Publiziert am: 20.10.2023

Schrott statt Schnäppchen

onlinehandel – Aggressiver denn je werden derzeit Produkte zu Billigstpreisen im Internet angeboten. Vor allem ein neuer Player aus Fernost wirbt auf allen Kanälen für Waren – deren Qualität allzu oft mehr als dubios sein dürfte. Wem sein Geld etwas wert ist, überlegt sich zweimal, bevor er sich zu unseriösen Käufen verlocken lässt. Und setzt stattdessen auf geprüfte Qualität.

Weisse Schrift auf orangem Grund, ein süffiger Name – und sehr viel Geld im Spiel: So sollen wir seit einiger Zeit zu Käufen im Internet animiert werden. Vermeintliche Schnäppchen zu schier unglaublichen Preisen machen hellhörig: Kann es sein, dass hier gerade die ganz grosse Abzocke im Gange ist? Vorsicht, soviel ist klar, ist im Moment bei Käufen im Internet ein noch besserer Ratgeber als bereits bisher.

Fälschungen, soweit das Auge reicht

Ein gängiges Beispiel für Fälschungen findet sich in der Modeindustrie. Eine Frau ist auf der Suche nach einer berühmten Marke für Lederhandtaschen. Sie findet eine authentisch wirkende Website, auf der Produkte der Marke zu Preisen angeboten werden, die weit unter denen in Geschäften des Detailhandels liegen. Doch beim Surfen auf der Website fallen ihr grammatikalische Fehler und Bilder von minderer Qualität auf.

Trotzdem entscheidet sie sich dafür, dem vermeintlichen Schnäppchen zu vertrauen. Sie gibt eine Bestellung auf, und erhält kurze Zeit später ein Paket. Beim Öffnen stellt sie sofort fest, dass die Tasche keineswegs dieselbe Qualität wie jene der echten Marke aufweist. Die Verarbeitung ist schlampig, das Leder sieht künstlich aus, und die Nähte sind unregelmässig.

Es wird klar, was eigentlich bereits vermutet werden sollte: Dass es sich bei dem vermeintlichen Schnäppchen um keine edle Tasche, sondern um eine plumpe Fälschung handelt. Als unsere Kundin versucht, das Produkt zurückzusenden, stellt sie fest, dass die Website schwer zu kontaktieren ist und nicht auf ihre Anfragen reagiert. Die Geprellte bleibt mit einer minderwertigen Tasche zurück, ihr Geld ist verloren.

Kauf aus legitimer Quelle

Dieses Beispiel verdeutlicht die Risiken, die mit dem Kauf von Fälschungen oder sehr mangelhaften Produkten auf dubiosen Online-Kanälen – derzeit ist ein neuer, chinesischer in vielen Medien präsent – verbunden sind. Käufer erhalten nicht nur ein Produkt von minderer Qualität. Sie können auch ihr Geld verlieren – ohne jede realistische Möglichkeit einer Rückgabe oder Erstattung.

Darüber hinaus unterstützt der Handel mit mangelhaften oder gar ganz gefälschten Produkten häufig illegale und unethische Praktiken, darunter etwa Kinderarbeit oder die Finanzierung krimineller Gruppen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, wachsam zu sein und den Kauf aus legitimen und vertrauenswürdigen Quellen zu bevorzugen – auch wenn dort der Preis aus verständlichen Gründen deutlich höher sein kann, als auf den vermeintlichen Schnäppchen-Websites.

Absolut nicht nachhaltig

Im digitalen Zeitalter ist der Online-handel für viele zum bevorzugten Weg geworden, um eine Vielzahl von Produkten zu erwerben. Dieser einfache 24/7-Zugang bringt jedoch auch Risiken mit sich, momentan insbesondere durch die Verbreitung betrügerischer chinesischer Websites, vor allem auf der Facebook-Plattform. Solche auf den ersten Blick verlockenden Seiten bieten Produkte an, die angeblich «Made in Zurich» sind, obwohl ein Blick auf das Impressum verrät, dass sie in Wirklichkeit – vielleicht – aus Shanghai stammen.

Die Folgen solcher Täuschungen sind vielfältig: enttäuschende Qualität, keine Möglichkeit der Rückgabe oder des Umtauschs – und allzu oft der Erhalt von Fälschungen. Die Lieferkette ist oft chaotisch, und es haben bei dieser Art von «Wettbewerb» keinerlei Nachhaltigkeitsüberlegungen Platz. Kurz und ungut: Die Schweizer Verbraucher werden so in eine Falle gelockt.

Anfang September warnte die «SonntagsZeitung» denn auch unter dem überdeutlichen Titel «Der China-Schrott ist angekommen» vor einer «Abzocke im Netz» und dreisten Onlineshops, die «.ch»-Adressen verwenden, um Schweizer Kunden in die Irre zu führen.

«Swiss Label» bringt Klarheit

Die Dreistigkeit, mit welcher derzeit für fernöstliche Ramschprodukte zu unglaublichen Super-Billig-Preisen geworben wird, ist von einer ganz neuen «Qualität»... Für Schweizer Kundschaft und insbesondere für die unter solchen unverfrorenen Betrügereien leidenden Schweizer KMU im Detail- als auch Onlinehandel – soll an dieser Stelle einmal mehr auf die Bedeutung von «Swiss Label» hingewiesen werden. Produkte und Dienstleistungen «Made in Switzerland» stehen sowohl im In- als auch im Ausland seit jeher für Kompetenz, Qualität, Tradition und Bodenständigkeit. Werte, die «Swiss Label», der Verein zur Förderung von Schweizer Produkten und Dienstleitungen zugunsten von Schweizer KMU seit langem vertritt. Mitglieder von «Swiss Label» stellen ihre Produkte und Dienstleistungen zu bestimmten Prozentanteilen ausschliesslich in der Schweiz her. Dies ist wichtig, da sie auf diesem Weg garantieren können, dass die Produkte und Dienstleistungen Schweizer Qualitätsstandard entsprechen.

Kunden – und auch KMU selbst sind immer wieder solche – sollten daher die Qualität der Webseiten und auch die Echtheit der mit ihnen verbundenen Siegel immer wieder überprüfen. Dies zu tun, ist ein lebenswichtiger Schutz gegen Onlinebetrug.

In einem immer schnelllebigeren, digitalen Zeitalter ist es von entscheidender Bedeutung, sich mit zuverlässigen und engagierten Partnern zu umgeben, um sich vertrauensvoll durch die komplexe Welt des Onlinehandels zu bewegen. Dies nützt allen Beteiligten langfristig viel mehr, als wenn sie vermeintlichen Schnäppchen hinterherhecheln, die sich meist als billiger Plunder herausstellen.

Mikael Huber, Ressortleiter sgv

www.swisslabel.ch

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