Publiziert am: 10.01.2014

Es geht auch ohne Strasse

AKTUELLER TEST – Bei Mercedes-Benz gibts von jedem Modell auch eine Allradversion. Den ­neuen Sprinter nahmen wir auf dem 2474 Meter hohen Timmelsjoch in Tirol in die Mangel.

Der Bestseller unter den Sachen-transportern bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht wird ab sofort auch als «Vierlivier», also als jederzeit und schier überall kraxelfähiger Allrounder, angeboten. Weil er allerdings einen per Druckknopf zuschaltbaren Allradantrieb besitzt, heisst er nicht 4MATIC sondern schlicht 4×4. Dabei lässt sich das System praktisch nur im Stand aktivieren und ausschalten. Vom EURO-6-Motor herkommend, befindet sich das Verteilgetriebe direkt im Anschluss an das Hauptgetriebe. So sind zur Vorderachse nur kurze Wellen notwendig. Im Normalfall ergibt sich eine Kraftverteilung von 35 zu 65 Prozent, das heisst, die Hecktrieblereigenschaften bleiben erhalten.

Der starre Durchtrieb wird durch das adaptive ESP sowie die Schlupfregelung (ASR) sowie das elektronische Traktionssystem 4ETS flexibel gemacht. Das heisst, wenn nur ein Rad ordentlich Traktion aufbauen kann, wird ihm die volle Aufmerksamkeit zuteil, so dass das Fahrzeug in Bewegung kommt. Auf teure und gewichtige Differenzialsperren verzichtet Mercedes. Denn das 4ETS bremst die durchdrehenden Räder automatisch mit kurzen Impulsen ab und erhöht dadurch das Antriebsmoment an den Rädern mit guter Traktion. Überdies kann der 4×4-Sprinter mit einer Getriebereduktion geordert werden. 
Damit können auch grobe Passagen mühelos bewältigt werden, zumal das Chassis bei den Allradversionen vorne um 110 und hinten um 80 Millimeter angehoben ist. Das Allradsystem ist erfreulicherweise auf sämtlichen Sprinterversionen mit den Radständen 3665 und 4325 mm erhältlich.

Haftung total

Eine erste Fahrt mit dem Sprinter 316 4×4 in hochalpinem Schnee und Eis offenbarte die Wirksamkeit des zuschaltbaren Allradantriebes. Kurz Anhalten, Schalthebel auf Neutral, Knopf drücken und schon zeigt eine rote Lampe an, dass jetzt auch die Vorderräder an der Traktion beteiligt sind. Der Kombi mit verglaster Flanke und Heck – allerdings ohne Innenrückspiegel – beschleunigt so, wie wir das auf trockener Strasse 
gewohnt sind. Die Lenkung bleibt weiterhin frei von unerwünschten Antriebseinflüssen. Durch seitliche Bewegung des naheliegenden Schaltstockes kann vor Kurven die Motorbremse zur Verzögerung genutzt werden. Ist das Gefährt – etwa bei Talfahrt – immer noch zu schnell, sorgt die Betriebsbremse für stabile Verlangsamung.

Der Vierzylinder stellt seine Kraft bereits ab tiefen Drehzahlen bereit, was im Allradmodus Vorteile bietet. Wird zusätzlich die Geländereduktion eingelegt, halbiert sich die Geschwindigkeit praktisch, während die Kraft am Rad verdoppelt wird. Dieses zusätzliche Feature empfiehlt sich für Bauhandwerker, Förster und Transporte über frisch verschneite Strassenabschnitte. Überdies gut zu wissen: Erst beim Aussteigen bemerkt man, wie hoch der Fahrersitz über der Strasse liegt.

Roland Hofer

WISSENSWERTES

Modell: Mercedes-Benz Sprinter 
316 CDI 4x4

Motor: 4-Zyl., 2143 ccm Turbodiesel, EURO 6

Leistung (kW∕PS): 120 ∕163 bei 1400 ∕min

Drehmoment (Nm): 360 Nm ab 1400 ∕min

Verbrauch (EU-Norm): 7,5 l ∕100 km, CO2 199 g ∕km

Kraftübertragung: 6-Stufen-
Automatik ∕4×4

Radstände: 3665 und 4325 mm

Laderaum: von 2,6 bis 4,7 Kubik­meter

Nutzlast: 800 bis 1400 Kilogramm

Preise ab: Fr. 52 704.–

Aufpreis 4×4: Fr. 15 763.–

Infos: www.mercedes-benz.ch

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