Publiziert am: 20.01.2023

Der letzte Schrei aus Frankreich

Peugeot 408 PHEV 225 – Das Vermischen von traditionellen Karosserieformen ist gerade gross in Mode. Peugeot will im neuen 408 eine Schräghecklimousine mit den Vorzügen eines SUV kombinieren. Das klappt erstaunlich gut.

Seit 1891 baut Peugeot Autos. Damit sind die Franzosen die älteste noch existierende Automarke der Welt. Seither hat die Marke mit dem Löwen im Logo über 50 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor gebaut – nun steht ein radikaler Wechsel bevor, denn ab 2030 will Peugeot nur noch Elektroautos bauen. Verständlicherweise erfolgt dieser Umbruch schrittweise: Bis Ende des Jahres werden sämtliche Modellreihen elektrifiziert sein, bis Ende 2025 soll es für alle mindestens eine reine Elektrovariante geben.

Ein Stein auf diesem Weg ist der neue 408, der dieser Strategie entsprechend auch als Plug-in-Hybrid sowie als reiner Stromer angeboten wird (dieser folgt allerdings erst 2024). Das neue Modell der traditionellen 4er-Reihe der Franzosen ist eine eigenwillige Mischung aus Schräghecklimousine und SUV – diese Crossover genannten Kreuzungen sind gerade en vogue. Mit 4,69 Metern Länge kratzt der Neue an der Mittelklasse, der Hersteller stuft ihn aber am oberen Ende der Kompaktklasse ein. So oder so profitiert der Kunde von guten Platzverhältnissen im Innenraum und von einem geräumigen, gut zugänglichen Kofferraum.

Eigenwillig ist auch das Design des 408. Das markentypische «Raubtiergesicht» mit Säbelzahn-Tagfahrlichtern wurde noch einmal geschärft, die Flanken sind stark modelliert, das Heck ist Coupé-artig mit einer einprägsamen Lichtsignatur. Und auch der Innenraum ist eigenwillig: Das i-Cockpit genannte Layout mit einem sehr kleinen Lenkrad und hoch platzierten Digitalinstrumenten dahinter ist gewöhnungsbedürftig, scheint aber bei der Kundschaft gut anzukommen. Nicht ohne Grund zählt Peugeot seit zehn Jahren auf dieses Design. Highlight im 408 ist das neue Infotainmentsystem mit einem zweiteiligen Touchscreen: Unter dem grossen Bildschirm ist leicht abgewinkelt ein zweiter, schmaler Display-Streifen, auf dem fünf Menü-Funktionen hinterlegt werden können.

Ein grosser Wurf

Passend zum kleinen Lenkrad ist der 408 ziemlich sportlich abgestimmt, ohne dass man dabei auf einen hohen Federungskomfort verzichten muss. Dank der direkten und präzisen Lenkung kommt schnell Fahrfreude auf, auch weil der getestete Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 165 kW/225 PS kraftvoll beschleunigt und dank Elektro-Power jederzeit genügend Reserven hat. Gemäss Hersteller beträgt die rein elektrische Reichweite 64 Kilometer – in der Realität sind es weniger, in unserem Test waren maximal 48 Kilometer möglich. Dennoch reicht das locker, um die meisten Fahrten im Alltag emissionsfrei absolvieren zu können. Geladen wird einphasig mit 3,7 kW, optional ist ein 7,4-kW-Ladegerät erhältlich.

Mit der Neuauflage seiner 4er-Reihe ist Peugeot ein grosser Wurf gelungen. Die eigenwillige Limousine wird zwar polarisieren, sticht dafür wohltuend aus der Masse hervor. Ein hoher Fahrkomfort, gepaart mit sportlichen Attributen und einem modernen Innenraum sind weitere gute Argumente für den Franzosen. Der Preis des getesteten Topmodells ab 51 100 Franken ist kein Schnäppchen, erscheint im Konkurrenzvergleich aber fair.

Dave Schneider

www.peugeot.ch

Auf einen Blick

Peugeot 408 PHEV 225

Karosserie: Kompaktlimousine mit 5 Türen und 5 Plätzen

Masse (L Ă— B Ă— H):

4687 Ă— 1859 Ă— 1478 mm

Kofferraum: 454 bis 1611 Liter

Leergewicht/Nutzlast:

1869/331 kg

Antrieb: Plug-in-Hybrid (1,6-Liter-Benziner und E-Motor)

Systemleistung: 165 kW (225 PS)

Fahrleistungen: 233 km/h, 0-100 km/h in 7,8 Sekunden

Verbrauch (WLTP): 1,3 Liter und 18,7 kWh pro 100 Kilometer

CO2-Ausstoss (WLTP):

30 Gramm pro Kilometer

Elektrische Reichweite (WLTP): 64 Kilometer

Garantie:

3 Jahre oder 100000 Kilometer

Preis: Ab 51100 Franken

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