Der Kona ist in vielerlei Hinsicht ein sehr wichtiges Modell für Hyundai. Zwar lag der in Tschechien gebaute Kompakt-SUV in der markeninternen Verkaufsrangliste auch im vergangenen Jahr noch hinter dem grösseren Tucson, auch in der Schweiz. Doch nun rollt der Kona in zweiter Generation vor – und liefert in dieser komplett neuen Form noch mehr überzeugende Argumente. Zum einen ist er ein echter Hingucker geworden, mit seiner futuristischen Frontpartie mit schmalem, durchgehendem LED-Band, auch wenn die Gestaltung des Hecks zumindest diskussionswürdig ist. Zum anderen hat er in allen Belangen zugelegt und wurde technisch auf die Höhe der Zeit gebracht.
Ausschlaggebend dafür ist die technische Plattform, auf der das Modell aufbaut. Der neue Kona wurde von Grund auf als Elektroauto konzipiert, obwohl es ihn weiterhin auch mit Verbrennungsmotoren und als Hybrid gibt – diese Varianten wurden dann vom E-Modell abgeleitet. Beim Vorgänger war es genau umgekehrt. Dank der neuen Plattform mit der Batterie im Fahrzeugboden wuchs der Kona in der Länge um 15 Zentimeter, wurde 2,5 Zentimeter breiter und zwei Zentimeter höher. Der Radstand streckt sich um sechs Zentimeter, was den Passagieren im Fond zugutekommt – dort geniesst man nun 7,7 Zentimeter mehr Beinfreiheit. Und der Kofferraum ist mit 466 bis 1300 Liter um 40 Prozent gewachsen. Hinzu kommt ein «Frunk» unter der Fronthaube mit 27 Litern, in den das Ladekabel passt.
Der Aufpreis lohnt sich
Im Vergleich zum extravaganten Aussendesign ist der Innenraum des neuen Kona geradezu langweilig gestaltet. Das Cockpit wird von einem leicht gebogenen Bildschirmelement geprägt, das sich aus zwei 12,3 Zoll grossen Screens zusammensetzt. Darunter ist eine Schalterleiste, über die sich die wichtigsten Funktionen direkt anwählen lassen. Nachhaltige Materialien sind bei Elektroautos ja inzwischen Pflicht, da hält auch Hyundai mit und bietet unter anderem Kunststoffe aus recycelten PET-Flaschen – durch diesen «grünen Anstrich» wird die dunkle Hartplastiklandschaft aber auch nicht heiterer. Doch alles wirkt solide verarbeitet und die Bedienergonomie passt.
Der Kona Electric wird in zwei Varianten angeboten: mit einer kleineren Batterie (48,4 kWh) und 115 kW/156 PS sowie mit 65,4-kWh-Akku und 160 kW/218 PS. Da die stärkere Variante deutlich bessere Fahrleistungen bietet, mit 514 Kilometern Reichweite wesentlich weiter kommt als die kleinere Version mit 377 Kilometern und auch noch schneller laden kann (102 statt 74 kW), dürfte für viele die Wahl nicht schwerfallen – zumal der Aufpreis nur 4000 Franken beträgt.
So oder so kann der neue Kona nicht mit seinen technischen Daten beeindrucken, schon gar nicht im Vergleich zur aufkommenden Konkurrenz aus China. Doch Batteriegrösse, Gewicht, Leistung, Preis, Verbrauch und Reichweite – das alles wirkt sich aufeinander aus, und genau hier bietet der Hyundai einen vernünftigen Mittelweg, der das Modell zu einem sehr interessanten Angebot macht. ds
www.hyundai.ch
Auf einen Blick
Hyundai Kona Electric
Karosserie: Kompakt-SUV mit 5 Türen und 5 Plätzen
Masse (L Ă— B Ă— H):
4355 Ă— 1825 Ă— 1580 mm
Kofferraum: 466 bis 1300 Liter
Leergewicht/Nutzlast:
1773/447 kg
Antrieb: Permanenterregter Synchronmotor, Frontantrieb
Leistung: 160 kW (218 PS)
Drehmoment: 255 Nm
Fahrleistungen: 172 km/h,0-100 km/h in 7,8 Sekunden
Batteriekapazität:
65,4 kWh (netto)
Ladeleistung:
102 kW (DC), 11 kW (AC)
Verbrauch (WLTP):
14,7 kWh auf 100 Kilometer
Reichweite (WLTP): 514 Kilometer
Garantie: 5 Jahre
Preis: Ab 46 900 Franken