Alle Welt kauft heute SUV. Inzwischen machen diese hochbauenden Fahrzeuge über 40 Prozent der europäischen Autoproduktion aus – logisch, dass die allermeisten Autohersteller inzwischen voll auf diese Karosserieform setzen. Kleinwagen werden zu Crossover, Vans werden zu SUV umgemodelt und selbst traditionelle Sportwagenmarken bieten inzwischen mindestens ein solches Modell an. Auch Autos aus anderen Segmenten erhalten immer öfter SUV-typische Gestaltungselemente, weil dieser Look heute einfach zieht. Das macht Ford nun auch im Nutzfahrzeugbereich: Der Hochdachkombi Courier bleibt zwar auch in seiner neuen Generation ein praktischer Hochdachkombi, doch bei der Gestaltung setzt der Hersteller voll auf SUV.

Im Grunde ist das Modell, das als Pw-Version Tourneo Courier und als Kastenwagen Transit Courier heisst, aber ein praktischer Hochdachkombi geblieben. Die neue Generation baut auf der Plattform des Puma auf und fühlt sich deshalb während der Fahrt wie ein Pw an. Er rollt genauso manierlich ab und verhält sich in Kurven ähnlich souverän wie der Puma – doch der Courier bietet viel mehr Platz sowie zahlreiche praktische Details, die ein modernes Nutzfahrzeug einfach bieten muss, wie die Schiebetüren im Fond, diverse Ablagefächer, Handy-Halterungen oder Befestigungsösen.

EV-Variante verzögert sich

Der Tourneo Courier richtet sich an Familien oder an Einzelpersonen mit grossem Raumbedarf. Platz gibt es in Hülle und Fülle: Auf den vorderen Sitzen kann man freudig die Hände in die Luft werfen, man stösst dabei nicht am Dach an, das sich weit über den Köpfen nach hinten zieht. Im Fond sitzt man ebenfalls besonders luftig auf einer Rückbank, die sich im Verhältnis 60/40 vor- und umklappen lässt. Und der Laderaum ist im Vergleich zum Vorgängermodell um 44 Prozent gewachsen: Bei umgeklappten Rücksitzen passen 2162 Liter ins kastenförmige Heck des Tourneo Courier – das kann kein modischer SUV bieten.

Der Antrieb ist eher bescheiden. Der Tourneo Courier ist ausschliesslich mit einem 1-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 92 kW/125 PS erhältlich, wahlweise gekoppelt an ein manuelles 6-Gang-Getriebe oder eine 7-Gang-Automatik mit Doppelkupplung. Später folgt eine rein elektrische Variante – allerdings wird diese erst 2025 zu den Händlern gelangen. Alle Modelle haben Frontantrieb, Allrad gibt es für den Courier nicht – wer das will, muss bei Ford auf den grösseren und rund 3000 Franken teureren Tourneo Connect wechseln und dafür auf das SUV-Design verzichten. Die Preise für den neuen Ford Tourneo Courier starten bei verlockenden 28 185 Franken.

Dave Schneider

www.ford.ch