Publiziert am: 12.05.2023

Mehr als 7000 Inseln

Philippinen – Vielen ist der Archipel weitgehend unbekannt. Noch weniger macht das Land von sich als Wirtschaftsstandort reden. Und trotzdem ist es einer der derzeit stärksten Emerging Markets.

Die philippinische Wirtschaft wuchs im Jahr 2022 mit einem Tempo von 7,6 Prozent, der schnellsten Wachstumsrate, die das Land seit 1976 verzeichnete. Das durchschnittliche jährliche Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf ist in den letzten zwei Jahrzehnten ebenfalls drastisch gestiegen, von unter 1000 US-Dollar (USD) pro Person im Jahr 2000 auf 3500 im Jahr 2022, und es wird erwartet, dass es bis 2030 auf über 6000 USD pro Person ansteigen wird. Das heisst, das Land wird immer produktiver. Produktivität ist der Schlüssel zum Erfolg, zu Wohlstand und Lebensqualität.

So gross wie die Schweiz

Für die philippinische Wirtschaft wird ein weiteres, rasches Wachstum prognostiziert, wobei sich das gesamte BIP von 400 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 800 Milliarden im Jahr 2030 verdoppeln soll. Das ist etwa das jährliche BIP der Schweiz. Ein wichtiger Wachstumsmotor wird der rasche Anstieg der privaten Konsumausgaben sein, der durch das starke Wachstum der Einkommen der städtischen Haushalte begünstigt wird.

Es wird prognostiziert, dass die Philippinen bis 2033 zu der kleinen Gruppe von Volkswirtschaften im asiatisch-pazifischen Raum gehören werden, die eine Billion Dollar erwirtschaften, und sich damit der Gruppe der grössten Volkswirtschaften im Wirtschaftsraum Asien-Pazifik (APAC) anschliessen werden. Dazu gehören China, Japan, Indien, Südkorea, Australien, Taiwan und Indonesien.

Handel macht erfolgreich

Die Philippinen werden auch von ihrer Mitgliedschaft im kürzlich umgesetzten RCEP-Handelsabkommen profitieren. Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) heisst übersetzt so viel wie: regionale, umfassende Wirtschaftspartnerschaft. Sie beinhaltet erhebliche Vereinfachungen zu den Ursprungsregeln. Diese bieten neu kumulative Vorteile, die zum Aufbau von länderübergreifenden Lieferketten im verarbeitenden Gewerbe innerhalb der RCEP-Region beitragen werden. Das führt wiederum zu neuen ausländischen Investitionen. Man erwartet also, dass die Aussichten für die philippinische Wirtschaft im nächsten Jahrzehnt sehr günstig sein werden. Im Jahr 2021 zeigte die Erhebung der philippinischen Regierung über Familieneinkommen und -ausgaben, dass 20 Millionen Menschen, das heisst etwa 18,1 Prozent der Gesamtbevölkerung, noch immer unterhalb der Armutsgrenze leben.

Der rasche Anstieg des Pro-Kopf-BIP und des Lebensstandards wird zu einer umfassenden Verbesserung der Indikatoren für die menschliche Entwicklung beitragen und dürfte in den kommenden zehn Jahren zu einer deutlichen Verringerung des Anteils der in Armut lebenden Bevölkerung führen.Sc

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