigt sich darin, dass Langzeitstellensuchende, IV-Bezüger oder sozial schwächere, angeschlagene Menschen in Zusammenarbeit mit der SUVA und IV im Betrieb integriert werden. «Es ist ganz wichtig, dass gerade solche Leute eine Aufgabe und eine Struktur im Leben haben und nicht aus dem sozialen Gefüge fallen», betont Diana Gutjahr, die sich als Kantonsrätin auch politisch dafür einsetzt. «Wir müssen die Sozialkosten in den Griff kriegen und können es uns nicht leisten, solche Menschen links liegen zu lassen.» Im Unternehmen gelebt wird auch die Familientradition. «Wir haben viele langjährige Mitarbeitende, die von Generation zu Generation bei uns arbeiten», so Roland Gutjahr. Dies spricht für die soziale und positive Firmenkultur.

Einen hohen Stellenwert hat auch die Berufsausbildung. So bildet das Unternehmen 15 Lernende in den Berufen Kaufmann/Kauffrau EFZ, Metallbaukonstrukteur/in EFZ, Metallbauer/in EFZ und Metallbaupraktiker/in EBA aus. «Wir brauchen laufend neue Fachkräfte, um immer auf dem neusten Stand zu sein. Nur so kann der Wissenstransfer erhalten bleiben, Know-how weitergegeben und schliesslich ein Fachkräftemangel vermieden werden», betont Diana Gutjahr.

Sich dem Markt anpassen

Eine der grössten Herausforderungen in Betrieb ist es, mit dem Markt mitzuhalten. «Wir sind zu klein, um den Markt zu verändern, müssen aber genug schnell sein, um uns dem Markt anzupassen», konkretisiert Roland Gutjahr. Ein grosses Thema im grenznahen Romanshorn ist für das Unternehmen auch die Frankenstärke. Das KMU hat vorausschauend sofort auf diese schwierige Situation reagiert und unmittelbar die Preise reduziert und den Kunden Währungsrabatt gewährt. «Dies aus der Überlegung heraus, dass es finanziell aufwendiger ist, verlorene Kunden zurückzugewinnen, als ihnen von Anfang an einen Rabatt zu geben», erläutert Roland Gutjahr. Ebenso ein Übel, womit sich das KMU täglich herumschlagen muss, sind die zahlreichen Regelungen, Gesetze und Regulierungen. «Für den administrativen Aufwand benötigen wir unnötige Stunden. Bau- und Planungsgeschäfte sind in unserer Branche mit Auflagen und Statistiken verbunden – Bürokratie bis zum Abwinken», ärgert sich Diana Gutjahr. Die Geschäftsführerin will sich auch hier politisch dafür engagieren: «Diese unnötige Belastung für KMU muss aufhören.» Für die Zukunft will das in Europa tätige Unternehmen am Standort Schweiz festhalten.

Corinne Remund

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